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Grundlagenstudie FBBE - Finalversion (edit 13032009 ...

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wird 2010 mit einem Schlussbericht abgeschlossen.<br />

Die Ergebnisse dieser Evaluation<br />

sind aus drei Gründen von grossem Interesse<br />

für die <strong>FBBE</strong>-Thematik:<br />

• Erstens, weil es sich um ein schweizweit<br />

einmaliges Projekt handelt, das<br />

auch die internationale Diskussion um<br />

die Bildung in der frühen Kindheit tangiert.<br />

Deshalb geht es darum zu erfahren,<br />

wie im Projekt die Aspekte der Erziehung<br />

und Betreuung um den Aspekt<br />

der Bildung erweitert werden und wie<br />

das Lernkonzept insgesamt aussieht.<br />

• Zweitens interessiert, wie und ob Differenzen<br />

ausgeglichen werden können,<br />

damit alle Kinder die gleichen Starchancen<br />

für ihre Schullaufbahn bekommen.<br />

Die entscheidende Frage ist: Sind die<br />

pädagogischen Bemühungen zu Gunsten<br />

der benachteiligten Kinder somit<br />

genügend und gezielt genug? Des Weiteren<br />

stellt sich die Frage, wie erst vierjährige<br />

Kinder – die eigentlich noch<br />

«Vorschulkinder» sind, integriert, beschult<br />

und sozialisiert werden können.<br />

• Auf dieser Basis ist drittens von Bedeutung,<br />

welche Konsequenzen aus Punkt<br />

eins und zwei für die Schnittstelle beim<br />

Eintritt in die Grund-/Basisstufe formuliert<br />

werden können. Damit soll die<br />

Aufmerksamkeit darauf gelenkt werden,<br />

dass ihr nicht nur eine Anschlussstufe<br />

(nachfolgende Primarschule)<br />

folgt, sondern, dass sie selbst eine Anschlussstufe<br />

an die Phase der frühen<br />

Kindheit bildet. Möglicherweise sind<br />

damit spezifische, bis anhin kaum diskutierte<br />

Erkenntnisse verbunden.<br />

Ergebnisse der Evaluation<br />

Formative Evaluation: Die formative Evaluation<br />

versucht unter anderem zu klären,<br />

wie die Einführung des neuen Schuleingangsmodells<br />

verläuft. Vogt et al. (2008)<br />

zeigen auf, dass es weitgehend gelang, die<br />

7 Die Grund-/Basisstufe und ihre <strong>FBBE</strong>-Verknüpfungen<br />

beiden Kulturen des Kindergartens und der<br />

Primarschule miteinander zu verschmelzen.<br />

Dies gilt sowohl für das Lehrpersonal<br />

als auch für die Eltern. Weder nahm – wie<br />

vielfach befürchtet – eine ‚Verschulung’<br />

noch eine ‚Verkindergartung’ überhand.<br />

Die Lehrpersonen setzten häufig Unterrichtsformen<br />

ein, die eine individuelle Förderung<br />

der Kinder ermöglichen. Im Gegensatz<br />

zum Kindergarten wurde in der<br />

Grund-/Basisstufe das Lernen deutlich stärker<br />

betont. Da es in erster Linie als selbstgesteuerter<br />

Prozess des Aufbaus von Wissen<br />

verstanden wird, verkörpert es viele<br />

Anliegen frühkindlicher Bildung, die bekanntlich<br />

auf die Aneignungen der Umwelt<br />

durch das Kind ausgerichtet ist und innerhalb<br />

anregungsreicher Umgebungen stattfinden<br />

soll. Die Kinder schienen sich in altersgemischten<br />

Gruppen weitgehend wohl<br />

zu fühlen. Allerdings waren bei den vierjährigen<br />

(und teilweise auch fünfjährigen) Kindern<br />

beim Eintritt in die Eingangsstufe Phasen<br />

der Verunsicherung festzustellen. Auch<br />

Eltern berichteten, dass ihr Kind von älteren<br />

Kindern eher unter Druck gesetzt würde.<br />

Diese Problematik war bei Kindergarten-Kindern<br />

zwar seltener, nahm jedoch<br />

mit dem Eintritt in die erste Klasse zu.<br />

Summative Evaluation: Gemäss der summativen<br />

Evaluation, die über den Lernfortschritt<br />

der Kinder von Beginn der<br />

Grund-/Basisstufe über drei Jahre hinweg<br />

informiert (Moser, Bayer & Berweger,<br />

2008), verlief die grosse Herausforderung<br />

des individualisierten Unterrichts mit der<br />

enormen Lern- und Leistungsheterogenität<br />

erfolgreich. Getestet wurden rund 1’000<br />

Kinder aus der Grund-/Basisstufe (Versuchsklassen)<br />

und des Kindergartens (Kontrollklassen).<br />

In den ersten beiden Jahren<br />

erreichten die Kinder der Grund-/Basisstufe<br />

einen grösseren Lernfortschritt im Lesen<br />

und in der Mathematik als die Kindergartenkinder.<br />

Allerdings wurde dieser Rückstand<br />

von den Kindergartenkindern bis zum<br />

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