Grundlagenstudie FBBE - Finalversion (edit 13032009 ...
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<strong>Grundlagenstudie</strong><br />
lich veranlagt. Dies ist der Hauptgrund,<br />
weshalb die Professionalität der Betreuungsperson<br />
eine derart zentrale Rolle<br />
spielt. Gerade die NICHD-Studie – für die<br />
Schweiz jedoch auch die Follow-up-Studie<br />
von Lanfranchi (2008) verweisen auf die<br />
Schlüsselrolle der Eltern: In der NICHD-Studie<br />
ist die mütterliche Sensitivität die relevante<br />
Variable im Hinblick auf den späteren<br />
Schulerfolg, in der Lanfranchi-Studie ist<br />
es die elterliche Bildungsaspiration. Im Ergebnis<br />
bedeutet dies, dass eine qualitativ<br />
hochstehende und den Bedürfnissen des<br />
Kindes optimal entsprechende Betreuung<br />
die Eltern nur positiv ergänzen, aber nie ersetzen<br />
kann.<br />
Engagement und Mitbestimmung<br />
von Eltern in der ausserfamilialen<br />
<strong>FBBE</strong><br />
Der ‚Schweizerische Bund für Elternbildung’<br />
(SBE) ist Träger der ‚Fachstelle Elternmitwirkung’.<br />
Sie fungiert als ein Organ<br />
der Elternbeteiligung, das den Eltern schon<br />
vor Schuleintritt des Kindes zur Verfügung<br />
steht. Die Fachstelle ist Partnerin des ‚Netzwerkes<br />
Bildung und Gesundheit’ und wird<br />
unterstützt vom ‚Bundesamt für Gesundheit’<br />
(BAG) sowie der ‚Konferenz der kantonalen<br />
Erziehungsdirektoren’ (EDK). Sie bietet<br />
Informationen zu den Themen Erziehung,<br />
Elternbildung, Gesundheit, Prävention<br />
und Wissenschaft, ein Angebot an Netzwerkpartnern,<br />
Einsicht in Projekte von Elterngremien,<br />
Hinweise auf Veranstaltungen,<br />
Links und Publikationen im In- und<br />
Ausland sowie aktuelle Entwicklungen aus<br />
den Kantonen. Trotz dieses Angebotes bestehen<br />
organisierte Mitwirkungsmöglichkeiten<br />
in der Deutschschweiz in der Regel<br />
erst ab Schuleintritt. Dies zeigt sich auch<br />
am Beispiel der ‚Schweizerischen Vereinigung<br />
der Elternorganisationen’ (SVEO), der<br />
Dachorganisation von Elternvereinigungen<br />
in der deutschsprachigen Schweiz. Ihr Beratungs-<br />
und Informationsangebot ist nicht<br />
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speziell auf <strong>FBBE</strong> zugeschnitten, sondern<br />
umfasst allgemein Kinder- und Jugendeinrichtungen.<br />
Ähnlich sieht die Situation in der italienischsprachigen<br />
Schweiz aus: Eltern haben<br />
sowohl in den asili nidi als auch in der scuola<br />
dell’ infanzia kein Entscheidungsrecht. Elternabende<br />
beschränken sich hauptsächlich<br />
auf Informationen und das Engagement<br />
der Eltern auf Einzelaktivitäten. Es<br />
gibt im Tessin derzeit keine Elternorganisationen,<br />
die sich speziell in <strong>FBBE</strong>-Einrichtungen<br />
engagieren würden. In der Romandie<br />
können die Eltern den ,comités des institutions<br />
de la petite enfance’ (IPE) beitreten<br />
und auf diese Weise ein Mitspracherecht<br />
erlangen. Bereits im Kindergarten gibt es<br />
diese Möglichkeit über die Elternvereinigung<br />
‚Association des parents d’élèves’<br />
(APE), die in der gesamten Romandie vertreten<br />
ist.<br />
In der deutschen Schweiz ist die Elternmitwirkung<br />
nach Angaben der ‚Fachstelle Elternmitwirkung’<br />
in vorschulischen Einrichtungen<br />
nicht gesetzlich verankert. Im schulischen<br />
Bereich formuliert Zürich als einziger<br />
Kanton eine gesetzliche Pflicht zur Elternmitwirkung,<br />
einige weitere Kantone geben<br />
Empfehlungen dazu ab. Zwar gibt es familienergänzende<br />
Einrichtungen, die Elternarbeit<br />
leisten. Dies geschieht jedoch oft im<br />
Rahmen individueller Engagements. Ein exemplarisches<br />
Beispiel dafür sind die Krippen<br />
des Vereins ‚ABB Kinderkrippen’, die in ihrem<br />
Konzept eine enge Zusammenarbeit<br />
mit den Eltern betonen. Eine Vereinsmitgliedschaft<br />
der Eltern ist hier sogar Vorraussetzung,<br />
um einen Krippenplatz in einer der<br />
zehn Krippen zu erhalten. Ähnliche Ziele<br />
verfolgt das Projekt des Vereins Arbeitgeberkrippen<br />
(«bildungskrippen.ch.»).<br />
Insgesamt haben Eltern somit nur begrenzt<br />
Möglichkeiten, die Qualität und Arbeit in<br />
den Betreuungseinrichtungen zu beeinflussen.<br />
Da die meisten Einrichtungen objektfinanziert<br />
werden, d.h. da die Subventions-