Grundlagenstudie FBBE - Finalversion (edit 13032009 ...
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<strong>Grundlagenstudie</strong><br />
der Integration und versucht, behinderte<br />
Kinder in den scuole dell’infanzia zu integrieren.<br />
Für Kinder zwischen Geburt und<br />
drei Jahren findet die Erziehung und Betreuung<br />
jedoch meist in den Familien selbst<br />
statt, unterstützt von punktuellen staatlichen<br />
oder privaten Förderangeboten. Vor<br />
allem für die stärker beeinträchtigten Kinder<br />
steht im Tessin ein gut ausgebautes<br />
Netz an Unterstützungs- und Fördermassnahmen<br />
zur Verfügung. Auch in der Romandie<br />
muss die Etablierung heilpädagogischer<br />
Massnahmen im Frühbereich im Vergleich<br />
zum Tessin noch entwickelt werden.<br />
Jedoch auch hier werden Kinder mit HFE-<br />
Bedarf erst ab den institutions de la petite<br />
enfance zusätzlich zur Regelbetreuung<br />
durch Spezialisten gefördert.<br />
Stiftungen, Vereinigungen und Organisationen<br />
Vereinigungen und Organisationen haben<br />
in allen Landesteilen mehrheitlich Beratungsfunktion<br />
und vermitteln den Betroffenen<br />
Familien- und Entlastungsdienste. Solche<br />
Dienste bieten unter anderem ‚Pro Infirmis’,<br />
die ‚Kinderspitex’, das ‚Rote Kreuz’<br />
und die ‚Sozialpädagogische Familienbegleitung’<br />
an. Des Weiteren unterstützen<br />
Stiftungen wie ‚Insieme 21’ (Vereinigung<br />
für Kinder mit Down-Syndrom) oder die<br />
‚RGZ-Stiftung’ (Stiftung für Menschen mit<br />
einer cerebralen Bewegungsstörung) betroffene<br />
Familien und Einrichtungen für<br />
HFE Durch diese vielfältigen Unterstützungsmöglichkeiten<br />
können bei entsprechendem<br />
Engagement aller Beteiligten adäquate<br />
Einzellösungen der Förderung gefunden<br />
werden. In jedem Fall ist jedoch<br />
eine Sonderförderung beziehungsweise Integration<br />
ohne besonderes Engagement<br />
des Erziehungspersonals oder der Eltern<br />
immer noch nicht der pädagogische ‚Normalfall’.<br />
62<br />
Junge Kinder mit besonderem Potenzial<br />
Wenn <strong>FBBE</strong> für alle jungen Kinder gelten<br />
soll, dann sind damit nicht nur solche mit<br />
Entwicklungs- und Lernschwierigkeiten gemeint,<br />
sondern auch Kinder mit überdurchschnittlichen<br />
Begabungen. Zwar gibt es viele<br />
private Frühförderangebote, die Eltern<br />
nutzen können. Sie reichen von Astronomie-<br />
oder Biologieschnupperangeboten<br />
über Englisch- oder Chinesischkurse bis gar<br />
zu schulvorbereitenden Unterstützungsangeboten<br />
in Lesen oder Mathematik. Dieser<br />
Trend steht hier jedoch nicht zur Diskussion.<br />
Vielmehr geht es um die Frage, ob institutionalisierte,<br />
offizielle <strong>FBBE</strong>-Angebote auf<br />
solche Kinder zugeschnitten werden. Denn<br />
es versteht sich von selbst, dass nicht nur<br />
benachteiligte Kinder oder solche mit Migrationshintergrund<br />
von früher Bildungsförderung<br />
profitieren sollen, sondern auch<br />
Kinder mit besonderem Potenzial. Diese<br />
Frage ist auch deshalb bedeutsam, weil die<br />
Begabungsförderung nahezu in allen Kantonen<br />
ab Schuleintritt ein seit Jahren etabliertes<br />
Thema darstellt. Weil nun das neue<br />
Schuleingangsmodell der Grund-/Basisstufe<br />
Kinder bereits ab vier Jahren aufnimmt<br />
und das viel diskutierte Schuleintrittsalter<br />
möglicherweise vorverlegt wird, gilt es, Begabungsförderung<br />
auch für junge Kinder in<br />
den Blick zu nehmen.<br />
Gesetzliche Regelungen<br />
Grundlagen zur Begabungsförderung sind<br />
wenig reguliert. Auf eidgenössischer Ebene<br />
gibt es keine Regelung. Sie erfolgt durch<br />
die Kantone, welche in vielen Fällen über<br />
gesetzliche Grundlagen ab Schuleintritt<br />
verfügen. Implizit gelten diese Regelungen<br />
jedoch auch für junge Kinder ab Eintritt in<br />
die Grund-/Basisstufe. Im Zuge des in den<br />
letzten Jahren im gesamten deutschsprachigen<br />
Raum stark angestiegenen Angebots<br />
an öffentlich finanzierten begabungs-