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Grundlagenstudie FBBE - Finalversion (edit 13032009 ...

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<strong>Grundlagenstudie</strong><br />

sich Investitionen in das Aufwachsen<br />

von Kindern? Aus ethischer Sicht lässt<br />

sich eine solche Frage in unserer entwickelten<br />

Wohlstandsgesellschaft kaum<br />

legitimieren. Volkswirtschaftlich hingegen<br />

liegen viele Berechnungen vor. Sie<br />

alle belegen, dass sich Investitionen in<br />

den Vorschulbereich aufgrund ihrer hohen<br />

Bildungsrendite lohnen und dass<br />

eine Ertrags-Kosten-Relation von zwischen<br />

3 : 1 und 7 : 1 erwartet werden<br />

kann.<br />

4. Stellt man die Qualität des Förder- und<br />

Betreuungsangebots in den Mittelpunkt,<br />

dann stellt sich die Finanzierungsfrage<br />

nochmals aus einer anderen Perspektive.<br />

Aus bildungswissenschaftlicher Sicht<br />

setzen Qualitätsdiskussionen die Messlatte<br />

deutlich höher. Es müssten somit<br />

Kriterien für die Ressourceneinschätzung<br />

definiert werden.<br />

Es ist eine Binsenweisheit, dass <strong>FBBE</strong> zum<br />

Nulltarif nicht zu haben sein wird. Deshalb<br />

wird es Kontroversen darüber geben müssen,<br />

welche Leistung wieviel kosten darf<br />

und welche Minimalstandards gelten sollen.<br />

Denn das Thema Finanzierung entzieht sich<br />

schneller und einfacher Antworten. Finanzpolitisch<br />

stellt sich deshalb die Frage nach<br />

den bestmöglichen Konzepten bei der gegenwärtig<br />

politisch-administrativen Realität<br />

der angespannten Haushaltslage. Im Mittelpunkt<br />

werden somit zwei lapidare Fragen<br />

stehen: Kann man mit den vorhandenen<br />

Mitteln mehr erreichen und wenn ja wie?<br />

Kann man mit weniger Mitteln allenfalls das<br />

Gleiche erreichen? Beide Fragen fokussieren<br />

auf eine effektivere Mittelverwendung bei<br />

knappen Ressourcen und damit auf die<br />

Steuerung. Im Mittelpunkt werden nicht nur<br />

Fragen nach der klugen Verwendung der<br />

Mittel, nach der Effektivität der Finanzierungskonzepte,<br />

nach ihrem besten Einsatz<br />

stehen, sondern ebenso nach der Verteilungsgerechtigkeit<br />

zwischen den Akteuren<br />

und schliesslich auch nach der notwendigen<br />

88<br />

Transparenz, um unter suboptimalen Rahmenbedingungen<br />

einen akzeptablen Umgang<br />

sicherzustellen. Basis der gesamten Finanzierungsdebatte<br />

sollte jedoch die in dieser<br />

Studie empirisch breit legitimierte Aussage<br />

sein, dass sich <strong>FBBE</strong> volkswirtschaftlich<br />

gesehen immer auszahlt. Investitionen in<br />

<strong>FBBE</strong> sind rentabel, während der Verzicht<br />

auf sie der Gesellschaft Kosten verursacht.<br />

Vor diesem Hintergrund handelt es sich bei<br />

allen nachfolgend dargestellten – und von<br />

unseren befragten Expertinnen und Experten<br />

vorgeschlagenen Finanzierungskonzepten<br />

um Versuche, in einer schwierigen Lage<br />

akzeptable Antworten zu suchen.<br />

• Harmonisierung der familienergänzenden<br />

<strong>FBBE</strong> für Kinder unter vier Jahren:<br />

Die Kantone verfügen zurzeit im Bereich<br />

der familienergänzenden Betreuung von<br />

Kindern zwischen null und vier Jahren<br />

über keine verbindlichen Vorgaben. Im<br />

Sinne der ‚Kommission für Wissenschaft,<br />

Bildung und Kultur’ (WBK) der ‚Sozialdirektorenkonferenz’<br />

(SODK) sollte ein<br />

Konkordat im Bereich der familienergänzenden<br />

Kinderbetreuung geschaffen<br />

werden, das eine interkantonale, auf<br />

kantonale Eigeninitiative setzende Vereinbarung<br />

zur Regelung der Betreuung<br />

im Vorschulalter bezweckt (Medienmitteilung<br />

der Parlamentsdienste vom 25.<br />

August 2008).<br />

• Möglichkeiten und Grenzen eines Wechsels<br />

von der Objekt- zur Subjektfinanzierung:<br />

Vielfach wird die Ansicht vertreten,<br />

dass ein Wechsel von der staatlichen<br />

Finanzierung der <strong>FBBE</strong>-Einrichtungen<br />

(Objektfinanzierung) zu einer direkten<br />

Unterstützung der Eltern (Subjektfinanzierung)<br />

sowohl mit Vor- als<br />

auch mit Nachteilen verbunden ist. Die<br />

Subjektfinanzierung von familienergänzender<br />

Kinderbetreuung ermöglicht den<br />

Erziehungsberechtigten, diejenige Betreuungsleistung<br />

zu wählen, die am ehesten<br />

ihren Bedürfnissen entspricht. So-

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