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Grundlagenstudie FBBE - Finalversion (edit 13032009 ...

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Fachkraft so unbegrenzt ist, dass man ihr,<br />

je nach Standpunkt, zumutet beziehungsweise<br />

anvertraut, die letzte Entscheidung<br />

für die Qualität der Bildung und Erziehung<br />

unserer Kinder autonom zu treffen und zu<br />

verantworten. Diese fehlende pädagogische<br />

Prozessqualität stellt eine der zentralen<br />

Schwächen dar. Weder gibt es Richtlinien,<br />

noch Standards oder verbindlichen Evaluationen.<br />

Währenddessen Qualitätssicherung<br />

und die Diskussion der Mindeststandards<br />

im obligatorischen und nachobligatorischen<br />

Bildungsbereich state of the art geworden<br />

sind, werden sie im vorschulischen<br />

Bereich bisher nicht einmal erwähnt.<br />

Es ist deshalb an der Zeit, auch in der<br />

Schweiz eine Debatte zu lancieren, die den<br />

Blick auch auf die Effektivität von Bildungsund<br />

Betreuungseinrichtungen richtet. Fachliche<br />

Beliebigkeit muss durch neue Steuerungsmechanismen<br />

unterbunden werden.<br />

Dazu sind in den letzten Jahren in vielen<br />

Ländern Standards und so genannte Bildungspläne<br />

entwickelt worden. Sie legen<br />

verbindlich den Bildungsauftrag vorschulischer<br />

Einrichtungen fest und haben zum<br />

Ziel, eine hohe Bildungs- und Betreuungsqualität<br />

für alle Kinder in allen familienergänzenden<br />

Angeboten des vorschulischen<br />

Bereichs sicherzustellen.<br />

Es wird deshalb empfohlen, die Frage<br />

der pädagogischen Qualität anzugehen.<br />

In einem ersten Schritt sollten Minimalstandards<br />

ausgearbeitet werden,<br />

welche garantieren, dass die Angebotsqualität<br />

der Institution bestimmten<br />

Anforderungen genügt und in einem<br />

zweiten Schritt Bildungspläne, welche<br />

dem Vorschulpersonal als Orientierungspunkte<br />

für die Praxis dienen und<br />

ihren Bildungs- und Betreuungsauftrag<br />

durch Grundsätze, Vereinbarungen<br />

und Empfehlungen regeln. Wichtige Erfolgskriterien<br />

sind dabei, dass solche<br />

Vorgaben verbindlichen, allerdings mit<br />

9 Handlungsempfehlungen<br />

hinreichend Spielraum ausgestatteten<br />

Charakter haben müssen. Schliesslich<br />

muss nach den Auswirkungen bei den<br />

Kindern gefragt werden. International<br />

sind Bildungsstandards in Diskussion,<br />

die Auskunft geben, was Kinder am<br />

Ende der Vorschulzeit erreicht haben<br />

sollen. Sie erleichtern die Evaluation<br />

der pädagogischen Qualität und sichern,<br />

dass junge Kinder überall die<br />

gleichen Chancen haben, gut gefördert,<br />

betreut und erzogen zu werden und es<br />

Eltern leichter fällt, die Qualität des<br />

Förder- und Betreuungsangebots besser<br />

einschätzen zu können.<br />

Wenn vorerst noch keine Bildungspläne<br />

oder Bildungsstandards entwickelt<br />

werden sollen, so wird zumindest empfohlen,<br />

kurzfristig ein nationales Gütesiegel<br />

zu lancieren, das (a) von einer<br />

Schweizer Fachstelle vergeben wird,<br />

(b) träger- und konzeptübergreifend<br />

angelegt ist, (c) sowohl Rahmenbedingungen,<br />

Strukturmerkmale und Merkmale<br />

der pädagogischen Prozesse beinhaltet<br />

und (d) ein Gesamtprofil als Gütekriterium<br />

liefert.<br />

(8) Ein Gesamtsystem für familienergänzende<br />

Angebote<br />

Gesamtschweizerisch darf sich das <strong>FBBE</strong>-<br />

Angebot sehen lassen. Es besteht teilweise<br />

ein dichtes und strukturell vielfältiges Angebot<br />

mit zufriedenstellenden materiellen<br />

Ressourcen, engagierten Einzelaktivitäten<br />

und vielen Praxisprojekten. Allerdings bestehen<br />

grosse kantonale und sprachregionale<br />

Unterschiede, und den Angeboten<br />

fehlt eine (sichtbare) Vernetzung und<br />

Strukturierung. Darüber hinaus erweisen<br />

sie sich als nur minimal an den individuellen<br />

Bedarf von Familien angepasst. Beson-<br />

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