Möbel und Einrichtungsgegenstände
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<strong>Möbel</strong><br />
Schrank um 1755, Museumsverein Lüneburg.<br />
1075. Hochbedeutender <strong>und</strong> sehr seltener Rokoko Schrank, Norddeutschland, wohl Bremen, circa<br />
1750/1760. Nussbaum, massiv <strong>und</strong> furniert, Holz, geschnitzt <strong>und</strong> vergoldet. Hochformatiger, zweitüriger<br />
Korpus mit hoher, wellig ausgeschnittener Zarge auf gelockten <strong>und</strong> ausstehenden Beinen. Der Kranz in<br />
Bogenform, durchbrochen <strong>und</strong> mit zentralem Podest. Sehr fein profiliert, die geschrägten Ecken des Kranzaufbaues<br />
als weitere Podeste.Vertiefte <strong>und</strong> geschweifte Türen mit feiner Kassettierung. Zweischübiges, erhöhtes<br />
Sockelgeschoss. Die Ecklisenen mit geschnitzten Kapitellen, ebenso mit geschnitztem <strong>und</strong> vergoldetem<br />
Kapitell an der Schlagleiste der Türe. Sehr fein <strong>und</strong> zurückhaltend, mit geschnitztem <strong>und</strong> vergoldetem Rankenwerk<br />
geschmückt. Gravierte Messingbeschläge <strong>und</strong> Zuggriffe. 285:200:73 cm. 22 000.—/27 000.—<br />
Provenienz:<br />
Aus Schweizer Privatbesitz<br />
Der hier angebotene, ganz in Nussbaum furnierte <strong>und</strong> mit vergoldeten Applikationen verzierte Hallenschrank, gehört sicher mit zu den<br />
schönsten Schreinerarbeiten des deutschen Nordens. In seiner vornehmen Behäbigkeit widerspiegelt er den <strong>Möbel</strong>-Geschmack der vermögenden<br />
hanseatischen Kaufleute, wie wir ihn in Hamburg ebenso wie in Lübeck oder Bremen vorfinden. Unser prunkvoller Schrank<br />
findet ein fast identisches Parallelmöbel welches sich in den Sammlungen des Museumsverein Lüneburg erhalten hat. Dieses prächtige,<br />
um 1755 zu datierende <strong>Möbel</strong> ist in Aufbau <strong>und</strong> Schmuck mit dem hier angebotenen identisch <strong>und</strong> weicht von diesem nur in unwesentlichen<br />
Details ab. Es ist, wie das hier angebotene Schrankmöbel in den norddeutschen Raum zu weisen <strong>und</strong> dürfte möglicherweise in<br />
einer Bremer Meister-Werkstatt entstanden sein. Ein um 1750 zu datierender Schrank, der dem unsrigen in den Gr<strong>und</strong>formen ebenfalls<br />
sehr verwandt ist, jedoch etwas massiger wirkt <strong>und</strong> mit Vasenaufsätzen geschmückt ist, hat sich in den Sammlungen des Schleswig-<br />
Holsteinischen Landesmuseum erhalten <strong>und</strong> stammt aus dem alten Tondern.<br />
Vergleiche:<br />
Kreisel/Himmelheber, Die Kunst des deutschen <strong>Möbel</strong>s, Bd. 2, Spätbarock <strong>und</strong> Rokoko, Abb. 848 <strong>und</strong> 854 für die beiden erwähnten<br />
<strong>Möbel</strong> aus Bremen bzw. aus Tondern.<br />
Register Seite 111–112