Möbel und Einrichtungsgegenstände
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<strong>Möbel</strong><br />
DER BAROCKE PRUNKTISCH DES WALLISER BILDHAUERS JOHANN RITZ (1668–1720)<br />
1017<br />
1018<br />
1018<br />
1017. Hochbedeutender <strong>und</strong> einzigartiger Prunktisch,<br />
Wallis, 1. Viertel 18. Jh., signiert von<br />
Bildhauer Johann Ritz von Selkingen (1668–<br />
1720) <strong>und</strong> datiert 1717. Nussbaum, massiv, geschnitzt<br />
<strong>und</strong> gedrechselt. Rechteckiges, ausziehbares<br />
<strong>und</strong> vorstehendes Blatt über überaus reich<br />
mit Ranken- <strong>und</strong> Laubwerk geschnitzter <strong>und</strong><br />
vom Meister Johann Ritz signierter Zarge. Vier<br />
massive, fein gedrechselte Balusterbeine mit umlaufendem,<br />
originalem Steg. Originale Beschläge<br />
<strong>und</strong> Scharniere. Beigegeben sechs passende Stühle<br />
mit braunem Lederbezug. 80:177:105 cm, die<br />
beiden seitlichen Auszüge je 77 cm.<br />
2000.—/3000.—<br />
Provenienz:<br />
Aus altem Schweizer Privatbesitz<br />
Der hier angebotene prunkvolle Esstisch, gehört zu den bedeutendsten<br />
Werken der Walliser <strong>Möbel</strong>kunst <strong>und</strong> ist von allergrösster<br />
Seltenheit. Johann Ritz, der Bildhauer, der diesen<br />
gewaltigen Tisch geschaffen <strong>und</strong> ihn mit feinster Laubwerkschnitzerei<br />
verziert hat, war ein Spross einer weitverzweigten<br />
Familie von Bildschnitzer <strong>und</strong> Künstler im Wallis. Von seinen<br />
Söhnen trat der ältere, Johann Jodok Ritz (geb. 1697) in die<br />
Fussstapfen seines Vaters <strong>und</strong> wurde Bildhauer <strong>und</strong> Maler. Sein<br />
jüngerer, 1706 geborene Sohn Garinus wurde Doktor der<br />
Theologie, Dekan von Münster <strong>und</strong> Verfasser mehrerer Volksschauspiele.<br />
Wie sein Bruder <strong>und</strong>Vater widmete sich aber auch<br />
er der Bildhauerei <strong>und</strong> erreichte in dieser Kunst grosses Ansehen.<br />
Dass sich der Vater dieser grossen Dynastie von Kunsthandwerker<br />
an einem so bedeutenden <strong>Möbel</strong> mit seiner<br />
Signatur <strong>und</strong> Berufsbezeichnung verewigt, das ist ein unermesslicher<br />
Glücksfall. Die Qualität der Schnitzarbeit zeugt<br />
vom grossen künstlerischen Talent des Johann Ritz.<br />
1018. Sehr schöner heraldischer Armlehnstuhl,<br />
Schweiz, Unterwalden, von barocker Form,<br />
mit den geschnitzten Wappen der Patrizier Familien<br />
Christen <strong>und</strong> von Wittenbach. Nussbaum<br />
<strong>und</strong> Buche, massiv <strong>und</strong> reich geschnitzt. Rechteckiger<br />
Sitz über wellig ausgeschnittener <strong>und</strong> mit<br />
Voluten verzierter Zarge <strong>und</strong> vier Pfostenbeinen<br />
mit Schuppendekor <strong>und</strong> umlaufendem Steg. Die<br />
Armstützen geschweift <strong>und</strong> gerollt abschliessend,<br />
Die Rückenlehne gepolstert <strong>und</strong> mit überaus<br />
reichem Abschluss, darin, inmitten von Blüten<br />
<strong>und</strong> Rollwerk, das Allianzwappen der Christen<br />
<strong>und</strong> von Wittenbach. 2000.—/2500.—<br />
Provenienz:<br />
Aus altem Schwyzer Familienbesitz<br />
Register Seite 111–112