Möbel und Einrichtungsgegenstände
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<strong>Möbel</strong><br />
1163<br />
1163. Sehr feine Parketterie-Kommode, Louis XV, Frankreich, Paris, 2. Hälfte 18. Jh., signiert F. Rubestuck.<br />
Rosenholz <strong>und</strong> Bois de violette furniert «en papillon» <strong>und</strong> gefriest. Dreiseitig mehrfach geschweifter<br />
Korpus auf wellig ausgeschnittener Zarge <strong>und</strong> elegant geschweiften Beinen in frontseitigen Sabots. Profiliertes<br />
<strong>und</strong> passig geschweiftes, originales Rouge de France Marmordeckblatt. Die Front mit zwei Schubladenrängen,<br />
wobei der obere Rang mit zwei kleineren Schubladen <strong>und</strong> der untere Rang mit einer Längsschublade.<br />
Sehr feine Rokoko-Beschläge in vergoldeter Bronze, in Form von Zargenzierde, durchbrochenen<br />
Sabots, ebensolchen Chutes <strong>und</strong> aus Rocaillen <strong>und</strong> Ranken geformte Handhaben, welche für die oberen<br />
Schubladen gleichzeitig als Schlüssellochzierden dienen. Die mittleren Schlüssellochzierden noch ganz in<br />
Régence Manier gestaltet. In sehr schönem originalem Zustand. 92:114:54 cm. 12 000.—/15 000.—<br />
Provenienz:<br />
Privatbesitz<br />
Die hier angebotene Louis-XV-Kommode, mit ihren sehr feinen Linien, hat sich in unberührtem Zustand erhalten. François Rübestück,<br />
der Meister, welcher unsere Kommode schuf <strong>und</strong> signierte, wurde um 1722 in Westphalen geboren <strong>und</strong> zog, wie so viele der erfolgreichen<br />
deutschen Ebenisten, schon früh nach Paris, wo er vorerst als freier Ebenist in der Rue de la Roquette arbeitete, bevor er sein<br />
Atelier vergrösserte <strong>und</strong> wohl zu der Zeit, als er seine Meisterwürde erlangte, in die Rue de Charenton umzog. Rübestück arbeitete<br />
hauptsächlich im Stile des Louis XV, doch sind von ihm auch sehr feine Arbeiten der Louis XVI <strong>und</strong> der Transitions-Zeit erhalten.<br />
Berühmt wurde Rübestück durch seine mit Vernis Martin dekorierten Kommoden <strong>und</strong> Sekretäre. Alle seine Werke zeichnen sich durch<br />
eine besonders schöne Qualität der Schreinerarbeit aus <strong>und</strong> sind von sehr guten Proportionen, wofür die hier angebotene Kommode ein<br />
besonders schönes Beispiel ist.<br />
1164. Bedeutende Prunk-Pendule, Louis XV. Sign. Lrd. DENYS à SENLIS. Messing mit farbigem Nelkendekor<br />
aus Schildpatt über Eichengehäuse, sign. A. GOSSELIN, sowie mit Innungsstempel.Vergoldete Bronzemontur.<br />
«Treize-pièces»-Emailzifferblatt (Aufzugslöcher mit Reparaturstellen). Gebläute, ausgeschnittene Zeiger.<br />
Messingwerk sign. AUDIBERT à PARIS mit Spindelgang <strong>und</strong> 1 ⁄2-St<strong>und</strong>enschlag auf Glocke. Mit Schlüssel.<br />
H = 120 cm. 12 000.—/15 000.—<br />
Jean-Pierre Audibert, Meister ab 1756<br />
Antoine Gosselin, Meister ab 1731<br />
Register Seite 111–112