Möbel und Einrichtungsgegenstände
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<strong>Möbel</strong><br />
1091<br />
1091. Sehr schöner <strong>und</strong> feiner Konsol- oder Kaminspiegel, Toskana, Florenz, circa 1765, Umkreis des<br />
Giovanni Battista Dolci. Holz, geschnitzt <strong>und</strong> vergoldet. Hochformatiger Spiegel mit zweiteiligem, altem<br />
Spiegelglas. Der Rahmen profiliert <strong>und</strong> mit gew<strong>und</strong>enen Blatt- <strong>und</strong> Blütenranken. Überaus fein mit einem<br />
Blumenzweig geschmücktes <strong>und</strong> durchbrochenes Fronton in Form einer offenen Rocaillen-Kartusche, seitlich<br />
davon mit rosengeschmückten C-Voluten. 6000.—/8000.—<br />
Der hier angebotene Spiegel ist ein besonders schönes Beispiel der Florentiner Rahmenmacher- <strong>und</strong> Bildhauerkunst des dritten Viertels<br />
des 18. Jahrh<strong>und</strong>erts. Sehr verwandt mit den grandiosen Spiegeln der Genueser Handwerker, sind sie meist etwas leichter <strong>und</strong> feingliedriger<br />
in der Ausführung. Unser Spiegel zeigt sich in einem schönen, alten Zustand <strong>und</strong> ist einzuordnen in eine kleine Gruppe bedeutender<br />
Spiegel, welche sich in Florenz, Palazzo Pitti, erhalten haben. Unter dieser Gruppe wiederum befindet sich ein Spiegel, der aus<br />
derselben Hand stammen dürfte wie der hier angebotene. Diese Gruppe von Spiegeln, welche ab 1757 bis 1769 für den Grossherzoglichen<br />
Hof entstanden ist, kann wiederum mit grösster Sicherheit dem Kunstschnitzer Giovanni Battista Dolci zugewiesen werden, da<br />
dieser, zusammen mit dem Vergolder Francesco Ristori <strong>und</strong> Vittorio Frangini, in diesen Jahren für «delle spere e die tremau intagliati all<br />
francese e cioè con vari festoni di fiori, palme e nicchie» durch die Grossherzogliche «Guardaroba» bezahlt wurden.<br />
Vergleiche:<br />
Ministero per i Beni Culturali e Ambientali, I Mobili de Palazzo Pitti, il primo periodo lorenese, 1737-1799, Firenze, 1992, S. 150/151, für<br />
die erwähnten Spiegel<br />
1092. Kommode «en tombeau» Louis XV, signiert J.C. ELLAUME. Eiche, mit Palisander furniert sowie gefriest.<br />
Von drei Seiten geschweifter Korpus mit vorstehenden Eckstollen. Kurze geschweifte Konsolenbeine<br />
in geschweifte Zarge übergehend. Front mit drei Schubladen, die oberste dreigeteilt. Vergoldete Bronzebeschläge.<br />
Profiliertes «Brèche d’Alep»-Marmorblatt. 88:130:66 cm. 15 000.—/20 000.—<br />
Jean-Charles Ellaume, Meister 1754.<br />
Register Seite 111–112