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Möbel und Einrichtungsgegenstände

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<strong>Möbel</strong><br />

1160 1161<br />

1162<br />

1160. Sehr feiner <strong>und</strong> seltener Salontisch des<br />

Johannes Äbersold (1737–1812), Bern, circa<br />

1775. Kirsche, Zwetschge, Nussholz <strong>und</strong> Ahorn<br />

furniert <strong>und</strong> gefriest. Längsformatiges <strong>Möbel</strong> mit<br />

vorstehendem, randgefasstem Blatt über einschübiger,<br />

welliger Zarge <strong>und</strong> geschweiften Beinen<br />

mit spinnenartiger Fusskerbung in der Art der<br />

Funkwerkstatt. Das Blatt mit zentralem, parkettiertem<br />

Medaillon, das äussere Feld in Kirschholz.<br />

Eingefasst mit verschlungener Band- <strong>und</strong> Filetrahmung.<br />

In den Ecken mit gravierten Äbersold-<br />

Blumen. 68:87:58,5 cm. 2000.—/2500.—<br />

Provenienz:<br />

Aus Berner Privatbesitz<br />

Das hier angebotene, in einem schönen, alten Zustand erhaltene<br />

Salonmöbel, ist eine sehr schöne Arbeit des Berner Ebenisten<br />

Johannes Äbersold (1737–1812) <strong>und</strong> fällt in die frühe<br />

Schaffenszeit des Meisters, um 1775. Ist der Unterbau des<br />

Tischchens noch ganz dem Rokoko verpflichtet, so erinnert<br />

der Dekor des Blattes mit seinem zentralen Medaillon <strong>und</strong> den<br />

strengen Rahmenfilets bereits an die Zeit des Frühklassizismus.<br />

Die doppelt geschweifte Zargenführung, so wie wir sie<br />

an unserem Tischchen finden, ist typisch für den Meister <strong>und</strong><br />

findet sich an einem weiteren Tischchen Äbersolds aus der<br />

Zeit um 1780, welches sich in Privatbesitz erhalten hat (Vgl.<br />

Hermann von Fischer, Johannes Äbersold, 1737–1812, Ein<br />

Berner Ebenist zwischen Mathäus Funk <strong>und</strong> Christoph<br />

Hopfengärtner, Ausstellungskatalog Schloss Jegenstorf, 2000,<br />

Seite 24, Abb. 13). Die sehr aussergewöhnliche Parketterie des<br />

zentralen Medaillons, findet sich als ganzflächiges Dekor an<br />

einer Kommode des Meisters, welche in unserem Hause, in<br />

der Mai-Auktion 2012, Los Nr. 2045 angeboten werden<br />

konnte. Diese Art der Dekorationsform, dürfte möglicherweise<br />

durch Strassburger Schreinergesellen nach Bern gekommen<br />

sein. Diese Marqueterie à la Reine, wie sie Johannes Äbersold<br />

aber auch selbst, während seines Paris-Aufenthaltes um 1767<br />

vorgef<strong>und</strong>en haben wird, war besonders in Strassburg sehr beliebt<br />

<strong>und</strong> wurde auch Marqueterie d’un réseau de losanges sur<br />

la pointe genannt (François Lévy-Coblentz, L’Art du Meuble<br />

en Alsace, Strassburg 1985, S. 465–467).<br />

Register Seite 111–112

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