Möbel und Einrichtungsgegenstände
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<strong>Möbel</strong> 69<br />
1116 1117<br />
leben zusammen. Der Kassettenrahmen sehr fein mit antikisierenden Motiven <strong>und</strong> Akanthusstab umrahmt<br />
<strong>und</strong> vertieft. Die Eckstollen zu beiden Schauseiten hin mit Blumenranken in einer Amphorenvase geschmückt.<br />
Die Schmalseiten mit Kirschen- <strong>und</strong> Beerenzweigen. Die Marmorplatte später. 92:125,5:59 cm.<br />
15 000.—/20 000.—<br />
Die hier angebotene Kommode ist eine besonders schöne Mailänder Arbeit des ausgehenden 18. Jahrh<strong>und</strong>erts <strong>und</strong> dürfte wenig vor oder<br />
wenig nach 1800 entstanden sein. Ihre qualitätvolle Marketterie, die Profilierung mit Akanthusband, die Vertiefung der Kassetten <strong>und</strong> das<br />
Sujet der frontseitigen Marketterie, lassen diese Kommode in den allernächsten Umkreis der berühmten Werkstatt des Giuseppe<br />
Maggiolini (1738-1814) oder möglicherweise auch dem Meister selbst zuschreiben. Die Marketterien der Schmalseiten erinnern in ihrer<br />
Feinheit an eine Marketterie Maggiolinis, welche sich auf einer um 1807 erhaltenen Tischplatte, Mailand, Privatbesitz, erhalten hat,<br />
ebenso die Farbigkeit der Marketterie <strong>und</strong> deren Gravur, welche an unserer Kommode sehr schön erhalten ist, <strong>und</strong> gleichermassen an<br />
einem Ziertisch, des Meisters zu finden ist, welcher ebenfalls um circa 1800 zu datieren ist. In ihrer schlichten <strong>und</strong> sehr gekonnten Gliederung<br />
der Front, ist unsere Kommode mit einem Kommodenpaar zu vergleichen, welches sich in Tremezzo, in der Villa Carlotta erhalten<br />
hat. Bei jener fehlt allerdings die für den Meister so typische Vertiefung der Kassetten, wie wir sie besonders bei Maggiolini finden<br />
<strong>und</strong> wie sie an unserer Kommode besonders schön ausgearbeitet ist. Giuseppe Maggiolini wurde 1738 in Parabiago, in der Nähe von<br />
Mailand geboren <strong>und</strong> absolvierte in frühester Jugend eine Lehre als Schreiner. Sein Talent wurde früh entdeckt, <strong>und</strong> er arbeitete in der<br />
Folge als Hofebenist der Habsburger, welche die Lombardei beherrschten, <strong>und</strong> später für die Bonapartes <strong>und</strong> ganz besonders für den<br />
Prinzen Eugène de Beauharnais.<br />
Literatur:<br />
Giuseppe Beretti, Giuseppe Maggiolini, l’Officina del Neoclassicsimo, Mailand, 1994<br />
1116. Spiegel, Louis XVI. Holz, profiliert, geschnitzt <strong>und</strong> vergoldet. Rechteckiger profilierter Rahmen mit<br />
einem Schlaufenband, die unteren Ecken mit Rosetten auf den Verbindungswürfeln. Der Aufsatz mit<br />
Schlaufen <strong>und</strong> Lorbeergirlanden. 150:70 cm. 2000.—/2500.—<br />
1117. Ungewöhnliche Kaminuhr, Wien, um 1800. Emailzifferblatt signiert Döller in Wien. Arabische St<strong>und</strong>en<strong>und</strong><br />
Datumsziffern. Mit Repetition.Viertelst<strong>und</strong>en- <strong>und</strong> St<strong>und</strong>enschlag auf zwei Federn, Monatskalender.<br />
R<strong>und</strong>es Mahagonigehäuse auf Konsole mit Tatzenfüssen. Rechteckiges Sockelgeschoss. Verziert mit Draperie,<br />
zwei Putten mit Instrumenten, bekrönender Adlerfigur aus Holz oder getriebenem Messing.<br />
Minime Schadstellen am Gehäuse. H = 57,5 cm. 1800.—/2000.—<br />
Register Seite 111–112