<strong>Möbel</strong> 83 1147 1147. Standuhr, Louis XV, Paris, von Thomas Lefebvre, Meister ab 1761. Rosenholz-Furnier <strong>und</strong> vergoldete Bronze. Hoher Sockel auf Tatzenfüssen, gebauchter Pendelkasten <strong>und</strong> «Tête de poupée»-Abschluss. Zifferblatt mit einge-legten Emailfeldern: St<strong>und</strong>en in römischen-, Minuten in arabischen Zahlen.Werk <strong>und</strong> Zifferblatt signiert T. Lefebvre A Paris. St<strong>und</strong>en- <strong>und</strong> 1 ⁄2-St<strong>und</strong>enschlag auf Glocke. St<strong>und</strong>en-, Minuten- <strong>und</strong> Sek<strong>und</strong>enzeiger. H = 226 cm. 8000.—/12 000.— Register Seite 111–112
84 <strong>Möbel</strong> DER PFYFFERSCHE GEDENKTEPPICH HOCHBEDEUTENDE SCHWEIZER WOLLSTICKEREI DES 17. JAHRHUNDERTS VON 1616 BIS 2012 IN UNUNTERBROCHENEM FAMILIENBESITZ DER PFYFFERVON ALTISHOFEN 1148. Hochbedeutende Wollstickerei, schweizerisch, wohl Luzern oder Basel, 1616. Hochformatiger Teppich mit umlaufender Bordüre. Blaues Feld mit rosettenartigen Buchara-Oktogonen mit Wellenkanten in Farbtönen von Rotbraun, Weiss <strong>und</strong> Blau von feinster Abstufung. Zwischen den Oktogonen mit gedrücktem Buchara-Stern sowie verkleinerten Rosetten <strong>und</strong> feinsten geometrischen Mustern als reduzierte florale Motive. Im Zentrum, noch ganz in gotischer Manier, ein gew<strong>und</strong>ener Rosenkranz, der zu allen diesen umgebenden oktogonalen Rosetten Bezug nimmt <strong>und</strong> aus diesen emporwächst, bzw. diese mit dem Kranz vereint. Inmitten des Kranzes das prachtvolle Allianzwappen zweier der bedeutendsten Familien der alten Eidgenossenschaft, mit Pfyffer von Altishofen <strong>und</strong> Püntener von Brunberg, datiert 1616 <strong>und</strong> mit den Initialen: H H P R Herr Heinrich Pfyffer Ritter <strong>und</strong> F M P B Frau Maria Püntener Brunberg. Das Wappen des Ritters Heinrich Pfyffer von Altishofen ist geviert von Pfyffer von Altishofen, in Gelb, darin das schwarze Mühleisen, begleitet von drei blauen Lilien <strong>und</strong> dem Wappen des savoyischen Mauritiusordens in Form eines weissen Kleeblattkreuzes. Das Wappen der Maria Elisabeth Püntener von Brunberg, geviert, mit in Gelb ein schwarzer Stierkopf mit rotem Nasenring <strong>und</strong> in Schwarz mit gelbem Feuerstahl, überhöht von weissem Kreuz. 260:193 cm. 100 000.—/150 000.— Provenienz: Maria Elisabeth Pfyffer von Altishofen, seit 1616 Durch Erbschaft in ununterbrochener Familienfolge der Pfyffer von Altishofen verblieben Zum Allianzteppich Pfyffer von Altishofen-Püntener von Brunberg aus dem Jahre 1616 Die Wappen <strong>und</strong> Initialen des die Jahrzahl 1616 tragenden gestickten Textils lassen sich dem Ehepaar Heinrich Pfyffer von Altishofen <strong>und</strong> Maria Elisabeth Püntener von Brunberg zuordnen: Herr Heinrich Pfyffer Ritter (H.H.P.R.) <strong>und</strong> Frau Maria Elisabeth Püntener (von) Brunberg (F.M.P.B.). Heinrich Pfyffer von Altishofen (gest. 1616) war der Sohn des berühmten Schultheiss Ludwig Pfyffer (1524–1594), der als «Schweizerkönig» in die Geschichte eingegangen ist, <strong>und</strong> dessen zweiter Gattin Jakobea Segesser von Brunegg. In guter Familientradition widmete sich Heinrich den fremden Diensten <strong>und</strong> diente als Hauptmann in savoyischen Diensten. Das Geschlecht der Pfyffer war seit einem 1576 vom Staat Luzern abgeschlossenen Vertrag tonangebend in den Beziehungen zum Hause Savoyen. Das Ritterkreuz des Maurizius- <strong>und</strong> Lazarusordens, 1434 von Herzog Amadeo VIII. von Savoyen gestiftet, 1572 von Emanuele Filiberto erneuert <strong>und</strong> von Papst Gregor XIII. gesegnet, ist im gevierten Wappen Heinrichs festgehalten <strong>und</strong> in den Initialen sein Ritterstand vermerkt. Wann er die Ehe mit Maria Elisabeth Püntener schloss ist nicht bekannt. Ihre Lebensdaten bleiben bisher im Dunkeln. Sie war die Tochter des Urner Landammanns <strong>und</strong> Ritters Ambros (gest. 1598) <strong>und</strong> dessen erster Gemahlin Ursula Magoria von Locarno. Ambros Püntener erhielt an der 1598 in Luzern stattfindenden Tagsatzung den Auftrag, die Sold- <strong>und</strong> Pensionsausstände von der französischen Krone einzufordern. Wohl als Dank <strong>und</strong> Anerkennung für diese Dienste erhielten er <strong>und</strong> seine beiden Söhne das Luzerner Ehrenbürgerrecht zugesprochen. Ob zu diesem Zeitpunkt die Tochter bereits Heinrich Pfyffer geehelicht hatte, bleibt abzuklären. Sicher ist, dass die Vermählung nach 1588 stattfand, denn Maria Elisabeths erster Gatte Jakob a Pro verstarb in diesem Jahr. Dieser war der Sohn des Urner Landammanns Peter (gest. 1585), welcher 1585 zusammen mit Ludwig Pfyffer dem französischen König keine Truppen bewilligen wollte, da der Monarch bei den beiden Soldunternehmern Schulden hatte.A Pro, welcher Jahre als Oberst in savoyischen Diensten verbracht hatte, zeigte sich skeptisch gegenüber der Ansicht Ludwig Pfyffers, dass das Haus Savoyen die wahre Stütze der Katholischen in der Schweiz sei. Die Jahrzahl «1616», die gleichzeitig das Todesjahr Heinrich Pfyffers markiert, scheint auf den ersten Blick wenig plausibel. Ein solcher «Allianzteppich» wäre eher als Anschaffung im Zuge einer Vermählung erklärbar. In diesem Fall handelt es sich wohl aber tatsächlich um einen Memorialgegenstand, den die Witwe in Auftrag gab. Beim Tod ihres ersten Mannes liess Maria Elisabeth Püntener nämlich ein Bronzerelief-Tondo mit den Wappen a Pro <strong>und</strong> Püntener <strong>und</strong> der Inschrift «bie ligt der edell vest <strong>und</strong> wiss Herr h. iacob von pro landt’s fendrich starb den 22.Tag april anno 1588 got gnad der seel – dis wapen hat machen lassen die edell tugendreiche trauw f. maria elisabetha bünterin sein gewesne egmahl» giessen 1 . Anders als bei der für den Begräbnisplatz des letzten männlichen a Pro bestimmten Bronzeplatte sollte der Allianzteppich als textiles Memorialstück an die Kinder <strong>und</strong> Kindeskinder weitergereicht werden. Die direkte männliche Deszendenz von Heinrich Pfyffer von Altishofen <strong>und</strong> Maria Elisabeth Püntener von Brunberg erlosch zwar mit ihren Enkeln Heinrich <strong>und</strong> Ludwig, dennoch verbleib der Teppich bis 2012, also fast 400 Jahre im Besitz der Familie Pfyffer. Register Seite 111–112
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