Private Equity in Familienunternehmen
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6. Fazit<br />
Die M<strong>in</strong>derheitsbeteiligung von <strong>Private</strong>-<strong>Equity</strong>-Investoren stellt e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>teressante F<strong>in</strong>anzierungsalternative<br />
für <strong>Familienunternehmen</strong> dar. Sie eignet sich sowohl für F<strong>in</strong>anzierungsanlässe,<br />
die durch das Unternehmen bed<strong>in</strong>gt s<strong>in</strong>d, als auch für Herausforderungen<br />
im Gesellschafterkreis. Über die Lösung dieser F<strong>in</strong>anzierungsanlässe h<strong>in</strong>aus weist<br />
e<strong>in</strong>e M<strong>in</strong>derheitsbeteiligung zusätzliche Vorteile für das <strong>Familienunternehmen</strong> auf. Kapitalstruktureffekte,<br />
die Professionalisierung der Unternehmensführung und die Aufnahme<br />
e<strong>in</strong>es neutralen Gesellschafters s<strong>in</strong>d Vorzüge der M<strong>in</strong>derheitsbeteiligung. Sie<br />
weist demzufolge e<strong>in</strong>e hohe Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen F<strong>in</strong>anzierungsalternativen<br />
auf.<br />
<strong>Familienunternehmen</strong>, die sich für e<strong>in</strong>e M<strong>in</strong>derheitsbeteiligung entscheiden, sollten jedoch<br />
beachten, dass sich <strong>Private</strong>-<strong>Equity</strong>-Gesellschaften <strong>in</strong> ihrem Investitionsansatz stark<br />
unterscheiden können. Die Investoren differenzieren sich vor allem, aber nicht nur anhand<br />
der Haltedauer, den Renditeerwartungen und der E<strong>in</strong>flussnahme auf das Unternehmen.<br />
Daher ist die bewusste Auswahl des F<strong>in</strong>anzierungspartners essenziell. Die zwischenmenschliche<br />
Ebene ist oftmals das wichtigste Entscheidungskriterium für <strong>Familienunternehmen</strong>.<br />
E<strong>in</strong> weiterer Knackpunkt der M<strong>in</strong>derheitsbeteiligung ist die rechtliche Ausgestaltung.<br />
Die Komponenten des Gesellschaftsvertrags und der Gesellschaftervere<strong>in</strong>barung regeln<br />
potenziell divergierende Interessen zwischen dem <strong>Familienunternehmen</strong> und der <strong>Private</strong>-<strong>Equity</strong>-Gesellschaft.<br />
Regelungen zur E<strong>in</strong>flussnahme und zum Ausstieg des Investors<br />
s<strong>in</strong>d dabei von hoher Bedeutung. Diese detaillierten Regelungen zu Zusammenarbeit<br />
und Ausstieg s<strong>in</strong>d zwar notwendig, <strong>in</strong> der Praxis verläuft die Partnerschaft jedoch meist<br />
harmonisch.<br />
Die positiven Auswirkungen der M<strong>in</strong>derheitsbeteiligung auf das <strong>Familienunternehmen</strong><br />
s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> weiteres Zeichen für die Eignung der Beteiligung als F<strong>in</strong>anzierungs<strong>in</strong>strument.<br />
Unternehmen können von der Professionalität und dem Know-how der <strong>Private</strong>-<strong>Equity</strong>-<br />
Investoren <strong>in</strong> vielen Unternehmensbereichen profitieren. Hierbei spielt auch die Arbeit<br />
des e<strong>in</strong>geführten Beirats e<strong>in</strong>e zentrale Rolle. Insgesamt übt der Großteil der <strong>Private</strong>-<br />
<strong>Equity</strong>-Gesellschaften e<strong>in</strong>en moderaten E<strong>in</strong>fluss auf die Unternehmensführung aus. Sie<br />
agieren vielfach als passiver Begleiter, der bei Bedarf Unterstützung bietet.<br />
Vor dem H<strong>in</strong>tergrund der positiven Erfahrungen der befragten <strong>Familienunternehmen</strong><br />
erweisen sich somit viele Vorbehalte von <strong>Familienunternehmen</strong> gegenüber e<strong>in</strong>er M<strong>in</strong>derheitsbeteiligung<br />
von <strong>Private</strong>-<strong>Equity</strong>-Gesellschaften als nicht gerechtfertigt. E<strong>in</strong>e bewusste<br />
Auswahl des F<strong>in</strong>anzierungspartners <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit e<strong>in</strong>er ausgewogenen<br />
Strukturierung der Verträge kann, wie aus den Berichten der <strong>Familienunternehmen</strong><br />
deutlich wurde, e<strong>in</strong>e erfolgreiche Zusammenarbeit von <strong>Familienunternehmen</strong> und <strong>Private</strong>-<strong>Equity</strong>-Gesellschaft<br />
ermöglichen.<br />
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