Private Equity in Familienunternehmen
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Nicht zuletzt kam e<strong>in</strong>igen Unternehmen auch die Erfahrung der <strong>Private</strong>-<strong>Equity</strong>-Gesellschaft<br />
im Bereich Mergers & Acquisitions zu Gute (Evidenz <strong>in</strong> 5 Fällen). Oftmals waren<br />
die Familienunternehmer diesbezüglich sehr unerfahren und dementsprechend potenziellen<br />
Unternehmenskäufen sehr zurückhaltend e<strong>in</strong>gestellt. Mit Hilfe der Unterstützung<br />
der erfahrenen <strong>Private</strong>-<strong>Equity</strong>-Gesellschaft konnten diesbezüglich Hürden überwunden<br />
und strategisch wertvolle Unternehmenskäufe <strong>in</strong>itiiert werden.<br />
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„… Die F<strong>in</strong>anz<strong>in</strong>vestoren haben natürlich e<strong>in</strong> enormes Wissen im Bereich M&A,<br />
das man als Familienunternehmer ja sonst nicht hat. Bei mir ist jetzt z.B. der F<strong>in</strong>anz<strong>in</strong>vestor<br />
sogar derjenige, der mit dem Verkäufer e<strong>in</strong>es Unternehmens<br />
spricht …“ (<strong>Familienunternehmen</strong>)<br />
„… Was bei uns auch völlig neu ist, s<strong>in</strong>d Akquisitionen. Ich war da bisher immer<br />
sehr skeptisch und daher haben wir dies nie <strong>in</strong> Erwägung gezogen. Der Investor<br />
hat das geändert und gesagt: „Können wir die kaufen?“ Und dann hat er uns<br />
mächtig unter die Arme gegriffen, um diese Akquisition zu tätigen …“ (<strong>Familienunternehmen</strong>)<br />
Diejenigen Unternehmen, die ke<strong>in</strong>e Auswirkungen der <strong>Private</strong>-<strong>Equity</strong>-Gesellschaft auf<br />
das Management registrierten, berichteten von e<strong>in</strong>er passiven Verhaltensweise der Investoren.<br />
E<strong>in</strong>ige der <strong>Private</strong>-<strong>Equity</strong>-Gesellschaften bestätigten ihre zurückhaltende E<strong>in</strong>flussnahme<br />
auf die operative Unternehmensführung als bewusste Entscheidung und Investitionsstrategie.<br />
„… Die <strong>Private</strong>-<strong>Equity</strong>-Gesellschaft hat sich <strong>in</strong> das operative Geschäft überhaupt<br />
nicht e<strong>in</strong>gemischt. Sie haben gesagt: [...] alles was wir machen können,<br />
ist, denen f<strong>in</strong>anziell unter die Arme zu greifen und, wo sie Rat und Tat brauchen,<br />
unterstützend tätig se<strong>in</strong>… aber sonst machen lassen …“ (<strong>Familienunternehmen</strong>)<br />
„… Wir versuchen, uns soweit es geht aus dem operativen Geschäft herauszuhalten<br />
und nur bei Problemstellungen aktiv zu unterstützen …“ (<strong>Private</strong>-<strong>Equity</strong>-<br />
Gesellschaft)<br />
Die beiden <strong>Familienunternehmen</strong>, die von e<strong>in</strong>er sehr negativen Auswirkung der M<strong>in</strong>derheitsbeteiligung<br />
auf das Management berichteten, kritisierten hauptsächlich die sehr<br />
starke E<strong>in</strong>flussnahme der <strong>Private</strong>-<strong>Equity</strong>-Gesellschaft auf die Unternehmensführung<br />
und das Machtgefüge im Unternehmen. Diese negativen Erfahrungen waren überwiegend<br />
mit e<strong>in</strong>er schlechten Geschäftslage und e<strong>in</strong>em zerstörten Vertrauen zwischen den<br />
beteiligten Parteien verbunden.<br />
„… Der F<strong>in</strong>anz<strong>in</strong>vestor hat hier erstmal e<strong>in</strong>e Beraterschar <strong>in</strong> die Schlüsselpositionen<br />
e<strong>in</strong>gesetzt. Vier Bereiche waren komplett mit Beratern besetzt, die dann<br />
schlussendlich nur Papier produziert haben, ohne etwas bewegt zu haben. Das<br />
Tagesgeschäft ist eigentlich untergegangen …“ (<strong>Familienunternehmen</strong>)<br />
„… Von 2002 bis 2006 wurde versucht – und das begreife ich erst heute – me<strong>in</strong>e<br />
Frau und mich aus unserem eigenen Unternehmen zu entfernen. Das merkt man<br />
dann selber nicht so. Als die Geschäfte dann nicht mehr so gut liefen, haben die<br />
F<strong>in</strong>anz<strong>in</strong>vestoren irgendwelche Manager und Berater e<strong>in</strong>gesetzt. Dies lag na-