Private Equity in Familienunternehmen
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Auf Basis dieser Kategorien und der darunter liegenden spezifischen Herausforderungen<br />
können jeweils der Handlungsbedarf und mögliche Lösungen <strong>in</strong> Form von F<strong>in</strong>anzierungsalternativen<br />
abgeleitet werden. Zu beachten ist, dass <strong>in</strong> dem Kontext dieser<br />
Studie nur diejenigen F<strong>in</strong>anzierungsformen als Alternative zur M<strong>in</strong>derheitsbeteiligung<br />
betrachtet werden, die auch den Erhalt des Familiene<strong>in</strong>flusses ermöglichen und <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>em<br />
mehrheitlichen Verkauf resultieren.<br />
F<strong>in</strong>anzierungsanlässe, die auf Herausforderungen des Unternehmens basieren, wurden<br />
von den Unternehmen elf Mal genannt und lassen sich <strong>in</strong> die beiden Unterkategorien<br />
Wachstum (n=9) und Turnaround (n=2) gliedern. Im ersten Fall besteht der Handlungsbedarf<br />
<strong>in</strong> der F<strong>in</strong>anzierung des Wachstums durch e<strong>in</strong>e der Alternativen M<strong>in</strong>derheitsbeteiligung,<br />
Fremdkapital oder Mezzan<strong>in</strong>e. Bei e<strong>in</strong>em notwendigen Turnaround gilt es dagegen,<br />
die Kapitalstruktur zu verbessern. Mögliche Lösungen s<strong>in</strong>d die M<strong>in</strong>derheitsbeteiligung<br />
oder e<strong>in</strong> Debt-to-<strong>Equity</strong>-Swap 17 .<br />
Durch Gesellschafter verursachte Herausforderungen wurden von den <strong>Familienunternehmen</strong><br />
16 Mal genannt. Diese F<strong>in</strong>anzierungsanlässe können wiederum <strong>in</strong> Gesellschafterwechsel<br />
(n=11), Erhöhung der Fungibilität der Anteile (n=2) und Gesellschafterkonflikte<br />
(n=3) unterteilt werden. Falls es den Auskauf e<strong>in</strong>es Gesellschafters zu bewältigen<br />
gilt, oftmals e<strong>in</strong>hergehend mit e<strong>in</strong>er Nachfolgeregelung, kann dies entweder durch e<strong>in</strong>e<br />
M<strong>in</strong>derheitsbeteiligung e<strong>in</strong>es externen Investors, bspw. e<strong>in</strong>er <strong>Private</strong>-<strong>Equity</strong>-Gesellschaft,<br />
oder durch die Anteilsübernahme durch andere Gesellschafter umgesetzt werden.<br />
Zur Erhöhung der Handelbarkeit von Gesellschafteranteilen kann der Verkauf e<strong>in</strong>er<br />
M<strong>in</strong>derheit an e<strong>in</strong>e <strong>Private</strong>-<strong>Equity</strong>-Gesellschaft oder an der Börse dienen. Konflikte <strong>in</strong>nerhalb<br />
des Gesellschafterkreises können über f<strong>in</strong>anzielle Wege nur durch e<strong>in</strong>e M<strong>in</strong>derheitsbeteiligung<br />
oder den Auskauf von konfliktträchtigen Gesellschaftern gelöst werden.<br />
Die <strong>in</strong> der Stichprobe am häufigsten auftretenden Ursachen für e<strong>in</strong>e M<strong>in</strong>derheitsbeteiligung<br />
s<strong>in</strong>d Wachstum (n=9) und Gesellschafterwechsel (n=11). An dieser Stelle ist zu<br />
erwähnen, dass die e<strong>in</strong>zelnen Herausforderungen sowohl für sich, als auch <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation<br />
auftreten können. Bei 16 Unternehmen basierte der F<strong>in</strong>anzierungsanlass auf e<strong>in</strong>em<br />
alle<strong>in</strong>igen Beweggrund.<br />
In fünf Unternehmen traten jedoch Komb<strong>in</strong>ationen der Beweggründe auf. Diese waren<br />
beispielsweise: Gesellschafterwechsel und Gesellschafterkonflikt (Unternehmen A)<br />
oder Wachstum und Gesellschafterwechsel (Unternehmen I). Die <strong>in</strong> der Stichprobe aufgetretenen<br />
Komb<strong>in</strong>ationen der F<strong>in</strong>anzierungsanlässe s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Abb. 6 ersichtlich und grafisch<br />
hervorgehoben.<br />
17<br />
E<strong>in</strong> Debt-to-<strong>Equity</strong>-Swap stellt die Umwandlung von Verb<strong>in</strong>dlichkeiten <strong>in</strong> Eigenkapital-Beteiligungen<br />
dar.<br />
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