Private Equity in Familienunternehmen
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des Unternehmens nicht nachgekommen werden. Letzteres ist nicht möglich, da die<br />
E<strong>in</strong>flussnahme des Investors bei e<strong>in</strong>er Mezzan<strong>in</strong>e-F<strong>in</strong>anzierung weitaus ger<strong>in</strong>ger ist, als<br />
bei e<strong>in</strong>er stimmberechtigten M<strong>in</strong>derheitsbeteiligung. E<strong>in</strong>ige <strong>Familienunternehmen</strong> kritisierten<br />
zudem die oftmals unattraktiven f<strong>in</strong>anziellen Konditionen <strong>in</strong>dividueller Mezzan<strong>in</strong>e-F<strong>in</strong>anzierungen.<br />
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„…Z<strong>in</strong>ssätze für Mezzan<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>fach unattraktiv. Bei e<strong>in</strong>er M<strong>in</strong>derheitsbeteiligung<br />
s<strong>in</strong>d zwar die Erwartungen höher, aber wenn ke<strong>in</strong> Gew<strong>in</strong>n da ist, dann<br />
gibt es ke<strong>in</strong>e Ausschüttung an die Gesellschafter …“ (<strong>Familienunternehmen</strong>)<br />
Außerdem bremste die Unsicherheit der <strong>Familienunternehmen</strong> bezüglich der bilanziellen<br />
Zuordnung der Mezzan<strong>in</strong>e-F<strong>in</strong>anzierung dessen Nutzung.<br />
„… Wir wussten nicht so genau, ob das jetzt wirklich als Eigenkapital gewertet<br />
wird, oder ob es da Abschläge gibt. Zudem kann sich die bilanzielle Zuordnung<br />
der Banken und Rat<strong>in</strong>gagenturen auch schnell ändern …“ (<strong>Familienunternehmen</strong>)<br />
E<strong>in</strong>e weitere Alternative zur M<strong>in</strong>derheitsbeteiligung e<strong>in</strong>er <strong>Private</strong>-<strong>Equity</strong>-Gesellschaft<br />
ist <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnen Fällen die klassische F<strong>in</strong>anzierung über Fremdkapital. Dies ist aber nur<br />
dann s<strong>in</strong>nvoll, wenn der F<strong>in</strong>anzierungsanlass durch das Unternehmenswachstum bed<strong>in</strong>gt<br />
ist und ke<strong>in</strong>er der genannten Zusatzeffekte, beispielsweise <strong>in</strong> Form von Kapitalstrukturverbesserungen<br />
oder Professionalisierung, erwünscht s<strong>in</strong>d. H<strong>in</strong>zu kommt, dass<br />
aufgrund e<strong>in</strong>er potenziell schwachen Kapitalstruktur des <strong>Familienunternehmen</strong>s nur e<strong>in</strong>e<br />
erschwerte Gewährung e<strong>in</strong>es Bankkredites möglich se<strong>in</strong> kann.<br />
„… Wir hatten schon e<strong>in</strong>e Menge Fremdkapital. Und das war e<strong>in</strong>fach, wie gesagt,<br />
die Balance <strong>in</strong> der F<strong>in</strong>anzierung …“ (<strong>Familienunternehmen</strong>)<br />
Außerdem bemängelten e<strong>in</strong>ige <strong>Familienunternehmen</strong> die teilweise fehlende Zielkongruenz<br />
zwischen Bank und Unternehmen, so dass wichtige langfristige Investitionen nicht<br />
von der Bank f<strong>in</strong>anziert werden konnten.<br />
„… Diese Investitionen wollte die Hausbank nicht mittragen und damit hätten<br />
wir e<strong>in</strong> Unternehmensziel nie erreichen können und man hätte sich Marktchancen<br />
verbaut. Also musste man nach e<strong>in</strong>er F<strong>in</strong>anzierung suchen, die e<strong>in</strong>en möglichst<br />
unabhängig machte von den Hausbanken, die sehr viele D<strong>in</strong>ge viel zu kurz<br />
sehen …“ (<strong>Familienunternehmen</strong>)<br />
Somit existieren relevante F<strong>in</strong>anzierungsalternativen zur M<strong>in</strong>derheitsbeteiligung, jedoch<br />
ist deren Nutzung nur bei e<strong>in</strong>zelnen F<strong>in</strong>anzierungsanlässen möglich und ihr Zusatznutzen<br />
für die <strong>Familienunternehmen</strong> ist vergleichsweise ger<strong>in</strong>g.<br />
3.1.4 Vorbehalte gegenüber der M<strong>in</strong>derheitsbeteiligung<br />
Trotz der geschilderten Vorteile, die durch e<strong>in</strong>e M<strong>in</strong>derheitsbeteiligung e<strong>in</strong>er <strong>Private</strong>-<br />
<strong>Equity</strong>-Gesellschaft entstehen können, hatten die <strong>Familienunternehmen</strong> auch e<strong>in</strong>ige<br />
Vorbehalte gegenüber dieser F<strong>in</strong>anzierungsform und den damit e<strong>in</strong>hergehenden poten-