Private Equity in Familienunternehmen
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wertung durch den Familienunternehmer. Dies kann beispielsweise <strong>in</strong> der emotionalen<br />
Verbundenheit und dem hohen Engagement der Eigentümerfamilie über Generationen<br />
h<strong>in</strong>weg begründet se<strong>in</strong>.<br />
34<br />
„… Familienunternehmer bewerten ihr Unternehmen <strong>in</strong> den meisten Fällen viel<br />
zu hoch. Dies wird meist durch den ideellen Wert verursacht, den e<strong>in</strong> Familienunternehmer<br />
mit dem Generationsunternehmen verb<strong>in</strong>det …“ (<strong>Private</strong>-<strong>Equity</strong>-<br />
Gesellschaft)<br />
„… Unternehmer schätzen den Kaufpreis zu hoch e<strong>in</strong>. Da steckt nun mal oft e<strong>in</strong>e<br />
lange Tradition dah<strong>in</strong>ter …“ (<strong>Private</strong>-<strong>Equity</strong>-Gesellschaft)<br />
3.2.3 Auswahl der <strong>Private</strong>-<strong>Equity</strong>-Gesellschaft<br />
3.2.3.1 Entscheidungskriterien<br />
Die Auswahl der <strong>Private</strong>-<strong>Equity</strong>-Gesellschaft stellt e<strong>in</strong>e schwerwiegende Entscheidung<br />
für das <strong>Familienunternehmen</strong> dar. Die e<strong>in</strong>zelnen Investoren unterscheiden sich <strong>in</strong> ihrem<br />
Verhalten und Investitionsansatz. Da die <strong>Private</strong>-<strong>Equity</strong>-Gesellschaft durch die M<strong>in</strong>derheitsbeteiligung<br />
neuer Gesellschafter des <strong>Familienunternehmen</strong>s wird, kommt die F<strong>in</strong>anzierung<br />
e<strong>in</strong>er Partnerschaft gleich und bedarf sowohl auf menschlicher als auch <strong>in</strong>haltlicher<br />
Ebene e<strong>in</strong>er guten Zusammenarbeit.<br />
Dementsprechend existieren zahlreiche Kriterien, anhand deren sich <strong>Familienunternehmen</strong><br />
für e<strong>in</strong>e <strong>Private</strong>-<strong>Equity</strong>-Gesellschaft entscheiden. 20 Interessanterweise war die zwischenmenschliche<br />
Ebene das wichtigste Auswahlkriterium für die befragten <strong>Familienunternehmen</strong><br />
(n=16). Für <strong>Familienunternehmen</strong> waren das Vertrauen, der persönliche<br />
Fit und e<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierliche Betreuung durch die <strong>Private</strong>-<strong>Equity</strong>-Gesellschaft ausschlaggebend.<br />
„… Für uns waren das Vertrauen und die Sympathie entscheidend. Wenn man<br />
jetzt auf längere Zeit zusammen bleiben will, dann hilft es nichts, tolle Verträge<br />
zu machen. Entscheidend ist, ob die Menschen mite<strong>in</strong>ander können …“ (<strong>Familienunternehmen</strong>)<br />
Darauf folgend war für die Unternehmer entscheidend, ob die Ausrichtung der Investitionsstrategie<br />
(Langfristigkeit, Fokus auf M<strong>in</strong>derheitsbeteiligung, etc.) mit den Zielen der<br />
Eigentümerfamilie übere<strong>in</strong>stimmten (n=10).<br />
„… Von vornhere<strong>in</strong> haben wir uns nur Deutsche angeguckt. Und es gab letztlich<br />
die Entscheidung für F<strong>in</strong>anz<strong>in</strong>vestor XY wegen ihrer durchaus langen mittelfristigen<br />
Denkweise. Denn die managen ja im Grunde genommen Evergreens …“<br />
(<strong>Familienunternehmen</strong>)<br />
20 Grundsätzlich muss sich natürlich auch die <strong>Private</strong>-<strong>Equity</strong>-Gesellschaft für die Beteiligung am spezifischen<br />
Unternehmen entscheiden. Die meist sehr rationalen Entscheidungskriterien der <strong>Private</strong>-<strong>Equity</strong>-<br />
Gesellschaften waren aber nicht Schwerpunkt der vorliegenden Studie.