25.10.2012 Aufrufe

Private Equity in Familienunternehmen

Private Equity in Familienunternehmen

Private Equity in Familienunternehmen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

54<br />

„… Bei uns wurde von vornhere<strong>in</strong> ausgemacht: ke<strong>in</strong>e Ausschüttungen. Es war<br />

total wertsteigerungsorientiert. Gut, Steuern wurden natürlich entnommen, aber<br />

den Lebensunterhalt mussten wir aus unserem Privatvermögen bestreiten …“<br />

(<strong>Familienunternehmen</strong>) 32<br />

„… Ja, das Thema Ausschüttungspolitik ist enorm wichtig. Der Familiengesellschafter<br />

muss ja se<strong>in</strong>e Steuern bezahlen. Wenn Sie Gew<strong>in</strong>ne machen, müssen Sie<br />

Steuern zahlen, also müssen Sie zum<strong>in</strong>dest den steuerlichen Anteil des Gew<strong>in</strong>ns<br />

entnehmen können. Sonst müssten Sie das ja aus dem Privatvermögen bezahlen<br />

…“ (<strong>Familienunternehmen</strong>)<br />

Bei Beteiligungsgesellschaften bed<strong>in</strong>gt die Investitionsstrategie die Präferenzen bezüglich<br />

der Ausschüttungspolitik. Diejenigen, die e<strong>in</strong>e M<strong>in</strong>destkapitalrendite aus der Komb<strong>in</strong>ation<br />

von Ausschüttungen und Unternehmenswertsteigerungen realisieren, bevorzugen<br />

oftmals Ausschüttungen während der Haltedauer.<br />

„… Wir haben ke<strong>in</strong>e konkrete Ausschüttungspolitik festgelegt. Und das ist am<br />

Ende dann auch negativ für den F<strong>in</strong>anz<strong>in</strong>vestor gewesen, weil er ke<strong>in</strong>e Ausschüttungen<br />

gesehen hat. Das ist dann auch der Punkt gewesen, der am Ende<br />

zum Ausstieg der <strong>Private</strong>-<strong>Equity</strong>-Gesellschaft geführt hat …“ (<strong>Familienunternehmen</strong>)<br />

Für Beteiligungsgesellschaften, die ihre Kapitalrendite aus der Steigerung des Unternehmenswertes<br />

beziehen, steht dagegen e<strong>in</strong>e Thesaurierung der Gew<strong>in</strong>ne im Vordergrund.<br />

Daher ist e<strong>in</strong>e klare Regelung der Ergebnisverwendung zur Vermeidung potenzieller<br />

Konflikte zwischen dem Familienunternehmer und der <strong>Private</strong>-<strong>Equity</strong>-Gesellschaft<br />

notwendig.<br />

4.3.4.2 Verteilung des Liquidationserlöses<br />

Im Falle e<strong>in</strong>er Liquidation des Unternehmens werden vorrangige Gläubiger bedient. 33<br />

Der verbleibende Liquidationserlös wird auf die Eigenkapitalgeber verteilt. 34 Vere<strong>in</strong>zelt<br />

lassen sich die <strong>Private</strong>-<strong>Equity</strong>-Gesellschaften für solche Fälle Vorzugsanteile e<strong>in</strong>räumen.<br />

Bei e<strong>in</strong>er Liquidation haben diese Vorzugsanteile Vorrang und die <strong>Private</strong>-<strong>Equity</strong>-<br />

Gesellschaft erhält die gesamten E<strong>in</strong>zahlungen zuzüglich e<strong>in</strong>er vere<strong>in</strong>barten jährlichen<br />

Verz<strong>in</strong>sung. 35 Erst nach der Befriedigung der Forderungen der <strong>Private</strong>-<strong>Equity</strong>-Gesellschaft<br />

erhält dann der Familienunternehmer den verbleibenden Erlös.<br />

In der Stichprobe konnte diese Konstellation nicht verifiziert werden. In den 21 M<strong>in</strong>derheitsbeteiligungen<br />

waren die <strong>Private</strong>-<strong>Equity</strong>-Gesellschaften und der Familienunternehmer<br />

im Falle e<strong>in</strong>er Liquidation gleichberechtigt. Die E<strong>in</strong>räumung von Vorzugsan-<br />

32<br />

Aussage der Zitate nur für Personengesellschaften gültig.<br />

33<br />

Die bevorzugte Bedienung der Ansprüche von <strong>Private</strong>-<strong>Equity</strong>-Gesellschaften (liquidation preference)<br />

f<strong>in</strong>det auch beim Unternehmensverkauf Anwendung.<br />

34<br />

Es wird e<strong>in</strong>e F<strong>in</strong>anzierungsstruktur ohne Mezzan<strong>in</strong>e-Kapital angenommen.<br />

35<br />

Dies geschieht natürlich unter Beachtung zuvor geleisteter Ausschüttungen an die <strong>Private</strong>-<strong>Equity</strong>-<br />

Gesellschaft.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!