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Eileen die Kraft, die eine Mutter braucht, wenn sie sich von ihren Kindern trennt", sagte er.<br />

Und damit kam mir die Realität unserer Trennung im Herzen zum Bewußtsein.<br />

Ich ging zurück in unsere Wohnung im Einwanderungszentrum. Ich schlich mich ins<br />

Zimmer der Jungen, um sie zuzudecken und ihnen einen Kuß zu geben, wie ich es auch<br />

sonst immer tat. Ich verweilte einen Augenblick und betrachtete meine schlafenden Söhne<br />

und horchte auf das Geräusch ihres friedlichen Atmens. Ich wußte eigentlich, daß sie an<br />

erster Stelle Kinder des Herrn waren, daß Er sie <strong>für</strong> alle diese Jahre meiner Fürsorge<br />

anvertraut hatte, und daß sie jetzt auch zu ihrem irdischen Vater gehörten. Sie bedeuteten<br />

mir so viel, und ich weinte leise, denn ich konnte mir nicht einen einzigen Tag ohne sie<br />

vorstellen. Sie waren schon seit so langer Zeit der Mittelpunkt meines Lebens! Dann, in der<br />

Tiefe meiner eigenen Traurigkeit, gab Jesus mir einen kleinen Einblick in Sein Leiden im<br />

Garten Gethsemane. Weil meine Qual zu diesem Zeitpunkt so groß war, konnte ich einen<br />

kleinen Teil dessen erkennen, was Er in jener einsamen Nacht vor so langer Zeit gefühlt<br />

hatte, als auch Er der Trennung von jenen, die Er liebte, gegenüberstand. Ich weiß nicht,<br />

wie es geschah, aber ich fühlte kein Selbstmitleid mehr. Statt dessen war ich von<br />

Dankbarkeit erfüllt da<strong>für</strong>, daß Er mir einen Einblick schenkte in eben diesen kleinen Teil<br />

von all dem, was Er durchlitt, um uns Erlösung zu bringen. Sein Opfer der Liebe bedeutete<br />

mir mehr als je zuvor.<br />

Von diesem Abend an wußte ich in meinem Herzen, daß der Herr Seinen Ruf in meinem<br />

Leben verwirklichen würde. Daher schrieb ich eines Nachmittags, als die Jungen mit ihren<br />

Autos in ihrem Zimmer spielten, an Joe die Bitte, ob er und Judith die Betreuung der Kinder<br />

übernehmen würden, und ob er ihre Flugkarten schicken würde, wenn alle erforderlichen<br />

Vereinbarungen getroffen waren. (Meine Reduzierung der Unterhaltszahlung hätte die<br />

Kosten ihrer Beförderung gedeckt.) Ich könnte nie beschreiben, was ich in jenen<br />

Augenblicken fühlte.<br />

Als ich eines Abends auf den Knien betete, gab der Herr mir eine Botschaft, die ich<br />

rasch in ein kleines Notizbuch schrieb. Sie lautete schlicht:<br />

"Wenn du von Gott geprüft wirst, ist es, als ob du durch das Feuer der<br />

Läuterung gehst, aber dies macht dich nicht würdiger, sondern es überzeugt<br />

dich von deiner Unwürdigkeit und der unfaßbaren Heiligkeit Gottes."<br />

Ich verstand das an jenem Abend ganz und gar nicht, da es mir unlogisch erschien. Aber ich<br />

begriff, daß vielleicht eine Zeit des Läuterungsfeuers vor mir liegen könnte!<br />

An einem anderen Abend kam der Herr nahe und stellte mir eine zweite Frage. Ich<br />

erinnerte mich noch an die Frage, die Er mir an dem Sommerabend gestellt hatte, und die<br />

dazu führte, daß ich die Kinder in Seine Hände legte.<br />

"Liebst du Mich genug, um <strong>für</strong> Mich zu sterben?"<br />

Der Tod ist ein Thema, das man nach jüdischer Tradition im Gespräch vermeidet und das<br />

darum in Geheimnis gehüllt bleibt. Furcht war meine erste Reaktion, dann Erstaunen, daß<br />

der Herr MIR so eine Frage stellen würde. Ich mußte lachen. Ich wußte, daß der Herr mich<br />

sehr gut kannte, und daher konnte Ihm wohl nicht die Tatsache entgangen sein, daß ich<br />

wahrscheinlich der größte Feigling bin, der je gelebt hat. Ich konnte schreien, wenn ich nur<br />

eine Schabe sah! Kaum das Material, aus dem Märtyrer gemacht sind!<br />

Aber zuletzt wurde mir klar, daß Er eigentlich nach meiner Bereitschaft, <strong>für</strong> Ihn zu<br />

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