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wird, um auf dieser Erde tausend Jahre zu regieren! Es setzte mich vollkommen in<br />

Erstaunen. Ich konnte es kaum fassen, daß wir das Vorrecht haben, in dieser unglaublichen<br />

Zeit der Weltgeschichte zu leben!<br />

Ich wunderte mich oft, warum andere Christen nicht ebenso freudig waren wie ich und<br />

nicht das brennende Verlangen hatten, anderen von der Höhe und der Tiefe der Liebe<br />

Gottes zu erzählen. Aber dann erinnerte mich der Herr an etwas, das mir Dr. Reid erklärt<br />

hatte, - daß viele Leute, die sich Christen nennen, die wahre Liebe Jesu überhaupt nicht<br />

kennen! Sie glauben an eine leere Religion mit menschlichen Dogmen, statt sich der wahren<br />

Liebe Jesu <strong>für</strong> sich gegenüberzustellen. Ich erkannte dann, daß es <strong>für</strong> mich ein Vorteil war,<br />

jüdischer Abstammung zu sein und ich darum in bezugauf den christlichen Glauben nur<br />

wenig umlernen mußte. (Nur in einem Punkt mußte ich meine Auffassung revidieren: die<br />

furchtbaren Taten, die im Laufe der Zeiten im Namen Jesu gegen das jüdische Volk<br />

begangen wurden, hatten mit Ihm gar keine Verbindung gehabt). Es mag schwer sein, wenn<br />

man sein Leben lang glaubt, daß man ein Christ ist und dann akzeptieren muß, daß man nie<br />

wahrer Christ gewesen ist! Aber die Liebe Jesu ist so wunderbar, daß sie das Gefühl<br />

verletzten Stolzes, das viele Menschen spüren müssen, aufwiegt.<br />

Zu der Zeit bestand all mein Wissen über Jesus aus meinen eigenen Erfahrungen. Ich<br />

hatte Seine Liebe über ein Jahr lang erfahren, ehe ich überhaupt wußte, daß Er es war. Seit<br />

jenem Abend, an dem Jesus mir Seine Liebe offenbarte, fühlte ich fortwährend eine<br />

Wärme, die mein Herz umschloß. Es war ein deutliches Erleben. Wenn ich traurig war,<br />

wurde mir das Herz schwer, und wenn ich Angst hatte, schnürte sich mein Herz<br />

zusammen; aber die meiste Zeit war es von einer Decke himmlischer Wärme umhüllt. Ich<br />

war es gewohnt, auf die Weisungen Seiner Führung in meinem Herzen zu horchen. Er<br />

sprach oft zu mir und offenbarte mir jedenTagmehr von Sich Selbst. Er wurde wirklich ein<br />

Freund und Gefährte, und ich erfreute mich der Zeit in Seiner Gegenwart mehr als jeder<br />

anderen Minute des Tages.<br />

Zwei Dinge überraschten mich sehr, als ich Ihn kennenlernte. Erstens hatte Er einen<br />

wunderbaren Sinn <strong>für</strong> Humor, und zweitens fing ich langsam an zu verstehen, welches<br />

Leiden und welche Qual Er auf dieser Erde erfuhr. Ich dachte auch an Seine Traurigkeit, die<br />

Er wohl heute im Himmel fühlt - über jeden Menschen, der sich von Seiner Liebe<br />

abwendet, aber auch über die furchtbaren Dinge, die anderen in Seinem Namen angetan<br />

werden.<br />

Er leitete oft meine Schritte, und immer wenn ich Ihm folgte, erhielt ich ein besonderes<br />

Zeichen Seiner Liebe, oder eine Lektion oder eine Bestätigung unterschiedlicher Art.<br />

Für mich entsprach dies alles dem Weg eines Christen! Nur dies war mir bekannt.<br />

Darum wurde ich recht unsicher, als ich bemerkte, daß Marcia und andere Freunde nicht<br />

auf die gleiche Weise vom Herrn behandelt wurden wie ich. Vielleicht war es nur mein<br />

mangelnder Glaube an das Handeln Gottes in meinem Leben, aber ich bekam Angst, als<br />

ich merkte, daß sonst eigentlich niemand zu verstehen schien, was alles mit mir geschah.<br />

Eines Tages brachte ich das Problem zu Dr. Reid. Die Kinder und ich hatten seine<br />

Kirche regelmäßig besucht, und er war ein besonderer Freund geworden. Er kommentierte<br />

lächelnd, er wisse, daß meine Erlebnisse ein wenig ungewöhnlich waren! "Eileen, laß' es<br />

mich Dir auf folgende Weise erklären: Ich glaube, Du hast ein mystisches Erlebnis in bezug<br />

auf die Liebe des Herrn. Mystisch ist ein sehr verworrener und mißbrauchter Begriff in<br />

unserer Zeit, aber ich denke an die altmodische, traditionelle Bedeutung des Wortes.<br />

Vielleicht kann ich es Dir am besten so erklären: Laß uns sagen, da ist jemand in der<br />

Gemeinde, <strong>für</strong> den der Herr eine Botschaft hat. Während ich bete, würde der Herr mir die<br />

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