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Hoheliedes Salomos nach, den ich gerade am Vortage gelesen hatte, ehe ich das Buch bei<br />

Dr. Reid ablieferte. Vielleicht hatte der Herr mich darauf vorbereitet, daß dieses geschehen<br />

würde! Aber ich konnte nicht hinnehmen, daß Er gegangen war und wies verzweifelt die<br />

Möglichkeit zurück, daß dies mit Gottes Erlaubnis geschehen war.<br />

In den folgenden Tagen und Wochen wuchs mein Gefühl der Verlassenheit mehr und<br />

mehr. Ich betete und weinte, aber ohne Erfolg. Ich fand nur Schweigen. Die Tiefe meiner<br />

Beziehung zu Ihm machte das Schweigen so schmerzhaft. Ich sehnte mich danach, wieder<br />

mit Ihm Gemeinschaft zu haben! Ich begann, verschiedene Gebetsversammlungen zu<br />

besuchen und suchte nach jemandem oder etwas, das mir die wunderbare Berührung<br />

Seiner Gegenwart und Liebe zurückbringen konnte. Ich kannte Jesus überhaupt nicht<br />

anders als in dieser engen Freundschaft, die wir zusammen gehabt hatten!<br />

Während dieser Monate der Verbundenheit hatte der Herr mich viel über Sich Selbst<br />

gelehrt und mich in das Glaubensleben gerufen. Und jetzt, zum ersten Mal bei meinem<br />

Suchen, befand ich mich in der gleichen Lage wie andere "Christen", von Seiner<br />

schützenden Umarmung weit entfernt. Besonders in einer Versammlung erlebte ich<br />

Strenge von Seiten der Gläubigen. Wenn jemand Probleme oder Zweifel hatte oder sich<br />

krank fühlte, beschuldigten ihn die anderen Christen, daß er unvergebene Sünden in<br />

seinem Leben habe, die Grund der Schwierigkeiten seien. Der Herr hatte mich gelehrt, daß<br />

wir alle sündig sind und nur durch Seine Gnade gerettet sind. Er hatte auch begonnen, mich<br />

auf das Wirken des Kreuzes in meinem Leben vorzubereiten, das von Prüfungen und<br />

Leiden gekennzeichnet ist. Es ist Seine Verheißung an uns, und gemeinsam mit Seiner<br />

Kraft können wir bestehen! Aber diese Leute verlangten dennoch ein problemfreies,<br />

angenehmes Leben. Es verwirrte mich sehr, und im Laufe der Zeit fühlte ich mich mehr<br />

entfremdet und allein als je zuvor.<br />

Ich teilte dies an einem Sonntagnachmittag Dr. Reid mit. Er sagte "Darf ich Dir eine<br />

einfache Frage stellen?" "Ja, natürlich!" antwortete ich. "Wenn diese Versammlungen <strong>für</strong><br />

Dich so problematisch sind, warum gehst Du dann hin?" "Du meinst, ich brauche nicht<br />

hinzugehen?" fragte ich. "Nein, natürlich nicht!" antwortete er mir. "Auch hier mußt Du<br />

alle Dinge nach ihren Früchten beurteilen. Hat Dich der Besuch dieser Versammlungen<br />

näher zum Herrn geführt?"<br />

Das war natürlich nicht geschehen. Alle ihre gegenseitigen Anschuldigungen und<br />

Gegenbeschuldigungen hatten meinen Glauben tatsächlich ins Wanken gebracht. Ich<br />

wußte, daß ich lernen mußte, auf alles, was der Herr mir gezeigt hatte, zu vertrauen. Aber<br />

als die Menschen sich sehr eindringlich und starrsinnig zeigten, war es oft schwierig, nicht<br />

zu wanken.<br />

Ich war Dr. Reid dankbar, weil er mir an diesem Tage eine sehr wichtige Unterweisung<br />

gab. Von jetzt an wußte ich, daß ich keine Gemeinschaft besuchen sollte, die. im<br />

Widerspruch zum Wort und den Lehren Gottes stand. Es klingt so einleuchtend, aber es<br />

gibt so viele Dinge, die als Christentum bezeichnet werden, und oft ist es <strong>für</strong> einen<br />

Gläubigen schwierig, durch alles hindurch in das Herz Gottes zu schauen. Aber die Bibel<br />

und Sein Geist in uns sind die treuen Führer.<br />

Durch den Verlust der Liebe Jesu wuchs meine Not weiter, bis ich eines Tages endlich<br />

erkannte, daß ich einfach annehmen mußte, daß Er noch immer bei mir war, obwohl ich<br />

nicht mehr das bewußte Gefühl Seiner Liebe spürte. So hatte ich doch jene Tage der<br />

Lieblichkeit <strong>für</strong> selbstverständlich gehalten und dachte, daß es <strong>für</strong> immer so bleiben würde!<br />

Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich nichts anderes gekannt. Aber nun mußte ich anfangen,<br />

Seine Liebe auf andere Weise kennenzulernen, zu glauben, daß Er mir ebenso nahe war,<br />

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