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Großbritannien verbringen wollten. Nur zu bald waren sie auf ihrer Reise, und ich war in<br />

Bristol zurückgelassen, um einen neuen Standort <strong>für</strong> das Kreative Lernzentrum zu finden!<br />

Es ist schwierig, genau zu beschreiben, was ich ausdrücken möchte. Aber irgendwie<br />

hatte ich das unverkennbare Gefühl, daß ich Hilfe erhalten würde, und daß ein Gebäude <strong>für</strong><br />

uns bereitstehen würde, wenn es benötigt wurde! Ich weiß nicht, ob es sogar als Glaube<br />

bezeichnet werden kann, aber irgendwie wurde ich Gottes Hilfe und Beziehung zu diesem<br />

Vorhaben gewahr.<br />

Ich bin in einer jüdischenFamilieaufgewachsen und habe immer die familienbezogenen<br />

jüdischen Traditionen geliebt, die einen so großen Anteil am jüdischen Leben ausmachen.<br />

Aber abgesehen von der Familie, fühlte ich mich beschämt, als Jüdin geboren zu sein. Als<br />

ich selbst Ende der 40er und Anfang der SOer Jahre die Grundschule besuchte, wurde ich<br />

oft auf dem Schulweg von Kindern aus christlichen Familen verhauen. Sie gaben mir als<br />

Jüdin SchuldamTode Jesu. Ich ging dann mit der Angst nach Hause, plötzlich zornigen<br />

Ausrufen gegenüberzustehen. "Du dreckige Jüdin! Du dreckige Christusmörderin!" Ich<br />

war schüchtern und nicht sehr beliebt. Darum haßte ich alles, was mich noch mehr zur<br />

Außenseiterio machte. So verheimlichte ich meine Identität als Jüdin. Sogar als Erwachsene<br />

erzählte ich meinen besten Freunden nicht, daß ich jüdischer Herkunft war. Ich<br />

beharrte eigensinnig darauf, daß es nicht möglich sei, als Jude geboren zu werden, sondern<br />

·daß es eine Wahl und eine Religion sei.<br />

Ich besaß auch eine große Verachtung <strong>für</strong> das, was ich als christliche Religion<br />

betrachtete. Ich verband Christentum mit Menschen wie Hitler und polnischen Priestern,<br />

die - in unserer Generation - mit zornigen Massen in die jüdischen Ghettos eindrangen,<br />

um jüdische Familien in Vergeltung <strong>für</strong> den Tod Jesu zu töten. Ich sah auch so viel<br />

Heuchelei im Leben der Christen um mich herum. Ich hatte oft Leute beobachtet, die j~den<br />

Sonntag selbstgerecht zur Kirche gingen, ihre besten Kleider trugen, laut sangen und dann<br />

noch vor Verlassen der Kirche andere kritisierten und verurteilten! Nein, meine Ansicht<br />

über Gott hatte überhaupt nichts mit irgendeiner Form von Religion zu tun.<br />

In einer Weise wußte ich einfach, daß Er uns liebt. Ich blickte auf die funkelnden Sterne<br />

am Himmel oder schaute auf die Schönheit einer verwan·delten Welt nach dem ersten<br />

Schneefall. Oder ich dachte an Dinge, die Gott <strong>für</strong> uns zum Essen erschaffen hat - in<br />

verschiedenen Farben, Aroma, und Aussehen, alles, um uns zu erfreuen- und ich wußte<br />

daß es Gott gibt. Auch im Sommer 1974 hatte ich das Empfinden Seiner Liebe, als ich auf<br />

Ihn wartete, um <strong>für</strong> uns einen Platz <strong>für</strong> die Schule zu finden!<br />

Die Sommertage flogen vorbei, und der Öffnungstermin im Herbst näherte sich. Die<br />

Eltern unserer Schüler riefen erwartungvoll an, und ich erzählte ihnen ständig: "Nein, wir<br />

haben bisher noch kein Gebäude. Aber ich bin sicher, daß wir es gerade rechtzeitig finden<br />

werden." Zu dem Zeitpunkt hatte ich überall gesucht, aber <strong>für</strong> unseren Bedarf stand nicht<br />

ein einziges Gebäude zur Verfügung. Einige waren zu teuer, andere erfüllten nicht die<br />

notwendigen Anforderungen. Und dann, zwei Wochen vor dem festgesetzten Schulbeginn,<br />

erhielt ich einen Telefonanruf von einer Freundin .<br />

. "Eileen, ich wollte Dir gern etwas mitteilen. Es gibt da eine verlassene Schule auf dem<br />

leeren Gelände hinter meinem Hof.lch glaube, es gehört dem Gartenamt. Sie ist ziemlich<br />

neu und steht seit einer Reihe von Jahren leer." Noch ungesehen, wußte ich ohne einen<br />

Zweifel, daß wir dieses Gebäude <strong>für</strong> die Schule gebrauchen konnten!<br />

Am nächsten Tag war ich mit dem Leiter des Gartenamtes zu einer Besichtigung an Ort<br />

und Stelle. Wir gingen durch das hüfthohe Unkraut , bis wir schließlich das Gebäude<br />

erreichten - ein niedriges, flaches Gebäude in der Mitte eines vernachlässigten<br />

Grundstückes von 400m 2 . Wir gingen hinein. Die Böden waren mit Schutt und Glas der<br />

2

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