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Die ersten Tage des Krieges sahen an der syrischen Front ebenfalls düster aus. Um 14<br />
Uhr des jüdischen Versöhnungstages stürmten 800 Panzer und 40 000 Soldaten über die<br />
Golanhöhen. Sie rückten bis zum See Genezareth vor, wo ein kleiner Vorposten der<br />
Israelis Wache hielt. Dieser hätte nie einen andauernden Angriff aufhalten können - und<br />
falls er fiel, hätten die syrischen Truppen in das Herz Israels einmarschieren können. Der<br />
Krieg war so unerwartet ausgebrochen, daß man Zeit benötigte, um Reservisten vom<br />
Gebet einzuberufen und die bestehenden israelischen Streitkräfte zusammenzuziehen.<br />
Daher benötigte dieser kleine, verzweifelte Vorposten mehr Zeit, damit Unterstützung<br />
hinzukommen konnte. Doch dann, auf unerklärliche Weise, hielten die syrischen Soldaten,<br />
gerade als sie auf den See Genezareth blicken konnten, ihren Vormarsch an! Da<strong>für</strong> gab es<br />
gar keinen sichtbaren Grund! Dieser erstaunliche Aufschub schenkte den israelischen<br />
Verstärkungen Zeit, um einzugreifen. Nach zweitägigen Kämpfen jedoch, war das ganze<br />
Galangebiet von den Syrern erobert worden. Ebenso wie an der ägyptischen Front, an der<br />
es am Anfang des Krieges keine Möglichkeit zu einem Durchbruch gab, so war Israel auch<br />
an der syrischenFront fast völlig unterlegen. Durch die Eroberung des Golan erhielten die<br />
Syrer einen großen strategischen Vorteil, da die weiten Ebenen nun vor ihrem Artilleriefeuer<br />
offenlagen. Aber aueh hier eroberten die Israelis in einem mutigen Kampf die steilen<br />
Goianhöhen hinauf das Gebiet zurück. Sie eroberten auch eine große Ecke syrischen<br />
Territoriums.<br />
Am 9. Oktober 1973 gab Radio Damaskus bekannt:<br />
"Syrische Panzer stehen jetzt auf israelischem Boden und rücken in Richtung<br />
Haifa vor .. . "<br />
Soweit war diese Nachricht richtig, aber Radio Damaskus erwähnte nicht, daß die Panzer<br />
auf israelischen Panzertransportern in die großen Armeeschrottlager <strong>für</strong> eroberte<br />
Ausrüstung gebracht wurden! Zum Zeitpunkt des Waffenstillstandes kontrollierte Israel<br />
die Hauptstraße nach Damaskus (das nur 140 km entfernt lag), und man war bis auf 15 km<br />
vor Kairo vorgerückt. Am Ende des Krieges hatte Israel an allen Fronten gesiegt. Falls<br />
Israel in der Lage gewesen wäre, noch drei oder vier Tage weiterzukämpfen, hätte es<br />
zweifellos die ganze ägyptische Armee beseitigt.<br />
Trotz ihrer Siege besitzen die israelischen Soldaten nicht die Rachsucht ihrer<br />
arabischen Gegner, - die erzogen werden zu hassen, Rache zu nehmen und den Staat<br />
Israel zu zerstören. Aus großem Leiden geboren, haben die Israelis stattdessen tiefe<br />
Ehrfurcht und Respekt vor dem Leben. Sogar während des Jom-Kippur-Krieges, als die<br />
Israelis an ihrem heiligsten Tag überrascht wurden, und viele Soldaten ihr Leben verloren,<br />
ließen die israelischen Soldaten vor dem Rückzug aus ihren Stellungen in Ägypten Briefe<br />
und Geschenke <strong>für</strong> die ägyptischen Soldaten zurück, die ihre Stellungen übernehmen<br />
sollten! Dieser Brief wurde von einem israelischen Soldaten vor dem Rückzug aus Agypten<br />
an einen Baum genagelt. Er gleicht Hunderten von Briefen und Geschenken, die von den<br />
Israelis zurückgelassen wurden:<br />
Israelische Armee<br />
An unsere Freunde<br />
in Ägypten. Schalom!<br />
Jenifa, Januar 1974<br />
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