Arthur Schopenhauers sämtliche Werke - WordPress – www ...

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$om äSerljältniö ber anjdjauenben jut abftraften ©rfenntnR 239
Sefien, bei allen ©runbbefdjlüffen unb #auptentfd)eibungen,
ben Slusfdjlag 51t geben; rote benn ber ridjterlidje 3Iu6fpntd),
in ber .£>auptfad;e, tljr 9Berl i(t. 23ei ttjrer 3;()atigfeit mu|,
— auf almlidje Sfrt, roie ba3 33renngfa3 bie Sonnenftrafjlen
in einen engen $ofus §ufammengie6t ,
— ber ^ntellcft äße
S)ata, bie er über eine on ber ^olge
auf ben ©runb ju ge()en Ijaben, roeldjer 2öeg ftet§ unftdjer
ift; ja, id) fjabe nadjgeroiefen, bafj [)ier bie Duelle
-
alles
Irrtums liegt. £ennod) ift in allen empirifdjen 9Biffen=
fdmften, roie aud) in ben 'Angelegenheiten bes roirflidjen
£e6en§, biefer 35>eg meiften§ ber einige norb,anbene. 3)a§
C'rperiment ift fdjon ein SBerfudj, ilm in umgeMjrter Wid)-
tung jurüdjulegen: bafjer ift es entfdjeibenb unb bringt
roenigftens ben Irrtum ju £age; norausgefefct, baß es richtig
geroäl)lt unb rebtidj angeftellt fei, nidjt aber rote bie 9?ero--
tonifdjen Grperimente in ber Farbenlehre; aber aud) ba§
ßrperiment muf? raieber beurteilt merben. $)ie trollfommene
Sidjerljeit ber 2Siffenfd)aften a priori, alfo ber Sogif unb
•IRatbematif, berufjt b,auptfäd)lid) barauf, baf} in tfjnen un§
ber SBeg com GJrunbe auf bie g-ofge offen fteljt, ber affemal
ficfjer ift. SDieö oerleifjt i^nen ben Sljarafter rein b j c f
tty er 2öiffenfd;aften, b. I). foldjer, über bereu 2öal)rl)eiten
alle, meldte biefelben nerfteljen, aud; übereinftimmenb urteilen
muffen; meldjes" um fo auffallenber ift, als gerabe fie auf
ben fubjeftiuen formen be§ $nteffeft§ berufen, roäljrenb bie
empmfqjett 2Biffenfd)aften allein es 1
mit bem Ijanbgretflid;
Dbjefttüen §u tgun Jjaben.
Steuerungen ber Urteilsfraft finb aud; -Ißii} unb ©d;arf=
finn: in jenem ift fie refleftierenb , in biefem fubfumierenb
tfjätig. SBet ben meiften s Dfenfd)en ift bie Urteilsfraft blof}
nominell norfjanben: es ift eine 3trt ^ronie, bafs man fie
ben normalen ©eiftesfräften 6ei§äf»It ,
ftatt fie allein ben
monstris per exeessum gugufdjreiben. 2)ie gemöfjnlidjen
&öpfe geigen felbft in 'Dm fleinften Angelegenheiten SKangel
an Zutrauen *tt iljrem eigenen Urteil; eben roeil fie au$
ßrfaljrung miffen, baf; es feines" »erbient. Seine Stelle
nimmt bei ilmen Vorurteil unb 9iad)urteil ein; rooburd) fie in
einem 3"ft«nb fortbauernber Unmünbigfeit erhalten werben,