Arthur Schopenhauers sämtliche Werke - WordPress – www ...

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gur 3Biffenfdjaft§lefjre. 281
foplpe {ebenfalls paffen mirb. S)iefe hingegen mufj 95eftätigung
unb (Erläuterung erhalten fönnen aus ben ^fplofoplpen ber
einzelnen SEHffenfdjaften : benn bie aligemeinfte SSaljrljett mufj
burcr) bic Spezielleren belegt merben fönnen. (i'in fdjöneS
SBeifpiel ber s }>l)ilofopl)ie ber Zoologie Ijat © o e t f) e geliefert
an feinen 9tefterjonen über ^altonS unb ^anberS ©feierte
ber Nagetiere. (|jefte gur üfftorpljologie, 1824.) 2lcl)nlid)c
üBerbtenfte um biefelbe äßtffenfdjaft tjaben ^ielmauer, ©e=
lamarct*, ©eoffron ©t.^üaire, Gunier u. a. m., fofern
jte alle bie burdjgängige 2tnalogie, bie innere SSerröanbtfdjaft,
ben Bleibenden SCnpuS unb ben gefeijinäfjigen ,3ufammenljang
ber tierifdjen ©eftalten Ijeroorgeljoben tjaben. — ©mpirifdje
9.1'iffenfdjaften, rein itjrer felbft roegen unb ofjne pl)iIofopf)ifd)e
£enbeng betrieben, gleichen einein 2tntli| olpie 2(ugen. ©ie
finb ingtüifcljen eine paffenbe 23efd)äfttgung für gute $apagi=
täten, benen jebod) bie I)öd)ftcn gärjtgfetten abgeben, roelqje
audj eben ben minutiofen gorfdjungen foldjer 2lrt l)inberlid)
fein mürben, ©oldje fongentrieren ifjre gange $?raft unb itjr
gefamteS Söiffen auf ein einziges abgeftedteS gelb, in meld) ein
fie baljer, unter ber SBebingung gänglidjer Itnmiffenljeit in
altem übrigen, bie möglidjft uoiiftänbige ©rt'enntnic erlangen
tonnen; mabrenb ber $fjilofopr) äffe gelber überfel)en, ja in
gemiffem ©rab barauf ju §aufe fein mufj; mobei biejenige
^ollfommenljeit, meld)e man nur burd) baS ^Detail erlangt,
notroenbig auSgefdjloffen bleibt, ©afür aber finb jene ben
©enfer Arbeitern gu uergleidjen, beren einer lauter Stäber,
ber anbere lauter gebern , ber britte lauter Stetten madtf
ber ^l)ilofopf) hingegen bem Ubrmadjer, ber auS bem allen
erft ein ©angeS fjeroorbrtngt, mckrjeS SJeroegung unb §Be*
beutung Ijat. 21 ud; f'ann man fie ben -fituftciS im Drdjefter
Dergleichen, jeberüon meieren 3Dieifter auf feinem £,nft rumen tift,
ben v l>l)itofopl)en hingegen bem .Hapellmeifter, ber bie Siftatur
unb ^el)anblungsmeife jebeS $nftrumentS fennen mufj, ol)ne
jebod) fie alle, ober aud) nur eines, in großer ^olltommenl)eit
gu fpielen. ©cotuS ßrigena begreift alle SBiffen*
fdjaften unter bem ÜJiamcn Scientia, im @egenfo| ber s 4>f)ito=
fopl)ie, roeldje er Sapientia nennt*). Slber ein überaus
glüdlidjes unb ptfanteS ©leidpüs beS SSerMttniffeä beiber
Sitten geiftiger söeftrebungen gu einanber I)aben bie 2llten
•) Xiciclbe Xiftinftion haben jdjou bie ^ljtljnßorcer gemndjl ; toie )U etfe$ett
ift aus Stobäoö (Floril. Vol. I, pag. 20), »uo fie t'c!)v flav unb artig aiiscinanbcr»
ßcjctjt ift.