Untitled - Elternverein Baden-Württemberg
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CURRICULUM - TRANSITION - Ausbildung zum/r Übergangsbegleiter/in für frühkindliche Bildungsprozesse - Socrates Grundtvig 1.1 Projekt<br />
5. Modul „Werteerziehung“<br />
Obwohl der 2. Weltkrieg einen schweren Rückschlag<br />
in der Demokratie-Entwicklung durch<br />
den kommunistischen Ostblock (oder Satelliten-Gürtel)<br />
rund um die Sowjetunion mit sich<br />
gebracht hat, so ist es doch gelungen, in den<br />
westeuropäischen Ländern in den durch alliierte<br />
Truppen besetzten Staaten Deutschland<br />
und Österreich, mit amerikanischer, britischer<br />
und französischer Hilfe die Demokratie zu festigen.<br />
In einer stürmischen Phase der Entkolonisierung,<br />
insbesondere ab den 1960er-Jahren wurden<br />
in Afrika und auch in Asien zahlreiche<br />
Staaten, zumindest dem Namen nach, Demokratien.<br />
Sehr spät folgten die heutigen EU-Staaten<br />
Spanien und Portugal sowie Südafrika und<br />
schließlich der Zusammenbruch der Sowjetunion<br />
mit seinen abgespaltenen Teilbereichen<br />
(Ukraine, Georgien, Kasachstan etc.) sowie die<br />
Entwicklung der ehemaligen Warschauer Pakt-<br />
Staaten zu Demokratien.<br />
Dies alles hat bewirkt, dass wir uns heute auf<br />
einem Höchststand der Zahl der Demokratien<br />
in dieser Welt befinden, wie die o. a. Weltkarte<br />
ausweist, womit ein Meilenstein der menschlichen<br />
Zivilisation erreicht worden sein könnte.<br />
Für Pädagogen wird eine fruchtbare Auseinandersetzung<br />
mit den genannten Problemen, natürlich<br />
noch nicht im Kleinkindalter, begonnen<br />
werden können (obwohl demokratisches Verhalten<br />
auch bereits im Kindergarten geübt werden<br />
kann), aber schon Grundschüler zeigen<br />
Interesse für die politischen Systeme, in denen<br />
sie leben.<br />
Wer gewählt werden kann, wie lange eine<br />
Amtszeit dauert, was politische Verantwortung<br />
ist, wie die Öffentlichkeit auf politische Maßnahmen<br />
reagiert, dies alles wird sehr früh zum<br />
Gesprächsthema, wofür zweifellos die mediale<br />
Vielfalt und Breite verantwortlich ist.<br />
Demokratie ist freilich mehr als die bloße Wahl<br />
einer Regierung; sie ist vielmehr tägliche Lebenspraxis<br />
oder sollte es zumindest sein! Und<br />
zwar in Form von Gesprächen, Meinungsäußerungen,<br />
persönlichen Einschätzungen und<br />
der Fähigkeit, sich selbst Gehör zu verschaffen.<br />
Demokratie ist etwas Lebendiges und muss am<br />
Leben bleiben. Genau in diesem Sinne muss<br />
jede Ausbildungsstätte, jede Schule ein Ort der<br />
Demokratie sein. Ein Platz, wo dies geschieht,<br />
was die meisten wollen - natürlich mit Einschränkungen,<br />
die aus einer höheren Einsicht<br />
(oder Überzeugungskraft) abzuleiten sind.<br />
Denn es kann nicht vorbehaltlos alles geschehen,<br />
was eine kurzfristig gebildete Mehrheit aus<br />
opportunistischen Gründen wünscht, sondern<br />
nur das, was in demokratischem Respekt und<br />
in Ansehung von Rechten und Pflichten einvernehmlich<br />
beschlossen wird. Demokratisches<br />
Handeln bedeutet daher stets aktives Engagement.<br />
4.6 Friede<br />
Der generelle Gegensatz von Frieden und Konflikt<br />
ist so alt wie die Geschichte der Menschheit.<br />
Nicht ohne Grund bedeutet in vielen<br />
Religionen, wie etwa im Christentum, Islam<br />
oder Judentum, das Wort Friede zugleich auch<br />
den Namen Gottes, denn Gott ist Frieden!<br />
Durch Jahrhunderte hat „in Einklang mit Gott<br />
zu leben" zugleich auch bedeutet „in Frieden<br />
zu leben".<br />
Die weltweite Friedenssehnsucht von vielen<br />
Menschen spiegelt sich in der Errichtung von<br />
Friedensforschungs-Instituten wider, die insbesondere<br />
nach dem 1. Weltkrieg in einigen Ländern<br />
Europas (England, Frankreich, Schweiz)<br />
eingerichtet wurden.<br />
Der Ausbreitung des Faschismus, dem Ausbruch<br />
des 2. Weltkriegen, sowie den zahlreichen<br />
Kriegen in der zweiten Hälfte des 20.<br />
Jahrhunderts konnten diese Friedens-Initiativen<br />
wenig entgegensetzen.<br />
II. Themen 133