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Untitled - Elternverein Baden-Württemberg

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CURRICULUM - TRANSITION - Ausbildung zum/r Übergangsbegleiter/in für frühkindliche Bildungsprozesse - Socrates Grundtvig 1.1 Projekt<br />

3. Modul<br />

„Entwicklungspsychologische Ansätze”<br />

verständnisvoll gegenüber anderen und werden<br />

so auch von Lehrern und Peers wahrgenommen<br />

(Dodge et al. 1997; Rubin et al. 1998).<br />

Darüber hinaus neigen sie nicht zu starken negativen<br />

Gefühlen und können sich gut selbst<br />

regulieren (Eisenberg et al. 1993).<br />

Mit Blick auf Aggressivität, die der Durchsetzungsfähigkeit<br />

dient (hierzu zählt auch Schubsen<br />

und Kämpfen) unterscheiden sich beliebte<br />

Kinder meist nicht von durchschnittlichen Kindern<br />

(Newcomb et al., 1993).<br />

Abgelehnte Kinder können in zwei Kategorien<br />

eingeteilt werden: den übermäßig aggressiven<br />

oder den verschlossenen Kindern.<br />

Aggressiv abgelehnte Kinder: 40-50% der abgelehnten<br />

Kinder sind häufig aggressiv. Hierbei<br />

überwiegt feindliches, drohendes, störendes<br />

und kriminelles Verhalten sowie körperliche Aggression<br />

(Hinshaw et al., 1997; Newcomb et<br />

al., 1993). Viele abgelehnte Kinder betreiben<br />

Beziehungsaggression wenn sie wütend sind<br />

oder ihren Willen durchsetzten wollen. Das bedeutet,<br />

dass sie Gerüchte über Peers verbreiten,<br />

Freundschaft vorenthalten, um Verletzungen<br />

zuzufügen oder andere Kinder ignorieren<br />

und ausschließen ( Crick et al., 1997). Es<br />

kann nicht mit Sicherheit angegeben werden,<br />

ob Aggression die Ablehnung der Peers verursacht<br />

oder von ihr verursacht wird. Einige Forschungsergebnisse<br />

sprechen jedoch dafür,<br />

dass der Zurückweisung durch die Peers häufig<br />

aggressives Verhalten zugrunde liegt. Bei<br />

der Beobachtung von Peers, die sich gerade<br />

kennen lernen, zeigte sich, dass die aggressiven<br />

Kinder mit der Zeit abgelehnt werden (Coie<br />

& Kupersmidt, 1983). In Langzeitstudien konnte<br />

gezeigt werden, dass aggressive, negative und<br />

störende Kinder von ihren Peers im Verlauf<br />

eines Schuljahres zunehmend abgelehnt werden<br />

( Little & Garber, 1995; Maszk et al., 1999).<br />

Verschlossen-abgelehnte Kinder: 10 bis 20 %<br />

der abgelehnten Kinder gehören in die Gruppe<br />

der verschlossen-abgelehnten Kinder. Kennzeichen<br />

dieser Gruppe sind soziale Zurückgezogenheit,<br />

Argwohn, Schüchternheit und<br />

Ängstlichkeit (Cillessen et al., 1992; Rubin et<br />

al., 1998). Viele dieser Kinder fühlen sich isoliert<br />

und einsam. Dennoch zeigen Forschungs-<br />

II. Themen<br />

ergebnisse, dass nicht alle sozial verschlossenen<br />

Kinder abgelehnt werden. Vielmehr ist es<br />

die Kombination aus verschlossenem Verhalten<br />

mit negativen Handlungen oder Gefühlen,<br />

das zur Zurückweisung durch die Peers führt.<br />

Ein Teil der zurückgezogenen Kinder kann als<br />

ignorierte Kinder klassifiziert werden, weil sie<br />

von ihren Peers weder positiv noch negativ<br />

wahrgenommen werden. Diese Kinder sind oft<br />

weniger gesellig, aggressiv und störend als<br />

durchschnittliche Kinder (Rubin et al.,1998).<br />

Auch halten sie sich von aggressiven Peer-Interaktionen<br />

meistens fern (Coie &Dodge,<br />

1988). Diese Kinder fürchten sich nicht vor sozialen<br />

Interaktionen, obwohl sie mit ihren Peers<br />

weniger interagieren als Kinder mit durchschnittlichem<br />

soziometrischen Status (Hatzichristou<br />

& Hopf, 1996; Rubin et al.,1998).<br />

Ignorierte Kinder zeigen kaum Verhaltensweisen,<br />

die sich von denen anderer Kinder unterscheiden,<br />

sie scheinen vor allem deshalb<br />

ignoriert zu werden, weil sie von ihren Peers<br />

einfach nicht bemerkt werden (Bukowski et al.,<br />

1993).<br />

Kontroverse Kinder sind Kinder, die von einigen<br />

Peers gemocht, von anderen jedoch abgelehnt<br />

werden. Diese Kinder besitzen oft<br />

Eigenschaften sowohl von beliebten als auch<br />

von abgelehnten Kindern (Rubin et al., 1998).<br />

Beispielsweise können sie kooperativ, gesellig,<br />

sportlich und humorvoll sein, zugleich jedoch<br />

häufig auch aggressiv, störend und schnell wütend<br />

( Bukowski et al., 1993; Coie & Dodge,<br />

1988). Sie sind einerseits sozial sehr aktiv, andererseits<br />

gerne auch Gruppenführer (Coie et<br />

al., 1990). Jedoch werden kontroverse Kinder<br />

häufig als arrogant und snobistisch erlebt, weshalb<br />

sie von einigen Peers abgelehnt werden<br />

(Hatzichristou & Hopf,1996).<br />

3.4 Spielentwicklung<br />

Die Annäherung an andere Kinder erscheint für<br />

den oberflächlichen Beobachter oft zufällig und<br />

erfolgt stufenweise. Insbesondere das früher<br />

oft als unreifes Verhalten abgewertete Parallelspiel<br />

erweist sich bei näherem Hinsehen als aktive<br />

soziale Strategie zur Gruppenintegration<br />

(Schneider und Wüstenberg, 1993).

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