Untitled - Elternverein Baden-Württemberg
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CURRICULUM - TRANSITION - Ausbildung zum/r Übergangsbegleiter/in für frühkindliche Bildungsprozesse - Socrates Grundtvig 1.1 Projekt<br />
3. Modul<br />
„Entwicklungspsychologische Ansätze”<br />
Williamson, G.G. & Anzalone, M.E, (2001).<br />
Sensory integration and Self-Regulation in Infants<br />
and Toodlers. Washington, DC: ZERO<br />
TO THREE: National center for Infants, Toddlers<br />
and Families.<br />
Lewkowicz, D.J. & Lickliter, R. (1994). The development<br />
of intersensory perception: Comparative<br />
perspectives. Hillsdale, N.J.: Erlbaum.<br />
5.3 Motorische Entwicklung<br />
Die motorische Entwicklung beginnt bereits vor<br />
der Geburt. Ab der achten Schwangerschaftswoche<br />
beginnt sich das ungeborene Kind im<br />
Mikrokosmos der flüssigkeitsgefüllten Fruchtblase<br />
zu bewegen. Schon hier lernt es all die<br />
Bewegungen und Funktionen des Körpers, die<br />
nach der Geburt sein Überleben sichern. In der<br />
13. Schwangerschaftswoche kann es die Hand<br />
zum Mund führen, an ihr saugen, Atembewegungen<br />
machen und Fruchtwasser schlucken.<br />
Während das Kind in den ersten Monaten im<br />
Mutterleib noch über viel Raum zum Strampeln<br />
verfügt, wird die Bewegungsfreiheit mit zunehmendem<br />
Wachstum immer mehr eingeschränkt.<br />
Ab dem 5. Schwangerschaftsmonat<br />
kann die Mutter daher Bewegungen des Fötus<br />
wahrnehmen, im weiteren Verlauf der Schwangerschaft<br />
werden diese zunehmend intensiver.<br />
Die Geburt beendet die engen Raumverhältnisse,<br />
jedoch wird es dadurch für das Kind nicht<br />
unbedingt leichter. Jetzt muss es sich mit der<br />
Erdanziehungskraft auseinander setzen. Auch<br />
verfügt das Neugeborene über verschiedene<br />
Reflexe, von denen beispielsweise einige für<br />
das Überleben des Neugeborenen notwendig<br />
sind (hierzu zählen z.B. der Saugreflex, der Inspirationsreflex<br />
und der Schluckreflex). Insgesamt<br />
gelingt diese Anpassung spielerisch,<br />
durch ständiges Probieren und mit der Zeit<br />
immer bewusster.<br />
In der frühen Kindheit entwickeln sich - nach<br />
Abschluss der notwendigen Reifung des Nerven-<br />
und Muskelsystems - die elementaren motorischen<br />
Fertigkeiten. Diese umfassen Sitzen,<br />
Krabbeln, Stehen und Laufen, aber auch das<br />
Greifen (Krombholz, 1999). Diese elementaren<br />
Grundfertigkeiten sind bei allen Kindern zu beobachten,<br />
wobei jedoch erhebliche interindividuelle<br />
Unterschiede im Zeitpunkt des<br />
Auftretens und in der gezeigten Qualität der<br />
Bewegungen bestehen. Die motorische Entwicklung<br />
folgt überwiegend inneren Gesetzmäßigkeiten<br />
und braucht kein Vorbild. Aus diesem<br />
Grund sind Altersangaben für das Auftreten<br />
dieser motorischen Fähigkeiten nicht unproblematisch.<br />
Die Reihenfolge, in der die elementaren<br />
Grundfertigkeiten normalerweise auftreten,<br />
ist hierbei normalerweise gleich, jedoch variiert<br />
die Geschwindigkeit, in der die einzelnen Entwicklungsschritte<br />
stattfinden, erheblich. Auch<br />
können einzelne Entwicklungsschritte übersprungen<br />
werden (beispielsweise krabbeln einige<br />
Kinder angeblich nie). Das Entwicklungs-<br />
tempo der motorischen Fähigkeiten muss nicht<br />
mit dem auf anderen Gebieten gekoppelt sein.<br />
Beispielsweise verfügen motorisch bedächtigere<br />
Kinder oft bereits schon über einen er-<br />
II. Themen 95