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CURRICULUM - TRANSITION - Ausbildung zum/r Übergangsbegleiter/in für frühkindliche Bildungsprozesse - Socrates Grundtvig 1.1 Projekt 8. Modul „Netzwerkarbeit” Rationalisierungen von Zwecken und Mitteln setzte auf eine quantitative Verrechnung von Kosten und Leistungen über die auf dem Markt erwartbaren Zahlungen, aber auch im übertragenen Sinne ließen sich vergleichende Qualitätsbewertungen über Zahlen bilanzieren. Dabei bezieht sich Rationalisierung heute nicht nur auf die Qualität der Produkte, zunehmend aber auch auf die Qualität der Prozesse des Produzierens, des Organisierens und des Kommunizierens. Aktivierung von Potentialen, vor allem des personalen Potentials der Mitarbeiter, Fachund Führungskräfte, deren Energie und Emotion, Engagement und Kreativität wird über das ökonomische Tausch-Medium Geld allein nicht zu kontrollieren sein. Vielmehr muss eine „subjektorientierte“ Organisationspraxis reflektieren auf die „inneren Kräfte“ an personaler Kompetenz, sozialem Kapital und sozialer Dynamik. Dynamisierung der Programme reflektiert auf die Eigendynamik gesteuerten und selbststeuernden Wandels. Wandel vollzieht sich dabei weniger als linearer Vollzug direktiver Planwerke als nach Logik offene Lernprozesse. Dabei ist in politischen „Arenen“ zwischen unterschiedlich, teil auch gegenläufig ausgerichteten Interessen und Ansprüchen der unterschiedlichen Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu vermitteln. So sprechen wir nicht nur von „Strategien“ einer „politischen”, also macht-vermittelten Führung, sondern auch von „Agenden“ der Selbststeuerung sozialer Dynamik, organisationalen Wandels und institutioneller Entwicklung. Die Komplexität der dabei zu berücksichtigenden und zu vermittelnden Interessen von Beteiligten aus unterschiedlichen Organisationen und Institutionen, von gegenwärtigen Belangen und zukunftsweisenden Ansprüchen erfordert eine entsprechende Reflexivität der Steuerung – insbesondere im Sinne einer partizipativen Mitbestimmung und evaluativen Rückkopplung der unterschiedlichen Bewertungsperspektiven. Zukunftsweisende Kommunikationsstrukturen in Netzwerken durch Formen der innovativen prozessorientierten Zukunftsmoderation? „Prozessorientierte Zukunftsmoderation" beschreibt als Oberbegriff eine Reihe von be- währten Moderationsverfahren, die Hilfen bieten für die teilnehmerorientierte Ziel- und Zukunftsplanung von Schulen, Bildungseinrichtungen und sonstigen öffentlichen Organisationen und Unternehmen. Mithilfe von partizipativen Verfahren werden Wege aufgezeigt, wie bislang ungenutzte kreative Potentiale, die in einem organisatorischen Feld vorhanden sind, erschlossen und durch kommunikative Vernetzung zu einer verbesserten Wirksamkeit geführt werden können. Prozessorientierte Zukunftsmoderation steht in der Tradition der Zukunftsforschung ROBERT JUNGKs, MARVIN WEISBORDs und HARRI- SON OWENs. Einen weiteren theoretischen Hintergrund bilden verschiedene Feldtheorien, insbesondere Konzepte der sozialpsychologischen Feldtheorie KURT LEWINs, der soziologischen Feldtheorie PIERRE BOURDIEUs, der physikalischen Feldtheorie MAGARET WHE- ATLEYs sowie der sozio-biologischen Feldtheorie KEVIN KELLYs. Weiterhin bilden Ansätze der Humanistischen Psychologie einen wichtigen Hintergrund. Wir verknüpfen diese Ansätze mit Konzepten der Organisationsentwicklung und Großgruppenverfahren. Anwendungsfelder für prozessorientierte Zukunftsmoderation sind Schulen (Unterricht und Schulentwicklung), Organisationen und Betriebe. Prozessorientierte Zukunftsmoderation ermöglicht nicht nur die Erforschung der jeweiligen Organisation sondern initiiert zugleich den Wandel zur Lernenden Organisation bzw. zum Kreativen Feld. Allgemeines Ziel des Profilstudiengangs ist die Theorie und Praxis Kreativer Felder zu vermitteln und weiterzuentwickeln. Ziele des Moduls Netzwerkarbeit Das Modul soll den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Möglichkeit geben, sich in Theorie und Praxis mit innovativen Kommunikationsformen u.a. mit Formen der Zukunftsmoderation bzw. der kreativen Felder besonders zu qualifizieren. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollen ein Verständnis von Entwicklung in verschiedenen Netzwerkformen gewinnen und erste Kompetenzen erwerben, um mit Menschen aus unterschiedlichen Organisationen und Institutionen III. Methoden 169
170 CURRICULUM - TRANSITION - Ausbildung zum/r Übergangsbegleiter/in für frühkindliche Bildungsprozesse - Socrates Grundtvig 1.1 Projekt 8. Modul „Netzwerkarbeit” konstruktiv und wirkungsvoll arbeiten zu können. Verfahren Kreative Felder werden insbesondere mit Hilfe folgender Verfahren der Zukunftsmoderation angebahnt: î Zukunftswerkstatt î Zukunftskonferenz (Future Search Conference) î Open Space Conference î Community Building î Dialogverfahren î Appreciative Inquiry î Erfolgsteam Anwendungsfelder Mögliche Anwendungsbereiche der prozessorientierten Zukunftsmoderation sind zunächst die Bereiche Zusammenarbeit in Netzwerken wie z.B. Schulentwicklung (Übergänge gestalten) und Organisationsentwicklung in pädagogischen Institutionen sowie Kinder- und Jugendbeteiligung. Gleichzeitig zielen sie auf die Veränderung der Lernkultur in Organisationen und Institutionen und der Kultur der Zusammenarbeit zwischen Erwachsenen und Institutionen ab. Angesichts des rasanten gesellschaftlichen Wandels und der Unplanbarkeit von Einstellungsmöglichkeiten ergibt sich auch für Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Notwendigkeit, praxisrelevante Qualifikationen zu erwerben, die auch in außerschulischen und betrieblichen Berufsfeldern angewendet werden. Daher zielt das Modul auf ein breites Spektrum möglicher Anwendungsfelder ab. Wir sind bestrebt - in Kooperation mit geeigneten Partnern - vielfältige Anwendungsfelder zu erschließen. Anwendungsfelder in der Zusammenarbeit mit Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen in und außerhalb von Organisationen: Verfahren der Zukunftsmoderation bringen das „gesamte System“ in einen Raum: Bürger, Politiker, Vertreter von Interessengruppen, wie Industrie, Gewerkschaften, Verbände, Subgruppen etc. bündeln ihr Wissen, um gemeinsame Ziele zu erreichen. Der Nutzen: Das im Feld vorhandene Wissen wird erschlossen und ge- III. Methoden würdigt. Energien werden konzentriert und kreativ genutzt. Demokratie wird gelebte Praxis - so z.B. in den Bereichen: î Schulentwicklung î Kinder- und Jugendbeteiligung î Stadtentwicklung î Bürgerbeteiligung î Agenda 21 î Konferenzgestaltung. Anwendungsfelder in Unternehmen: Das Management, Mitarbeiter, Lieferanten, Kunden, ggf. Mitbewerber und sonstige Bezugsgruppen bündeln in einen Raum ihr Wissen, um gemeinsame Ziele zu erreichen. Verschiedene Perspektiven begegnen und unterstützen sich. Das im sozialen Feld vorhandene Wissen wird erschlossen, dadurch werden Energien konzentriert und kreativ genutzt. Zukunftswerkstätten zur Verbesserung der î Kommunikationsstrukturen in Unternehmen î Aufbau von Arbeitsteams î Gemeinsame Entwicklung neuer Ablaufstrukturen î Verbesserung der Arbeitszufriedenheit und -leistung Rahmencurriculum: Netzwerkarbeit Das Modul „Netzwerkarbeit“ ist erarbeitet, wenn folgende Leistungen erbracht sind: Regelmäßige aktive Mitarbeit: î zur wissenschaftlichen Grundlegung der Zukunftsmoderation î Teilnahme an einer Zukunftswerkstatt î Dokumentation einer moderierten Veranstaltung der Verfahren Zukunftswerkstatt, Open Space Zukunftskonferenz, Appreciative Inquiry, o.ä. î Planung und Durchführung einer Zukunftswerkstatt oder eines anderen Moderationsverfahrens Zu erwerbende Kompetenzen î Kenntnis theoretischer Grundlagen zur Beurteilung und Steuerung von Prozessen in unterschiedlichen Gruppen
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