Untitled - Elternverein Baden-Württemberg
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CURRICULUM - TRANSITION - Ausbildung zum/r Übergangsbegleiter/in für frühkindliche Bildungsprozesse - Socrates Grundtvig 1.1 Projekt<br />
Einführung<br />
konstatieren wir vielerorts eine Bewegung des<br />
Umbruchs und des Wandels. Andererseits lebt<br />
eine aktive Übergangsgestaltung nur davon, dass<br />
die daran beteiligten Personen diesen bewusst<br />
gestalten. Eine solche Gestaltung braucht Reflexion<br />
und Fachwissen, das man nicht nebenbei<br />
oder ganz intuitiv, sondern nur durch eine aktive<br />
Auseinandersetzung erwirbt. Wichtig ist neben<br />
den bereits aufgeführten Themen - wie der Kenntnis<br />
des Transitionsansatzes, der Kenntnis entwicklungspsychologischer<br />
Aspekte oder Bildungslaufbahnberatung<br />
- die Weiterentwicklung<br />
der kommunikativen Kompetenz. Diese ist nicht<br />
nur in der Arbeit mit den Kindern, sondern gerade<br />
auch in der Arbeit mit Erwachsenen von großer<br />
Bedeutung.<br />
Einzelgespräche mit Eltern oder Pädagogen der<br />
eigenen oder der vorherigen bzw. sich anschließenden<br />
Institution sowie mit einzelnen Vertretern<br />
von Kommune oder Wohlfahrtsverbänden etc.<br />
sind in der Übergangsbegleitung sinnvoll. Genauso<br />
sinnvoll sind Großformen der Kommunikation<br />
und Moderation, da Lehrer und Erzieher in<br />
der Regel zeitlich sehr eingebunden sind, nicht<br />
mit allen Familien oder Eltern regelmäßige Einzelgespräche<br />
führen können. Auch kann man aus<br />
zeitökonomischen Gründen bei der Etablierung<br />
eines größeren Netzwerkes in der eigenen Stadt<br />
nicht ständig alle potentiellen Kooperationspartner<br />
- Lehrer, Erzieher, Eltern, Großeltern, Ärzte,<br />
Therapeuten, Vertreter der Kirchen, Ratsmitglieder,<br />
Bürgermeister oder weitere Vertreter der<br />
Stadt - einzeln aufsuchen. Sinnvoll dafür ist das<br />
Wissen um kreative Gesprächs- und Moderationstechniken.<br />
Auch in der Arbeit mit sehr großen<br />
Gruppen ist es möglich, dialogische Strukturen<br />
anzuwenden. Unter Großformen der Kommunikation<br />
versteht man hierbei verschiedene partizipative<br />
Moderations- und Kreativitätstechniken,<br />
die abhängig von der jeweiligen Zielsetzung und<br />
dem zeitlichen Rahmen gerade auch in der Arbeit<br />
mit heterogenen Gruppen eingesetzt werden können.<br />
Welche Schwerpunkte die ausgebildeten Übergangsbegleiter<br />
in ihrer Arbeit setzen, hängt zum<br />
einen von den konkreten institutionellen Rahmenbedingungen<br />
vor Ort ab, zum anderen von<br />
der Bedürfnissen der jeweilig unterschiedlichen<br />
Zielgruppe, mit der sie arbeiten werden.<br />
Einführung<br />
Der soziale Nahraum von Familien auf dem Land<br />
unterscheidet sich von dem städtischer Familien.<br />
Kindergärten und Schulen in großstädtischen Gebieten<br />
mit einem möglicherweise hohen Anteil an<br />
Migrationsfamilien haben anders akzentuierte<br />
Problemlagen als ländliche Grundschulen mit<br />
kleinen Klassen und rückläufigen Schülerzahlen.<br />
Bewusst wird hier auch nicht unterschieden, in<br />
Übergangsbegleiter, die an eine bestimmte Bildungsinstitution<br />
(z.B. Kindergarten, Grundschule)<br />
gebunden sind, und Übergangsbegleiter, die außerhalb<br />
der Bildungsinstitutionen stehen, mit<br />
deren Familien sie arbeiten wollen.<br />
Im Sinne eines Ehrenamtes kann ein pensionierter<br />
LehrerIn oder eine ErzieherIn im Ruhestand<br />
als ÜbergangsbegleiterIn Übergangsprozesse<br />
von Familien begleiten. Gleichwohl haben ErzieherInnen<br />
und LehrerInnen, die sich innerhalb<br />
ihrer Ausbildung und bereits in der Berufspraxis<br />
stehend als Übergangsbegleiterinnen weiterbilden,<br />
gerade durch ihre professionelle Verortung<br />
den Ansatz der Übergangsbegleitung in ihrer jeweiligen<br />
Bezugsinstitution anzuwenden.<br />
Dr. Anja Seifert<br />
Pädagogische Hochschule Ludwigsburg