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Untitled - Elternverein Baden-Württemberg

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232<br />

CURRICULUM - TRANSITION - Ausbildung zum/r Übergangsbegleiter/in für frühkindliche Bildungsprozesse - Socrates Grundtvig 1.1 Projekt<br />

Europäischer Forschungsstand<br />

einschließlich der Länderberichte<br />

1.4 Das Übergangskonzept ist theoretisch<br />

fundiert<br />

î In einer systemorientierten Sichtweise der<br />

Familie wird betont, dass die Entwicklung<br />

in der Auseinandersetzung mit Umgebungseinflüssen<br />

stattfindet. Die Familie<br />

wird in Verbindung mit den umgebenden<br />

Systemen, etwa dem sozialen Netz oder<br />

der Arbeitswelt gesehen. Kindergarten<br />

und Schule haben einen direkten Einfluss<br />

auf das Kind und einen indirekten auf die<br />

Familie.<br />

î Die Stressforschung liefert einen Rahmen<br />

für die Erklärung von Belastungsreaktionen.<br />

Danach sind Überlastungsreaktionen<br />

vermeidbar, wenn Veränderungen im Lebensumfeld<br />

des Kindes gering gehalten<br />

und wenn sie vorhersehbar und kontrollierbar<br />

gestaltet werden. Zudem ist die<br />

motivationale Ebene – Vorfreude oder<br />

Ängste in Bezug auf bevorstehende Veränderungen<br />

– mit zu berücksichtigen.<br />

î Veränderungen im Lebensumfeld des Kindes<br />

lassen sich im Zusammenhang mit<br />

der Entwicklung über die Lebensspanne<br />

als kritische Lebensereignisse betrachten.<br />

Ein kritisches Lebensereignis muss aber<br />

nicht unbedingt eine Belastung sein, sondern<br />

kann auch die Entwicklung fördern.<br />

1.5. Struktur von Entwicklungsaufgaben<br />

î Auf der individuellen Ebene: Veränderung<br />

der Identität, Bewältigung starker Emotionen,<br />

Kompetenzerwerb.<br />

î Auf der interaktionalen Ebene: Aufnahme<br />

neuer Beziehungen, Veränderung bzw.<br />

Verlust bestehender Beziehungen, Rollenzuwachs.<br />

î Auf der kontextuellen Ebene: Integration<br />

zweier oder mehr Lebensumwelten, evtl.<br />

weitere familiale Übergänge.<br />

Die mit dem Übergang verbundenen Anforderungen<br />

werden als Entwicklungsaufgaben aufgefasst,<br />

um den motivationalen,<br />

herausfordernden Charakter stärker zu beto-<br />

IV. Nationale Berichte<br />

nen. Das pädagogische Handeln orientiert sich<br />

an der Herausforderung, während Überforderung<br />

ebenso wie Unterforderung vermieden<br />

wird. So kann eine Passung zwischen den jeweiligen<br />

Aufgaben und den individuellen Voraussetzungen<br />

gesucht werden. Nicht nur die<br />

Kinder, sondern auch die Eltern müssen sich<br />

an Veränderungen in diesen Bereichen anpassen.<br />

Die Frage danach, wie Eltern nicht nur bei<br />

der Begleitung des Übergangs ihres Kindes,<br />

sondern daneben auch bei der Bewältigung<br />

ihres eigenen Überganges unterstützt werden<br />

können, ist die logische Konsequenz aus diesem<br />

Ansatz.<br />

2. Berichte über das Jugendhilfesystem auf<br />

nationaler Ebene: OECD, 12. Kinder- und<br />

Jugendbericht<br />

2.1 OECD-Bericht Deutschland<br />

Der OECD-Bericht hält zur Zusammenarbeit<br />

der Kindertageseinrichtungen mit Eltern fest<br />

(Bundesministerium für Familie, Senioren,<br />

Frauen & Jugend & DJI, 2004, S. 87f.):<br />

Heute ist eine deutliche Öffnung der Institutionen<br />

gegenüber den Eltern zu beobachten. Alles<br />

in allem wurde die Bedeutung der Erzieherinnen<br />

und Erzieher relativiert, die Bedeutung der<br />

Eltern mehr anerkannt.<br />

Begründet wird dies mit der Rechtslage. Eltern<br />

besitzen die primäre Erziehungsverantwortung.<br />

Dass sie ihr Kind aus freien Stücken in die<br />

Obhut von Erzieherinnen und Erziehern geben,<br />

gewährt diesen - im Unterschied zur Schule -<br />

keine eigenständigen Rechte. Das SGB VIII<br />

verpflichtet die Erzieherinnen und Erzieher zur<br />

Zusammenarbeit. Hinzu kommt das (wachsende)<br />

Verständnis von Eltern als der ersten<br />

Bildungsinstanz der Kinder. Auf ihr bauen die<br />

nachfolgenden Institutionen auf. Drittens wird<br />

diese Sicht durch Forschungsergebnisse gestützt,<br />

wonach die soziokulturelle Herkunft der<br />

Kinder die vorrangige Determinante für den<br />

späteren Schulerfolg der Kinder ist. Viertens ist<br />

anerkannt, dass Eltern eigene (Qualitäts-)Ansprüche<br />

haben, die Erzieherinnen und Erzieher<br />

in die pädagogische Arbeit einbeziehen sollten.<br />

Erzieherinnen und Erzieher verfügen gleichwohl<br />

über Einfluss und Fachkompetenz. Eltern<br />

und Erzieherinnen und Erzieher gestalten die<br />

Lebenswelt eines Kindes am besten gemein-

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