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89. Sitzung - Bayerischer Landtag

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Plenarprotokoll 14/89 v. 15.05.2002 <strong>Bayerischer</strong> <strong>Landtag</strong> · 14.Wahlperiode 6341<br />

Erster Vizepräsident Dr. Ritzer: Herr Staatsminister.<br />

Staatsminister Dr. Wiesheu (Wirtschaftsministerium):<br />

Der Bundeskanzler hat öffentlich erklärt, dass er das<br />

Bundesverkehrsministerium, die Bahn und die Gewerkschaft<br />

dabei haben will. Vom Freistaat Bayern war nicht<br />

die Rede, auch nicht von der Stadt Nürnberg.<br />

Zweitens. Ich habe mich dennoch an das Bundeskanzleramt<br />

gewandt und darum gebeten, dass diese Zusage<br />

eingehalten wird. Das Schreiben liegt mittlerweile vier<br />

Wochen zurück; bisher gab es keine Reaktion. Ich stelle<br />

fest, dass der Bund die Verantwortung trägt und außer<br />

Auskündigungen bisher aber nichts geschehen ist. Ich<br />

kann nicht darüber bestimmen, wen der Bundeskanzler<br />

zu Gesprächsrunden einlädt.<br />

(Hofmann (CSU): Leider! – Nach dem 22. September<br />

ist das anders!)<br />

Erster Vizepräsident Dr. Ritzer: Es ist schwierig, zu<br />

erkennen, ob noch geantwortet wird.<br />

Weitere Zusatzfrage? – Herr Kollege Dr. Scholz.<br />

Dr. Scholz (SPD): Zumindest wird noch eine Frage<br />

gestellt.<br />

Herr Staatsminister, die Grundlage für meine Anfrage bildet<br />

der Vertrag zwischen der DB AG, dem Freistaat Bayern<br />

und der Stadt Nürnberg. Welche Maßnahmen wollen<br />

Sie ergreifen, um diesen Vertrag endgültig zu behandeln?<br />

Das ist Ihre Sache. Sie haben den Vertrag nicht<br />

mit dem Bundeskanzler sondern mit Herrn Mehdorn und<br />

mit der Stadt Nürnberg geschlossen.<br />

Erster Vizepräsident Dr. Ritzer: Herr Staatsminister.<br />

Staatsminister Dr. Wiesheu (Wirtschaftsministerium):<br />

Wir haben einen Vertrag geschlossen, dass ein Gutachten<br />

in Auftrag gegeben wird und dass ergebnisoffen<br />

überprüft wird. Wir haben immer an den Bund appelliert,<br />

dass er hier seiner Verantwortung gerecht wird. Die Verantwortung<br />

für die Werke liegt nicht beim Land. Wir<br />

haben als Besteller des Nahverkehrs darauf keinen Einfluss.<br />

Wir haben den Vertrag deswegen geschlossen,<br />

weil sich der Bund nicht darum gekümmert hat. Deshalb<br />

sind wir außerhalb unserer Zuständigkeit aktiv geworden.<br />

Nächster Punkt ist, dass der Bund im Februar dieses<br />

Jahres angekündigt hat, sich darum zu kümmern. Das ist<br />

seine ureigene Aufgabe. Seitdem der Bundeskanzler<br />

dies in Nürnberg vor der Kommunalwahl verkündet hat,<br />

ist nichts mehr geschehen.<br />

(Willi Müller (CSU): Der hat schon viel verkündet!)<br />

Man kann jetzt wohl erwarten, dass der Bund seine<br />

Ankündigungen endlich wahrmacht. Vielleicht spricht<br />

sich auch im Bundeskanzleramt herum, dass im Herbst<br />

Bundestagswahlen stattfinden. Bis dahin sollte etwas<br />

geschehen sein.<br />

Ich glaube nicht, dass der Bundeskanzler in Nürnberg<br />

viel Ruhm ernten wird, wenn er erklärt: Na ja, das war<br />

auf die Kommunalwahl bezogen. Mehr ist bisher nicht<br />

geschehen.<br />

Nun ist lange Zeit vergangen. Das Gutachten liegt vor.<br />

Der Bund ist mehrfach an seine Verantwortung erinnert<br />

worden. Fragen Sie Ihren Kollegen Schmidbauer, der<br />

der SPD-Bundestagsfraktion angehört. Dieser hat in<br />

einem Brief verkündet, dass es sich um eine zentrale<br />

und schwierige Frage für die SPD in Nürnberg handle,<br />

wenn der Bund seiner Verantwortung nicht gerecht wird.<br />

Jetzt soll der Bund aktiv werden. Die Daten liegen vor.<br />

Erster Vizepräsident Dr. Ritzer: Letzte Zusatzfrage:<br />

Herr Kollege Dr. Scholz.<br />

Dr. Scholz (SPD): Herr Staatsminister, sind Sie mit mir<br />

der Meinung, dass – auf welchen Ebenen auch immer –<br />

darum gekämpft werden soll, dass über das sehr positiv<br />

zu wertende Engagement der Firma Siemens hinaus die<br />

schwere Wartung insbesondere für den ICE I und II auf<br />

dem Gelände der DB AG zumindest in einem überschaubaren<br />

Zeitraum, der jetzt schon über 2003 hinaus<br />

verlängert worden ist, weiterhin durchgeführt werden<br />

soll?<br />

Erster Vizepräsident Dr. Ritzer: Herr Staatsminister.<br />

Staatsminister Dr. Wiesheu (Wirtschaftsministerium):<br />

Ich bin sehr wohl der Auffassung, dass alles Mögliche<br />

getan werden muss. Ich bin der Auffassung, dass das<br />

Land und die Stadt das Nötige und Sinnvolle gemacht<br />

haben. Ich bin auch der Auffassung, dass die Vereinbarung,<br />

die Herr Mehdorn, Herr von Pierer und ich getroffen<br />

haben, ein neues Siemens-Werk zu bauen, das Problem<br />

sehr weitreichend entschärft hat und dass dennoch<br />

die Instandhaltung bleiben soll.<br />

Ich bin aber auch der Auffassung, dass die Arbeitsteilung<br />

nicht so aussehen kann, dass der Kanzler die<br />

Ankündigung macht und wir die Arbeit.<br />

(Beifall bei der CSU)<br />

Erster Vizepräsident Dr. Ritzer: Vielen Dank, Herr<br />

Staatsminister Dr. Wiesheu. Die nächsten Fragen muss<br />

das Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und<br />

Kunst beantworten. Herr Staatsminister Zehetmair, ich<br />

bitte Sie, die erste Frage des Kollegen Boutter zu beantworten.<br />

Boutter (SPD): Herr Staatsminister, welche Begründung<br />

gibt es für den Abbau von Systemen im Würzburger<br />

Botanischen Garten, wie viele Gärtnerstellen wurden<br />

seit 1995 gestrichen, und welche Möglichkeit sieht die<br />

Staatsregierung, diesen Abbau im Sinne der Lehre und<br />

der Besucher wieder rückgängig zu machen?

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