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89. Sitzung - Bayerischer Landtag

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Plenarprotokoll 14/89 v. 15.05.2002 <strong>Bayerischer</strong> <strong>Landtag</strong> · 14.Wahlperiode 6343<br />

Kulturreferentin Julia Lehner nach einem fränkischen<br />

Staatstheater?<br />

Erster Vizepräsident Dr. Ritzer: Die nächsten Fragen<br />

beantwortet Herr Staatsminister Sinner vom Staatsministerium<br />

für Gesundheit, Ernährung und Verbraucherschutz.<br />

Der erste Fragesteller ist Herr Kollege Beck.<br />

Erster Vizepräsident Dr. Ritzer: Herr Staatsminister.<br />

Staatsminister Zehetmair (Wissenschaftsministerium):<br />

Herr Präsident, Hohes Haus, Herr Kollege Hufe! An das<br />

Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und<br />

Kunst ist bisher keine konkrete Forderung der Nürnberger<br />

Kulturreferentin nach einem fränkischen Staatstheater<br />

herangetragen worden.<br />

Unabhängig davon sieht das Staatsministerium mit Blick<br />

auf die Haushaltslage derzeit keine realistische Möglichkeit<br />

für die Errichtung neuer Theater in staatlicher Trägerschaft.<br />

(Willi Müller (CSU): Wir haben eines in Coburg!)<br />

Erster Vizepräsident Dr. Ritzer: Zusatzfrage? – Herr<br />

Kollege Hufe.<br />

Hufe (SPD): Herr Staatsminister Zehetmair, wie beurteilen<br />

Sie die Aussage Ihres Kollegen Dr. Beckstein, die<br />

Verwirklichung eines fränkischen Staatstheaters scheitere<br />

an der gewünschten Haushaltskonsolidierung des<br />

Bundesfinanzministers Eichel?<br />

Erster Vizepräsident Dr. Ritzer: Herr Staatsminister.<br />

Staatsminister Zehetmair (Wissenschaftsministerium):<br />

Herr Präsident, Hohes Haus! Herr Kollege Hufe, die Aussage<br />

des Kollegen Beckstein ist wie immer richtig.<br />

(Allgemeine Heiterkeit)<br />

Sie kann dadurch ergänzt werden, dass dieselbe Konsolidierungsverpflichtung<br />

auch für den Freistaat Bayern<br />

besteht.<br />

Erster Vizepräsident Dr. Ritzer: Nächste Zusatzfrage:<br />

Herr Kollege Hufe.<br />

Hufe (SPD): Herr Staatsminister, sollte der unwahrscheinliche<br />

Fall eines Regierungswechsels eintreten<br />

und die CSU an der Regierung beteiligt wäre, würde<br />

dann die Verwirklichung des Staatstheaters näher<br />

rücken?<br />

Erster Vizepräsident Dr. Ritzer: Herr Staatsminister.<br />

Staatsminister Zehetmair (Wissenschaftsministerium):<br />

Statt des Irrealis der Gegenwart gebrauche ich den Realis<br />

Indikativ. Ich sehe die reale Chance des Regierungswechsels,<br />

aber auch dann wird das Theater nicht verstaatlicht,<br />

weil die Finanzsituation so ist wie sie ist.<br />

Beck (CSU): Herr Staatsminister, nachdem besonders<br />

im Großraum Regensburg eine Gefahr von der Zeckenplage<br />

ausgeht – insbesondere durch Borreliose-Erreger,<br />

die dauerhafte Gesundheitsschäden schlimmster Art<br />

hervorrufen können und gegen die auch eine Impfung<br />

nicht hilft –, frage ich die Staatsregierung, was sie gegen<br />

die Zeckenplage unternimmt, insbesondere, ob sie einen<br />

Forschungsauftrag erteilt hat oder ob in Kürze ein Auftrag<br />

erteilt werden soll?<br />

Erster Vizepräsident Dr. Ritzer: Herr Staatsminister.<br />

Staatsminister Sinner (Verbraucherschutzministerium):<br />

Herr Präsident, Hohes Haus! Herr Kollege Beck,<br />

der Großraum Regensburg zählt zwar zu den FSME-Risikogebieten,<br />

von einer im Vergleich zu anderen Gebieten<br />

übermäßigen Zeckenplage ist allerdings nichts<br />

bekannt. Eine großräumige Zeckenbekämpfung mit<br />

Schädlingsbekämpfungsmitteln oder auch mit anderen<br />

Methoden scheidet nach den vorliegenden Erkenntnissen<br />

aus. Sie wäre technisch aufwendig, nicht erfolgversprechend<br />

sowie ökologisch unvertretbar.<br />

Der einfachste und sicherste Schutz vor Infektionen mit<br />

Borreliose-Erregern ist schlicht und einfach die Vermeidung<br />

von Zeckenstichen. Das kann dadurch geschehen,<br />

dass man sich mit den gängigen Mückenabwehrmitteln<br />

einreibt. Wir informieren über entsprechende Verhaltensmaßregeln.<br />

Auch Organisationen wie das Deutsche<br />

Grüne Kreuz tun dies seit Jahren durch regelmäßige<br />

Pressemitteilungen. Jedermann kann kostenlos die Broschüre<br />

„Wie schütze ich mich vor Infektionsgefahren in<br />

freier Natur?“ erhalten. Wir informieren besondere Risikogruppen,<br />

zum Beispiel Beschäftigte der Forstwirtschaft,<br />

über Gefahren von Krankheiten, die durch<br />

Zecken übertragen werden. In diesem Bereich sind auch<br />

die Unfallversicherungsträger und der Berufsgenossenschaftliche<br />

Arbeitsmedizinische Dienst tätig.<br />

Bezüglich der Forschungsvorhaben kann ich antworten,<br />

dass wir Forschungsvorhaben zur Durchseuchung von<br />

Zecken und über Infektionen des Menschen mit Borreliose-Erregern<br />

haben. Wir wollen die Diagnostik verbessern<br />

und den Entwicklungszyklus der Erreger besser<br />

erkennen. Diese Forschungsvorhaben werden unter Mitwirkung<br />

des nationalen Referenzzentrums für Borrelien<br />

beim Max-von-Pettenkofer-Institut der Ludwig-Maximilians-Universität<br />

München durchgeführt.<br />

Erster Vizepräsident Dr. Ritzer: Eine Zusatzfrage: der<br />

Fragesteller.<br />

Beck (CSU): Herr Minister, ist Ihnen bekannt, dass Personen,<br />

die von Zecken gestochen worden sind, oft über<br />

ein halbes Jahr der Arbeit fernbleiben müssen, zum Teil<br />

im Krankenhaus behandelt werden und damit rechnen<br />

müssen, dass die Hirnhaut geschädigt wird und weitere<br />

gesundheitliche Schäden auftreten können?

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