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89. Sitzung - Bayerischer Landtag

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Plenarprotokoll 14/89 v. 15.05.2002 <strong>Bayerischer</strong> <strong>Landtag</strong> · 14.Wahlperiode 6351<br />

Frau Elisabeth Köhler (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):<br />

Frau Staatsministerin, kann man denn davon ausgehen,<br />

dass all die Dinge, die Sie jetzt beschrieben haben,<br />

rechtzeitig zum Schuljahresbeginn im Herbst erledigt<br />

sein werden, sodass die Schulsozialarbeit in dieser<br />

Region im bisherigen Umfang weitergeführt werden<br />

kann?<br />

Erster Vizepräsident Dr. Ritzer: Frau Staatsministerin.<br />

Frau Staatsministerin Stewens (Sozialministerium):<br />

Frau Kollegin Köhler, ob sie im bisherigen Umfang weitergeführt<br />

werden kann, kann ich Ihnen nicht sagen, da<br />

es durchaus Projekte in der berufsbegleitenden Schulsozialarbeit<br />

gibt, die vom Arbeitsamt gefördert werden und<br />

die wohl auslaufen werden. Für die sinnvollen Projekte<br />

möchten wir aber auf jeden Fall Übergangslösungen<br />

erreichen.<br />

Erster Vizepräsident Dr. Ritzer: Letzte Zusatzfrage:<br />

Frau Kollegin Köhler.<br />

Frau Elisabeth Köhler (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):<br />

Frau Staatsministerin, Sie sagen „sinnvolle Projekte“.<br />

Haben Sie schon eine Zahl vor dem Auge, wie viel Prozent<br />

der bisherigen Stellen denn sinnvoll sind, zum Beispiel<br />

zwei Drittel sinnvoll und ein Drittel nicht sinnvoll?<br />

Die Kommunen wollen auch wissen, womit sie ungefähr<br />

rechnen können.<br />

Erster Vizepräsident Dr. Ritzer: Frau Staatsministerin.<br />

Frau Staatsministerin Stewens (Sozialministerium):<br />

Frau Kollegin Köhler, ich möchte Ihnen ganz klar sagen:<br />

Dies ist Sache des Landesarbeitsamtes. Das ist berufsbegleitende<br />

Schulsozialarbeit. Wir bemühen uns dort,<br />

wo die Schulsozialarbeit zu den Profilanforderungen der<br />

Jugendsozialarbeit unseres Hauses passt, sie zu übernehmen.<br />

Ansonsten sind wir in Verhandlungen mit der<br />

Bundesanstalt und mit dem Landesarbeitsamt Bayern,<br />

damit sinnvolle Übergangsregelungen gefunden werden<br />

– ich habe das schon einmal gesagt. Was tatsächlich<br />

weiter gefördert werden kann, ist eine Entscheidung, die<br />

letztendlich das Arbeitsamt vor Ort in Zusammenarbeit<br />

mit dem Landesarbeitsamt treffen muss.<br />

Erster Vizepräsident Dr. Ritzer: Eine Frage geht noch.<br />

Herr Kollege Unterländer, bitte schön.<br />

Unterländer (CSU): Wie hoch ist die tatsächliche Versorgung<br />

mit Betreuungsangeboten für Kinder unter drei<br />

Jahren im Freistaat Bayern?<br />

Frau Staatsministerin Stewens (Sozialministerium):<br />

Herr Kollege Unterländer, die tatsächliche Versorgung<br />

mit Betreuungsplätzen für Kinder unter drei Jahren hat<br />

sich im Jahre 2001 folgendermaßen dargestellt: Laut<br />

Geburtenprognose haben wir eine Kinderzahl von<br />

370538. Wir haben 5559 Kinder in Kinderkrippen, 230<br />

Kinder in Netzen für Kinder, 2797 Kinder in Kindergärten,<br />

2000 Kinder in Kinderhäusern, betrieblichen Einrichtungen<br />

und sonstigen verlässlichen Kinderbetreuungseinrichtungen,<br />

wobei ich ganz klar sagen möchte, dass<br />

dazu nicht die Krabbelgruppen und die Mutter-Kind-<br />

Gruppen gehören, und 2164 Kinder in der Tagespflege,<br />

wobei auch bei der Tagespflege nur die Plätze aufgezählt<br />

sind, bei denen die Jugendämter mitwirken.<br />

Insgesamt haben wir also 12750 Plätze und damit einen<br />

Versorgungsgrad in Bayern von 3,5%.<br />

Damit liegen wir, verglichen mit anderen westlichen Ländern<br />

in Deutschland, mit an der Spitze.<br />

Erster Vizepräsident Dr. Ritzer: Erste Zusatzfrage,<br />

Herr Kollege Unterländer.<br />

Unterländer (CSU): Frau Staatsministerin, teilen Sie<br />

meine Auffassung, dass diese Einrichtungen eine qualitativ<br />

vollständige Angebotspalette im frühkindlichen<br />

Bereich darstellen und damit die Aussagen der Bundesfamilienministerin<br />

ad absurdum geführt sind?<br />

Erster Vizepräsident Dr. Ritzer: Bitte, Frau Staatsministerin.<br />

Frau Staatsministerin Stewens (Sozialministerium):<br />

Herr Kollege Unterländer, diese Auffassung teile ich voll<br />

und ganz. Ich bin in Diskussionen und in der politischen<br />

Auseinandersetzung immer wieder darüber verärgert.<br />

Es entspricht nicht der Wahrheit, wenn Bayern immer als<br />

Schlusslicht dargestellt wird.<br />

Erster Vizepräsident Dr. Ritzer: Eine weitere Zusatzfrage,<br />

Frau Kollegin Schopper.<br />

Frau Schopper (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Frau<br />

Staatsministerin, wie erklären Sie sich die Diskrepanz<br />

der Zahlen, die Sie soeben genannt haben zu den Zahlen,<br />

die Ihr Haus im Rahmen einer Interpellation der<br />

SPD-Fraktion zum Versorgungsgrad mit Kinderkrippen<br />

genannt hat? In der Antwort auf diese Interpellation<br />

wurde der Versorgungsgrad mit 1,4% beziffert.<br />

Erster Vizepräsident Dr. Ritzer: Bitte, Frau Staatsministerin.<br />

Frau Staatsministerin Stewens (Sozialministerium):<br />

Die Zahlen, die ich soeben Herrn Kollegen Unterländer<br />

mitgeteilt habe, stammen aus dem Jahr 2001 und sind<br />

somit die neuesten und aktuellsten Zahlen. Frau Kollegin<br />

Schopper, bei der Betreuung der unter Dreijährigen hat<br />

sich viel bewegt, nachdem wir die Kindergärten für die<br />

unter Dreijährigen geöffnet haben. 25% der Kindergärten<br />

in Bayern sind für unter Dreijährige und für Grundschulkinder<br />

geöffnet. Dadurch wurden zusätzliche<br />

Plätze geschaffen. Die Zahlen, die bei der Beantwortung<br />

der Interpellation genannt wurden, stammen, glaube ich,<br />

aus dem Jahre 1998. Ich müsste das noch einmal nachprüfen.

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