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89. Sitzung - Bayerischer Landtag

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6428 <strong>Bayerischer</strong> <strong>Landtag</strong> · 14.Wahlperiode Plenarprotokoll 14/89 v. 15.05.2002<br />

Es gibt lediglich für die Ausbildungsrichtung Sozialwesen<br />

eine auf der Grundlage des Bayerischen EUG erlassene<br />

staatliche Zulassungsverordnung vom 12.05.1997,<br />

nach der die Höchstzahl der zuzulassenden Schüler<br />

beschränkt werden kann. Bis heute wurde diese Regelung<br />

noch nicht angewandt, so dass auch keine Schüler<br />

abgewiesen werden mussten.<br />

Einige städtische Schulträger haben in der Vergangenheit<br />

jedoch die Zahl ihrer Eingangsklassen begrenzt, so<br />

dass die benachbarten staatlichen Schulen erhöhte<br />

Schülerzahlen bewältigen mussten. Völlig überraschend<br />

hat das Staatsministerium Anfang Mai aus der Presse<br />

erfahren, dass neuerdings die Stadt München eine<br />

Reduzierung der Eingangsklassen an den städtischen<br />

weiterführenden beruflichen Schulen um 13 Klassen –<br />

überwiegend an FOS/BOS – vornehmen wird. Angesichts<br />

der ohnehin dramatisch steigenden Schülerzahlen<br />

an diesen Schularten führt diese Entscheidung dazu,<br />

dass in München über 700 Schülerinnen und Schüler<br />

abgewiesen werden; von diesen kann nur ein geringer<br />

Teil an den benachbarten staatlichen Schulen aufgefangen<br />

werden.<br />

Frau Pranghofer (SPD): Wie und durch welche Maßnahmen<br />

wird die Staatsregierung auf den unvermindert<br />

hohen Zustrom von Schülerinnen und Schülern an die<br />

staatlichen Fachoberschulen und Berufsoberschulen in<br />

Bayern zum Schuljahr 2002/2003 reagieren (Grundlage:<br />

Anmeldezahlen), nachdem schon im letzten Schuljahr<br />

die FOS/BOS über 2000 Unterrichtsstunden – oder<br />

6,6% ihres Unterrichtssoll – nicht erteilen konnten?<br />

Antwort der Staatsregierung: Es ist richtig, dass im<br />

laufendem Schuljahr an den Fachoberschulen und<br />

Berufsoberschulen aufgrund einer Budgetlücke von<br />

6,8% nicht alle Unterrichtsstunden erteilt werden können.<br />

Das Budget stellt jedoch eine Bedarfsobergrenze<br />

dar, so dass eine Budgetlücke nicht mit ausfallendem<br />

Unterricht gleichzusetzen ist. Der Pflichtunterricht kann<br />

in diesem Schuljahr weitgehend abgedeckt werden.<br />

Für das kommende Schuljahr zeigt sich nach den seit<br />

Ende März 2002 vorliegenden Zahlen der vorläufigen<br />

Unterrichtsübersicht folgendes Bild:<br />

In der Jahrgangsstufe 12 der Fachoberschulen werden<br />

6,2% weniger Schüler erwartet, da die Einführung der<br />

Notenhürde in diesem Schuljahr zu einer entsprechenden<br />

Reduzierung führte. Wegen dieser Auswirkung der<br />

Notenhürde konnte bei der Prognose davon ausgegangen<br />

werden, dass sich dieser Trend in den Eingangsklassen<br />

fortsetzen würde. Entgegen allen Erwartungen<br />

wird jedoch zum kommenden Schuljahr ein Schülerzuwachs<br />

von über 10% in der Jahrgangsstufe 11 der FOS<br />

eintreten.<br />

Ebenfalls völlig überraschend ist der dramatische<br />

Anstieg der Schülerzahlen in allen Jahrgangsstufen der<br />

Berufsoberschule.<br />

Den staatlichen Fachoberschulen und Berufsoberschulen<br />

wurden zur Reduzierung der Budgetlücke 32 zusätzliche<br />

Planstellen zugewiesen. Außerdem ist die Verlängerung<br />

der Mittel für ca. 100 Aushilfsverträge für die<br />

Haushaltsjahre 2003 und 2004 eingeplant.<br />

Darüber hinaus ist das Staatsministerium nachhaltig<br />

bemüht, durch eine Umverteilung von Stellen innerhalb<br />

des beruflichen Schulwesens sowie durch den Einsatz<br />

einer noch vorhandenen Personalreserve das Budgetdefizit<br />

an den staatlichen Fachoberschulen und Berufsoberschulen<br />

zu reduzieren.<br />

Frau Peters (SPD): Wie soll bei einer erneuten Kürzung<br />

des Unterrichtsbudgets um 10,8% (= 124 Wochenstunden<br />

bzw. 5,4 Lehrkräfte) an der Fachhochschule (Fachoberschule<br />

ist wohl gemeint) Passau der Unterricht<br />

sichergestellt werden, wenn bei der bisherigen Kürzung<br />

von insgesamt 16,6% (6,6% sind wohl gemeint)<br />

bereits 100 Pflichtwochenstunden ausfallen mussten<br />

und noch größere Klassen nach der Pisa-Studie kontraproduktiv<br />

sind bzw. welche Haushaltsmittel sind über<br />

den Ansatz hinaus für die Rücknahme der Kürzung notwendig.<br />

Antwort der Staatsregierung: An den staatlichen<br />

Fachoberschulen und Berufsoberschulen besteht im laufenden<br />

Schuljahr eine Budgetlücke von 6,8%. Für den<br />

Standort Passau ergibt sich eine Lücke von lediglich<br />

4,45%. Durch organisatorische Maßnahmen konnte in<br />

Passau erreicht werden, dass kein Pflichtunterricht<br />

ausfällt. Notwendiger Ergänzungsunterricht und wünschenswerter<br />

Wahlunterricht kann jedoch nur in sehr<br />

begrenztem Umfang angeboten werden, der Pflichtunterricht<br />

hat absoluten Vorrang.<br />

Im kommenden Schuljahr ist voraussichtlich mit einer<br />

Budgetlücke von 10,8% zu rechnen. Das Budget stellt<br />

jedoch eine Bedarfsobergrenze dar und darf daher<br />

nicht mit ausfallendem Pflichtunterricht gleichgesetzt<br />

werden.<br />

Grund für die erhöhte Budgetlücke ist der völlig überraschende<br />

extrem hohe Anstieg der Schülerzahlen in den<br />

Eingangsklassen der Fachoberschulen und Berufsoberschulen,<br />

der aufgrund des bisherigen Übertrittverhaltens<br />

auch nicht vorhersehbar war.<br />

Den staatlichen Fachoberschulen und Berufsoberschulen<br />

wurden zur Reduzierung der Budgetlücke 32 zusätzliche<br />

Planstellen zugewiesen. Außerdem ist die Verlängerung<br />

der Mittel für ca. 100 Aushilfsverträge für die<br />

Haushaltsjahre 2003 und 2004 eingeplant.<br />

Darüber hinaus ist das Staatsministerium nachhaltig<br />

bemüht, durch eine Umverteilung von Stellen innerhalb<br />

des beruflichen Schulwesens sowie durch den Einsatz<br />

einer kleineren Personalreserve das Budgetdefizit an<br />

den staatlichen Fachoberschulen und Berufsoberschulen<br />

zu reduzieren.

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