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89. Sitzung - Bayerischer Landtag

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6392 <strong>Bayerischer</strong> <strong>Landtag</strong> · 14.Wahlperiode Plenarprotokoll 14/89 v. 15.05.2002<br />

Der letzte Bundeslandwirtschaftsminister, der inzwischen<br />

zurückgetreten ist, hat dies aber nicht aufgenommen.<br />

(Dr. Dürr (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Ein gutes<br />

Vorbild!)<br />

Ich habe mich sowohl in Brüssel als auch in Berlin massiv<br />

für die Erhaltung der Milchmarktordnung eingesetzt.<br />

Eines möchte ich schon betonen: Der SPD-Landwirtschaftsminister<br />

Funke hat damals ganz klar die Abschaffung<br />

der Quote gefordert.<br />

(Zuruf der Frau Abgeordneten Lück (SPD))<br />

Die Bundeslandwirtschaftsministerin hat ein Vorziehen<br />

der Agenda-Beschlüsse, die erst 2006 bis 2008 wirksam<br />

werden, in Brüssel gefordert, für diese agrarpolitische<br />

Konzeption aber keinen Beifall erhalten. Wir können die<br />

Bundesregierung nicht aus der Verantwortung entlassen.<br />

Ich bin froh, hier im Bayerischen <strong>Landtag</strong> zu hören,<br />

dass alle Fraktionen, auch die SPD und die GRÜNEN,<br />

sich für die Fortführung der Quote aussprechen. Ich<br />

begrüße diese Einmütigkeit. Jetzt hat jeder die Aufgabe,<br />

in seinem Bereich für die Quote zu werben. Wir tun das<br />

auch mit anderen europäischen Staaten. Die Bundesministerin<br />

muss sich klar äußern. Sie hat in letzter Zeit nicht<br />

mehr eine Abschaffung der Quote gefordert, sie hat sich<br />

aber nicht deutlich erklärt.<br />

(Zuruf der Frau Abgeordneten Lück (SPD))<br />

Wir haben eine große Verantwortung. Bayern ist der<br />

größte Milchproduzent in Deutschland, und Deutschland<br />

ist der größte Milchproduzent in Europa.<br />

Innerhalb Europas haben Frankreich und Deutschland<br />

einen hohen Stellenwert. Frankreich spricht sich für die<br />

Quote aus. Ich kann nur empfehlen, dass sich die Bundesministerin<br />

klar und deutlich zur Fortführung der<br />

Quote äußert. Dazu können Sie, meine sehr geehrten<br />

Damen und Herren, einen Beitrag leisten.<br />

(Beifall bei Abgeordneten der CSU)<br />

Präsident Böhm: Gestatten Sie eine Zwischenfrage der<br />

Frau Kollegin Lück?<br />

Staatsminister Miller (Landwirtschaftsministerium): Ja.<br />

Frau Lück (SPD): Herr Minister, könnten Sie mir vielleicht<br />

auch sagen, was Herr Dr. Wille, Staatssekretär im<br />

Bundesministerium, in Tutzing zum Fortbestehen der<br />

Milchquote gesagt hat?<br />

Staatsminister Miller (Landwirtschaftsministerium): Die<br />

Meinung des Staatssekretärs stimmt nicht in allen Fällen<br />

mit der der Ministerin überein.<br />

(Frau Lück (SPD): Er hat das für das Ministerium<br />

erklärt!)<br />

Präsident Böhm: Die Zwischenfrage war schon gestellt.<br />

Herr Minister.<br />

Staatsminister Miller (Landwirtschaftsminister): Frau<br />

Lück, wenn es der Staatssekretär erklärt hat und wenn<br />

die Milchquote auch Ihnen so wichtig ist wie uns, ermuntern<br />

Sie doch die Ministerin, dass sie sich – das ist ganz<br />

im Sinne dieses Hohen Hauses – klar für die Fortführung<br />

der Milchquote erklärt und in Brüssel dafür einsetzt.<br />

Darum geht es.<br />

(Beifall bei der CSU – Zuruf der Frau Abgeordneten<br />

Lück (SPD))<br />

Ich möchte noch darauf hinweisen, dass wir zum vergangenen<br />

Mittwoch die Vertreter des Bauernverbandes, der<br />

bayerischen privaten Milchwirtschaft und des Genossenschaftsverbandes<br />

zu einem Gespräch eingeladen hatten.<br />

Dort ist es in einer zweistündigen sehr sachlichen<br />

Diskussion gelungen, eine gemeinsame Erklärung mit<br />

folgenden wesentlichen Inhalten zu verabschieden:<br />

Erstens. Sicherung des Milchstandortes Bayern im Interesse<br />

des Fortbestandes einer bäuerlichen Landwirtschaft<br />

und einer leistungsfähigen Molkereiwirtschaft.<br />

Zweitens. Vollständige Ausschöpfung des zur Verfügung<br />

stehenden Marktordnungsinstrumentariums. Ich habe<br />

das schon angesprochen.<br />

Drittens. Milchmarktmengenregelungen sind so auszugestalten,<br />

dass sie ihrer marktstabilisierenden Wirkung<br />

gerecht werden.<br />

Darauf kommt es an. Es geht um ein klares Bekenntnis<br />

der Bundesregierung zur Garantiemengenregelung, zu<br />

den Forderungen nach einem verantwortungsvollen<br />

Handeln des Lebensmittelhandels und zur Aufgabe der<br />

Preisdruckpolitik zulasten der Bauern.<br />

Ich freue mich, dass alle Fraktionen diesem Antrag<br />

zustimmen werden. Ich freue mich auch, wenn all das,<br />

was hier gefordert wird, auf anderen Ebenen durchgesetzt<br />

wird. – Herzlichen Dank.<br />

(Beifall bei der CSU)<br />

Präsident Böhm: Danke schön, Herr Minister. Die Aussprache<br />

ist geschlossen.<br />

Wir kommen zur Abstimmung. Wer dem Dringlichkeitsantrag<br />

auf der Drucksache 14/9444 in der vom Kollegen<br />

Zengerle vorgetragenen geänderten Fassung seine<br />

Zustimmung geben will, den bitte ich um das Handzeichen.<br />

– Das sind die Fraktionen von CSU, SPD, BÜND-<br />

NIS 90/DIE GRÜNEN und Frau Kollegin Grabmair. Gibt<br />

es Gegenstimmen? – Keine. Stimmenthaltungen? –<br />

Auch nicht. Somit ist dieser Antrag angenommen.<br />

Ich rufe zur gemeinsamen Beratung auf:

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