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89. Sitzung - Bayerischer Landtag

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6426 <strong>Bayerischer</strong> <strong>Landtag</strong> · 14.Wahlperiode Plenarprotokoll 14/89 v. 15.05.2002<br />

stellen. Es ist daher Sache der betroffenen Kreditinstitute<br />

selbst, ihre Interessen im Wettbewerb wahrzunehmen.<br />

Volkmann (SPD): Im Hinblick auf die Jahrhunderte<br />

lange staatliche Nutzung des Alten Hofes und die nach<br />

dem gegenwärtigen Konzept in Zukunft zu erwartende<br />

banale Mischung und Veränderung dieses einmaligen<br />

historischen Bereiches zum Allerweltsort frage ich die<br />

Staatsregierung,<br />

welche staatlichen Einrichtungen kultureller Natur mit<br />

Publikumsverkehr gibt es in München mit welcher Miete<br />

in staatlichen Gebäuden und<br />

welche kulturellen Einrichtungen des Staates, der Stadt<br />

oder von Privat wurden oder werden bei der Nutzungskonzeption<br />

des Alten Hofes in Betracht gezogen?<br />

Antwort der Staatsregierung: 1. Die vielfältigen staatlichen<br />

Einrichtungen kultureller Natur mit Publikumsverkehr<br />

in München sind in den meisten Fällen in staatseigenen<br />

Gebäuden untergebracht. Miete wird von den<br />

staatlichen Einrichtungen in diesem Fall nicht gezahlt.<br />

Die genutzten Liegenschaften gehören in der Regel zum<br />

Verwaltungsgrundvermögen der nutzenden Dienststelle.<br />

2. Der Alte Hof soll, da die für eine Generalsanierung<br />

erforderlichen Mittel – überschlägige Schätzungen gingen<br />

von ca. 50 Mio aus – im Staatshaushalt nicht dargestellt<br />

werden können, teilweise für urbane Nutzungen<br />

freigegeben werden. Mit den Erlösen aus der Nutzungsüberlassung<br />

für urbane Zwecke soll der in staatlicher<br />

Nutzung verbleibende Teil des Alten Hofs ohne Inanspruchnahme<br />

von Haushaltsmitteln finanziert werden.<br />

Dieses Vorgehen trägt einem entsprechenden Beschluss<br />

des Bayer. <strong>Landtag</strong>s vom 8.7.1998 (Drucksache<br />

13/11870) Rechnung.<br />

Für urbane Nutzungen sollen die historisch weniger bedeutenden<br />

Teile des Alten Hofs, nämlich Lorenzi-, Pfister-<br />

und Brunnenstock zur Verfügung stehen. Bei Pfisterund<br />

Brunnenstock handelt es sich um nach dem Krieg<br />

wieder aufgebaute Gebäude, die keine historische Bausubstanz<br />

besitzen.<br />

In staatlicher Nutzung sollen dagegen die historisch<br />

besonders wertvollen Teile des Alten Hofs, Zwinger- und<br />

Burgstock, verbleiben. Ein wesentlicher Teil der Bausubstanz<br />

dieser Gebäude ist noch mittelalterlichen Ursprungs<br />

(13. bis 16. Jahrhundert).<br />

3. Der in staatlicher Nutzung verbleibende Teil des Alten<br />

Hofs wird künftig ausschließlich kulturelle Einrichtungen<br />

oder Einrichtungen mit kulturellem Bezug beherbergen.<br />

Im Einzelnen sind dies<br />

– eine Präsentation der Geschichte des Alten Hofs<br />

durch das Bayer. Nationalmuseum<br />

– eine Informationsstelle für staatliche und nichtstaatliche<br />

Museen in Bayern<br />

– die Landesstelle für nichtstaatliche Museen des<br />

Landesamts für Denkmalpflege<br />

– der Zentrale Dienst der Bayer. Staatstheater und<br />

– die Bayer. Landesstiftung<br />

Auch der vom Bayer. <strong>Landtag</strong> (Beschluss vom<br />

14.7.1994 – Drucksache 12/16737 -) seit langem geforderten<br />

Einrichtung einer Fränkischen Weinprobierstube<br />

in München, die nun im Zwingerstock vorgesehen ist,<br />

kann kultureller Bezug nicht abgesprochen werden.<br />

Die im Investorenteil vorgesehenen Nutzungen richten<br />

sich nach den städtebaulichen Vorgaben der Landeshauptstadt<br />

München. Der Investor sieht hierfür im<br />

Wesentlichen Wohnungen, Läden, Büros und Praxen<br />

vor.<br />

Schultz (SPD): Angesichts des stockenden Baufortschritts<br />

an der Cadolzburg/Landkreis Fürth und der Tatsache,<br />

dass deswegen teilweise schon wieder Reparaturarbeiten<br />

an den bisherigen, noch nicht einmal fertig<br />

gestellten Gewerken zu erwarten sind, frage ich die<br />

Staatsregierung, welche Baumaßnahmen sind in den<br />

Jahren 2000 bis 2002 im einzelnen durchgeführt worden,<br />

welche sind im einzelnen für 2002 ff geplant, wann<br />

ist mit der Fertigstellung des Alten Schlosses zu rechnen,<br />

so dass auch die Burgkapelle für den Publikumsverkehr<br />

zugänglich gemacht werden kann?<br />

Antwort der Staatsregierung: Auf der Cadolzburg soll<br />

ein „Deutsches Burgenmuseum“ eingerichtet werden.<br />

Für den geplanten Ausbau der Cadolzburg zum „Deutschen<br />

Burgenmuseum“ wurde vom Finanzministerium<br />

am 10. Juli 2001 der Planungsauftrag erteilt. Derzeit wird<br />

die Haushaltsunterlage-Bau erstellt.<br />

Unabhängig davon wird der Wiederaufbau der Cadolzburg,<br />

für den sich vor allem MdL Gabsteiger seit Jahren<br />

erfolgreich eingesetzt hat, kontinuierlich weitergeführt.<br />

Bis 2000 konzentrierten sich die Baumaßnahmen vor<br />

allem auf Sicherungsarbeiten am Felsstock und Maßnahmen<br />

zur Gewährleistung der Standsicherheit der<br />

Ruine. Das Alte und das Neue Schloss sowie der Verbindungsbau<br />

konnten in dieser Zeit im Rohbauzustand wiederhergestellt<br />

werden.<br />

In den letzten 2 Jahren wurde mit dem Innenausbau<br />

begonnen. Die Burgkapelle und die Krypta sind zwischenzeitlich<br />

baulich fertiggestellt. Sie sind auch für die<br />

Öffentlichkeit zugänglich; im Hinblick auf den Baustellenbetrieb<br />

ist eine vorherige Terminabsprache erforderlich.<br />

In weiteren Teilbereichen der Cadolzburg, wie z.B. im<br />

Erkersaal, im Burghof und an der Halsgrabenbrücke laufen<br />

ebenfalls die Bauarbeiten.<br />

Aussagen über einen angeblich<br />

– stockenden Baufortschritt und<br />

– Reparaturarbeiten an noch nicht fertiggestellten<br />

Gewerken<br />

treffen nach Auskunft des zuständigen Staatlichen<br />

Hochbauamtes Nürnberg I nicht zu.

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