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handreichung zum lehrplan leistungskurs philosophie

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Gedankenexperimente einander gegenüberstellen<br />

(Problemzusammenhänge aus den drei<br />

arbeitsbereichen aufzeigen):<br />

< denkende, empfindende Maschine: z. B.<br />

Gottfried Wilhelm leibniz (Monadologie,<br />

abschnitt 17); thomas nagel: Wie ist es,<br />

eine Fledermaus zu sein?<br />

< rundgang durch das Gehirn: Peter Bieri (Was<br />

macht das Bewusstsein zu einem Rätsel?)<br />

< Perspektive eines außerirdischen: thomas<br />

Metzinger<br />

< Philosophischer Zombie: ansgar Beckermann<br />

(Philosoph) im Gespräch mit Henning<br />

Scheich (neurobiologe) über neuroprothesen,<br />

Manifeste und Men schenbilder:<br />

Jeder muss sein Gehirn selbst in die Hand<br />

nehmen, in: Gehirn & Geist 3/2005<br />

Präsentatives Material<br />

(auch in Kombination mit Texten)<br />

< Optische täuschungen in Bildern, z. B. „trompe<br />

l’oeil“ und/oder Kunstwerke von M. c. escher,<br />

rené Magritte, Salvador dali können für eine<br />

philosophische Problemrefle xion im Hinblick auf<br />

erkenntnistheoretische Problemfelder mit präsentativem<br />

Material in künstlerischer Verdichtung<br />

eingesetzt werden.<br />

< Wahrnehmungsgewohnheiten und täuschungen<br />

von illusionskünstlern (z. B. des Philo sophiezauberers<br />

andino)<br />

< Bildliche darstellungen in der Wissenschaft:<br />

eventuell ist hier auch ein historischer ab riss<br />

über den Zusammenhang zwischen Bildern und<br />

wissenschaftlicher erkenntnis sinnvoll, z. B. zur<br />

interpretation von Bildern (Bild gebende Verfahren<br />

in der Medizin, Bilder aus dem Kosmos).<br />

< Verwendung technischer instrumente als „erweiterung<br />

der Sinnesorgane“ <strong>zum</strong> erkenntnis gewinn<br />

als Beispiel für die erkenntnisneugierde des<br />

Menschen und zur Ver deutlichung des jeweiligen<br />

historischen Kontexts von Philosophen<br />

I. Politische Philosophie<br />

Politische Philosophie<br />

– Rechts<strong>philosophie</strong><br />

Hinter dem griechischen Begriff „Politik“ in der antike<br />

steht „polis“. 1260 übersetzt Wilhelm von Moerbeke<br />

„ta politika“ von aristoteles ins lateinische, wobei<br />

er „Politik“ mit „politica“ wie dergibt und „polis“, also<br />

alles, was Stadt und Bürger angeht, mit „civitas“<br />

(Bürgerschaft). die entfaltung des Begriffs „Staat“,<br />

abgeleitet vom römischen Wort „status“, beginnt in<br />

der italie nischen renaissance mit dem Wort „stato“,<br />

wie dieses im Principe von niccolÓ Machiavelli verwandt<br />

wird, um damit republiken und Fürstentümer<br />

zu bezeichnen („Tutti gli stati … sono o repubbliche<br />

o principati“). der neuzeitliche Begriff „Staat“, der<br />

erst im 17. Jahrhundert in deutschland an Bedeutung<br />

gewinnt, stellt trotz seiner begrifflichen Vorläufer eine<br />

neuzeit liche institution dar. der Staat als Phänomen<br />

der neuzeit ist nach Georg Jellinek geprägt durch<br />

drei elemente: Gebietshoheit (Staatsgebiet), Staatsvolk<br />

und Staatsgewalt.<br />

nach norbert Hoerster setzen sich staatsphilosophische<br />

theorien aus mindestens drei elementen zusammen:<br />

a. Begriffsanalyse und Begriffsdefinitionen<br />

Begriffe wie beispielsweise „Staat“, „Macht“, „autorität“<br />

bedürfen stets einer klaren Be griffs explikation,<br />

nicht nur um diese vom allgemeinen Gebrauch abzugrenzen,<br />

sondern auch um ihre Bedeutung im philosophischen<br />

diskurs im Vergleich zu ihrer Verwendung<br />

in empirischen Wissenschaftsbereichen wie der<br />

Politikwissenschaft und Sozialwissen schaft herauszustellen.<br />

eine sprachliche abgrenzung von Begriffen<br />

gegenüber den empi rischen Wissenschaften ist insbesondere<br />

auch deshalb wichtig, da die gegenwärtige<br />

philosophische reflexion über Politik und Staatstheorie,<br />

wie in 2. und 3. deutlich wird, nicht ohne<br />

rekurs auf erkenntnisse der empi rischen Wissenschaften<br />

auskommen kann, etwa was neuere erkenntnisse<br />

über den Men schen z. B. hinsichtlich seines Sozialbzw.<br />

Kommunikationsverhaltens angeht.<br />

b. Normative Rechtfertigungselemente<br />

im Kern wird danach gefragt, ob es überzeugende<br />

100<br />

Erkenntnistheorie – Philosophie des Geistes

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