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Erzählungen und Berichte aus, von und über Bernhardsthal

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<strong>Erzählungen</strong> <strong>aus</strong> <strong>und</strong> <strong>über</strong> <strong>Bernhardsthal</strong><br />

Friedrich Wilhelm Weiskern<br />

schrieb 1768 in Band I. seiner Topographie <strong>von</strong> Niederösterreich…<br />

<strong>Bernhardsthal</strong>. U. M. B. Bernsthal, oberhalb Rabensburg, bey der Theya, vor Zeiten ein Markt mit einem Schloſſe,<br />

jetzt ein Pfarrdorf, welches Herr Heinrich <strong>von</strong> Liechtenſtein A. 1470. vom Herrn Wolfgang <strong>von</strong> Rogendorf erkauft,<br />

<strong>und</strong> der Herrſchaft Rabensburg einverleibet hat.<br />

Im Jahre 1328. eroberten die Truppen des böhmiſchen K. Johannes die Veſte <strong>Bernhardsthal</strong>, Kaiſer Karl IV.<br />

aber gab in dem Preßburger Frieden 1337. dieſelbe Herzog Alberten II. <strong>und</strong> Otten <strong>von</strong> Oeſterreich zurück. (Steyrer)<br />

Bey den brüderlichen Zwiſtigkeiten Herzog Alberti VI. mit Kaiser Friedrichen IV. nahm ein ungariſcher Räuber<br />

Ludwenko Bernsthal ein, <strong>und</strong> that in Oesſterreich unſäglichen Schaden. (Haſelbach) Im 30. jährigen Kriege ward<br />

das Schloß <strong>von</strong> den Schweden zerſtört.<br />

Katzelsdorf. U. M. B. ein Pfarrdorf der Herrſchaft Feldsberg, wo die Herrſchaft Staats, <strong>und</strong> die Pfarre Oberleiß<br />

gleichfalls begütert ſind, <strong>über</strong> der Zaya, zwiſchen Reinthal <strong>und</strong> Garſenthal.<br />

Reinthal. U. M. B. ein Dorf der Herrſchaft Feldsberg, hinter der Zaya, zwiſchen <strong>Bernhardsthal</strong> <strong>und</strong> Katzelsdorf;<br />

ward A. 1500. durch Herrn Chriſtoph <strong>von</strong> Lichtenſtein <strong>von</strong> Herr Weniſchen <strong>von</strong> Ebersdorf erkauft.<br />

<strong>Bernhardsthal</strong>. U. M. B. 1 Bernsthal, oberhalb Rabensburg, bei der Thaya, vor Zeiten ein Markt mit<br />

einem Schloss, jetzt ein Pfarrdorf, welches Herr Heinrich <strong>von</strong> Liechtenstein Anno 1470 vom Herrn<br />

Wolfgang <strong>von</strong> Roggendorf erkauft, <strong>und</strong> der Herrschaft Rabensburg einverleibt hat.<br />

Im Jahre 1328 eroberten die Truppen des böhmischen Kaisers Johann (1296-1346) die Feste<br />

<strong>Bernhardsthal</strong>, Kaiser Karl IV. (1316-1378) aber gab in dem Pressburger Frieden 1337 dieselbe<br />

Herzog Albrecht II. (1298-1358) <strong>und</strong> Otto IV. <strong>von</strong> Österreich (1301-1339) zurück. (Steyrer) Bei<br />

den brüderlichen Zwistigkeiten Herzog Albrecht VI. 2 <strong>von</strong> Österreich (1418-1463) mit Kaiser<br />

Friedrich III. (1415-1493) 3 nahm ein ungarischer Räuber Ludwenko Bernsthal ein, <strong>und</strong> tat in<br />

Österreich unsäglichen Schaden. (Haselbach) Im 30-jährigen Kriege ward das Schloss <strong>von</strong> den<br />

Schweden zerstört.<br />

Katzelsdorf. U. M. B. ein Pfarrdorf der Herrschaft Feldsberg, wo die Herrschaft Staatz, <strong>und</strong> die<br />

Pfarre Oberleis gleichfalls begütert sind, <strong>über</strong> der Zaya, zwischen Reinthal <strong>und</strong> Garschönthal.<br />

Reinthal. U. M. B. ein Dorf der Herrschaft Feldsberg, hinter der Zaya, zwischen <strong>Bernhardsthal</strong> <strong>und</strong><br />

Katzelsdorf; ward anno 1500 durch Herrn Christoph <strong>von</strong> Lichtenstein <strong>von</strong> Herr Wenischen <strong>von</strong><br />

Ebersdorf erkauft.<br />

Friedrich Wilhelm Weiskern<br />

auch bekannt als Filip <strong>von</strong> Zesen oder Odoardo, wurde am 29. Mai 1711 in Eisleben, Sachsen, als<br />

Sohn eines sächsischen Rittmeisters geboren. 1734 kam er nach Wien, wo er seit 1735 als erfolgreicher<br />

Sch<strong>aus</strong>pieler am Kärntnertortheater wirkte. Bekannt wurde er mit der <strong>von</strong> ihm entwickelten<br />

komischen Figur des grämlichen Alten Odoardo, in der er in <strong>über</strong> h<strong>und</strong>ert Stegreifkomödien auftrat.<br />

Daneben widmete er sich sprach- <strong>und</strong> literaturwissenschaftlichen Studien, schrieb Lustspiele <strong>und</strong><br />

angeblich 140 Burlesken, wirkte als Regisseur, Berater der Spielplangestaltung <strong>und</strong> lieferte Pläne<br />

für den Umbau des Ballh<strong>aus</strong>es zum alten Burgtheater. Er starb am 29. Dezember 1768 in Wien.<br />

Friedrich Wilhelm Weiskern gilt heute als bedeutender Topograph <strong>von</strong> Niederösterreich <strong>und</strong> ist vor<br />

allem als Librettist eines Frühwerks <strong>von</strong> Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791) bekannt.<br />

1 Unter dem Manhardsberg. → Unter dem Manhartsberg.<br />

2 Ung. Albert.<br />

3 Im Gegensatz zu heute, zählte man damals auch „Friedrich den Schönen“ mit, daher im Original Friedrich IV.<br />

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