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Erzählungen und Berichte aus, von und über Bernhardsthal

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<strong>Erzählungen</strong> <strong>aus</strong> <strong>und</strong> <strong>über</strong> <strong>Bernhardsthal</strong><br />

Mädchen nach dem Herrn Lämmerhofer. Da sagte mir dieses Mädchen, der Chef des H<strong>aus</strong>es käme<br />

eben <strong>von</strong> der Bahn. Er kam, ich stellte mich vor. Wir gingen ins H<strong>aus</strong> <strong>und</strong> Geschäft hinein, mit<br />

seiner Frau ging ich durch alle Räume <strong>und</strong> nach 10 Minuten sagte ich zu, das Geschäft zu <strong>über</strong>nehmen.<br />

Am 8. September 1947 begann meine Tätigkeit als Kaufmann. 3 Wochen später erfolgte die Übersiedlung<br />

<strong>von</strong> <strong>Bernhardsthal</strong> nach Gutenstein. Spediteur Poys <strong>aus</strong> Großkrut <strong>über</strong>siedelte uns <strong>und</strong><br />

unser ganzes Hab <strong>und</strong> Gut. Meine Frau, Schwägerin Helene <strong>und</strong> Base Murli kamen mit dem Transport<br />

mit. Herr Poys meinte nur, was wollt’ ihr in dem Ort, dort verhungern ja die Spatzen auf den<br />

Feldern. Murli, Marias Base, kam als erste herein. Da sie mich küsste als ich sie begrüßte, täuschten<br />

wir die 2 Angestellten <strong>und</strong> die K<strong>und</strong>en, die dann meinten, durch die Begrüßung als Erste, Murli<br />

wäre die Chefin.<br />

3 Wochen waren wir schon in Gutenstein <strong>und</strong> meine geschäftserprobte Frau traute sich nicht ins<br />

Geschäft. Eines Tages fuhr ich wieder nach Wien einkaufen <strong>und</strong> meine Frau unternahm nun den<br />

Start ins Geschäft.<br />

Somit hatten wir in unserer neuen Heimat Fuß gefasst <strong>und</strong> waren ein Leben lang in unserem schönen<br />

H<strong>aus</strong> <strong>und</strong> Geschäft fleißig, zufrieden <strong>und</strong> glücklich.<br />

Redigiert <strong>von</strong> Maria Richter.<br />

Bearbeitet <strong>und</strong> ergänzt <strong>von</strong> Dieter Friedl.<br />

Eduard „Edi“ Robert Richter<br />

kam 1913 in Mitoka-Dragomirna, Region Suceava, in der ehemaligen Bukowina – heute Rumänien<br />

- als Sohn eines Zollbeamten zur Welt. Nach dem Ende des 1. Weltkriegs <strong>und</strong> dem Zerfall der<br />

Monarchie kehrten die Zöllner nach Österreich heim. Bis zur Versetzung nach <strong>Bernhardsthal</strong>, wo<br />

seine Eltern im Zollh<strong>aus</strong> beim Föhrenwald Quartier bezogen, war sein Vater der Zollwache in<br />

Rabensburg zugeteilt. 1942 heiratete er Maria (*1913), die Tochter der Gemischtwarenhändler<br />

Rupert <strong>und</strong> Genofewa Moser auf № 204 in <strong>Bernhardsthal</strong>. Nach den Wirren des 2. Weltkriegs<br />

fanden 1947 Eduard <strong>und</strong> Maria Richter in Gutenstein ihr neues Zuh<strong>aus</strong>e, wo sie gemeinsam ein<br />

Lebensmittelgeschäft führten. Eduard wurde 1986, seine Frau Maria im Jahre 1995 in Gutenstein zu<br />

letzten Ruhe begleitet.<br />

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