Erzählungen und Berichte aus, von und über Bernhardsthal

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Erzählungen aus und über Bernhardsthal Die zwei nun folgenden Gedichte, „Die Jahresarbeit der Winzer.“ und „Die Arbeit im Jahresverlauf in den Weingärten / Schilderung seiner achtjährigen Lesearbeit bei Fam Bauer in Schrattenberg“ durfte ich vor vielen Jahren für meinen Nachbarn „Opa Schmaus“ ein wenig poetisch bearbeiten… Die Jahresarbeit der Winzer. Wenn zum Wintereinbruch die ersten Fröste kommen zur Jahreswende, ist längst am Feld die Arbeit eingestellt, ein erfolgreiches Jahr zu Ende. Der Ablauf im Winzer-Alltag ist ein sich ständig wiederholender Kreis, Nur der Winzer allein über all’ die Schwierigkeiten Bescheid weiß. Im Jahresablauf hat ein Winzer kaum Freizeit, es gibt ständig was zu tun, Dazu die laufende Kellerarbeit im Jahr, da gibt es kein Rasten und Ruh’n. Stets möge reichlich wachsen und gedeihen der Brünnerstraßler im Land, Der Herrgott möge unser’n Winzern gnädig sein und segnen den Winzerstand. Bekanntlich macht nun auch in dieser Sparte die Technik jetzt das Rennen, Das für unmöglich gehaltene Maschinenlesen funktioniert und ist anzuerkennen. Die Lesemaschine, sie arbeitet vortrefflich, der Winzer ist zeitlich ungebunden, Schade um die Lese-Romantik beim Bauer, sie ist nun und für immer verschwunden. Die Lesemaschine setzte den endgültigen Schlussstrich unter das Kapitel „Leserei“, Viel hat sich verändert in den Jahren, was gestern noch war ist heut’ schon vorbei. Uns bleiben nur Erinnerungen, auch ich werde die vielen Lesejahre nicht vergessen, Selbst meine „Mitleser“ schwärmen immer noch vom Lesen und vom Nudelsuppenessen. Im vergangenem Jahr hab’ ich noch beim Lesen geholfen, mich dazu aufgerafft, Noch ein letztes Mal die Leserei über die Runden gebracht und wieder geschafft. Nicht um des Verdienstes wegen, habe ich geholfen Euch „Bauersleute“, Sondern weil mir das Lesen Spaß machte und Eure Gastlichkeit mich freute. Nun habe ich die Jahresarbeit der Winzer, unsere Lesezeit, in Reimen erzählt, Und hoffe, meine Dichterei ist gelungen, sodass sie Euch allen gefällt! Seite 60
Erzählungen aus und über Bernhardsthal Nun ein Gedicht von mir, über die Arbeit im Jahresverlauf in den Weingärten, über die Pflege derselben, über den Wein, und mit eingeschlossen, die Schilderung meiner achtjährigen Lesearbeit vom Jahr 1978 bis 1986 bei der Familie Bauer in der Gemeinde Schrattenberg, Haus Nr. 8. Ich bin der Schmaus Josef aus Bernhardsthal, im nordöstlichen Weinviertel daheim, Nicht weit weg von Schrattenberg, wo wächst der bekannte Brünnerstraßler Wein. Mein liebstes Hobby ist mein Weingarten, den hab’ ich von den Eltern übernommen, Bin dadurch mit Weinkultur vertraut und hab’ das Einschlägige vererbt bekommen. Will zu Anfang über die Winzerarbeiten im Allgemeinen nun gleich berichten, Danach über die vielen Lesejahre bei Familie Bauer ein wenig was dichten. Auch vom „Stöcklbauern“, der - wegen Namensgleichheit - im Ort wird so genannt, Er ist ein Pionier im Weinbau, und wird als solcher respektiert und anerkannt. Nun zur ersten Arbeit, dem Veredeln, es werden nur gesunde Reben verwendet, Mit dem Pfropfen der Augen auf den Wildling ist diese heikle Arbeit beendet. Dies geschieht im Winter und erfordert sehr viel Praxis und Geschicklichkeit, Denn erst nach der Kallusbildung im Treibhaus sind sie für die Rebanlage bereit. Noch ehe der Weingarten sich regt für das bald beginnende neue Leben Schneidet der Winzer von den Weinstöcken die alten, vorjährigen Reben. Belässt nur gesundes, ausgereiftes Holz, achtet dabei auf die gesunden Augen, Als Fachmann hat er die Erfahrung, sie müssen für die neue Ernte auch taugen. Wenn der Schnee abgetaut und bald auch die Märzwinde wehen durch’s Land, Ist das Schneiden längst beendet, gemeistert behände mit flinker Hand. Danach wird die erste Spritzung durchgeführt, sehr wohl zur richtigen Zeit, Denn das Erwachen der Schildläuse und Milben an den Stöcken ist nicht weit. Endlich zieht der Frühling ins Land, auch die Natur zu neuem Leben erwacht, An den Reben beginnen die Knospen zu schwellen, sie treiben aus ganz sacht. Doch im Mai ist Gefahr in Verzug, sie kündigt auch im Kalender sich an, Es ist die „Sopherl“, die Eisheilige, die manchmal auch recht frostig sein kann. Sind die Eisheiligen gnädig und ohne Frost an dem Winzer vorbeigegangen, Ist er sehr froh, braucht nun für die neue Ernte er doch weniger bangen. Bis Ende Juli die Trauben sich gut entwickeln, sich auch bald senken, Nun ist’s ratsam das Wachstum zu beobachten, seiner Kultur viel Zeit zu schenken. Laufend werden jetzt gespritzt die Trauben und auch die Blätter, Im Zehntages-Rhythmus, auf jeden Fall und bei jedem Wetter. Ist das Sommerwetter recht günstig, auch noch im Herbst viel Sonnenschein, Entwickeln sich sehr gut die Trauben und versprechen einen guten Wein. Seite 61
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