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Aufbau einer gepulsten Quelle polarisierter Elektronen - Institut für ...

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5.2 Pulse aus Bulk GaAs Photokathoden 101<br />

Die Abbildungen 5.9 und 5.10 zeigen die erzeugten Pulse. Während der Puls des<br />

0.4µm-Kristalls noch die typische Pulsform eines Pulses aus Bulk-Kathoden hat,<br />

sind die beiden Flanken des Pulses aus den 0.2µm-Kristall nahezu identisch. Dessen<br />

Pulsdauer von 10 ps FWHM wird dominiert von der (quadratischen) Summe<br />

aus Laserpulsdauer und Phasenauflösung, die insgesamt 5.7 ps FWHM ausmacht.<br />

Aussagen zur Pulsform sind bei diesem Kristall nur eingeschränkt möglich.<br />

Die Messung der phasenaufgelösten Polarisation ergab einen Maximalwert von<br />

42.10.94.3 % und eine Abfallzeitkonstante von 136 +11<br />

;10<br />

ps für den 0.4µm-<br />

Kristall bzw. 47.22.24.3 % und 104 +60<br />

;28<br />

ps für den 0.2µm-Kristall. Diese im Vergleich<br />

mit dem Siemens-Kristall längeren Zeitkonstanten können durch die geringere<br />

Dotierung zustandekommen. Ein Vergleich mit den Daten aus Ref. [40] zeigt,<br />

daß der Trend in die richtige Richtung geht.<br />

Abbildung 5.11 zeigt einen Vergleich der auf ihr Strommaximum normierten Pulse.<br />

Eine Abhängigkeit der Pulsform von der Kristalldicke ist klar ersichtlich, was die<br />

Vermutung bestätigt, daß <strong>Elektronen</strong> in der abfallenden Flanke der Pulse in tieferen<br />

Schichten des Kristalls erzeugt werden. Wäre das nicht der Fall, sollte sich nur die<br />

Quantenausbeute, nicht aber die Pulsform ändern.<br />

Die Quantenausbeute <strong>einer</strong> Photokathode wird sowohl von Oberflächengrößen als<br />

auch von Volumengrößen beeinflußt. Zu den Oberflächengrößen zählt vor allem<br />

der Wert der negativen <strong>Elektronen</strong>affinität, während mit Volumengrößen die Dicke<br />

der Photokathode oder der Wert der Diffusionskonstanten gemeint sind. Durch die<br />

Pulsmessungen kann der Einfluß der Oberflächeneffekte vom Einfluß der Volumeneffekte<br />

unterschieden werden. Die bei gleichen Wellenlängen gemessenen Kurven<br />

in Abbildung 5.6 lassen den Schluß zu, daß die Veränderung der Quantenausbeute<br />

durch den Alterungsprozeß bei hohem Strahlstrom nicht von Volumengrößen, wie<br />

der Diffusionskonstanten, oder der Lichtabsorption abhängen. Im Gegensatz dazu<br />

hängt die maximal erreichte Quantenausbeute der drei undeformierten Kathoden<br />

zumindest teilweise von der Kristalldicke ab. Falls die Präparation der Photokathoden<br />

zum gleichen Zustand der Potentialverhältnisse an der Kristalloberfläche führt,<br />

sollten sich die Verhältnisse der direkt nach der Präparation bei 633 nm erreichten<br />

maximalen Quantenausbeuten zueinander genauso verhalten, wie die Flächen<br />

unter den auf ihr Strommaximum normierten Pulsen in Abbildung 5.11. Die gemessenen<br />

Quantenausbeuten verhalten sich wie 13.2%:4.5%:2.8% = 4.7:1.6:1. Zur<br />

Berechnung der Fläche unter den Pulsen wurde aus den Meßdaten jeweils der Mittelwert<br />

aus Untersumme und Obersumme gebildet. Die Verhältnisse ergaben sich<br />

zu 2.41:1.77:1. Dabei muß beachtet werden, daß die Fläche des Pulses aus dem<br />

0.2µm-Kristall durch die Messung überschätzt wird. Die Fläche unter dem Puls des<br />

Siemens-Kristalls wird durch die Meßdaten zu klein abgeschätzt, da die Meßdaten<br />

vor dem Ende der abfallenden Pulsflanke abbrechen. Der fehlende Faktor zwei wird<br />

bei Berücksichtigung der Flanke allerdings nicht erwartet. Obwohl die berechneten<br />

Verhältnisse der Flächen nicht genau mit den Verhältnissen der Quantenausbeuten<br />

übereinstimmen, zeigt der Trend in die richtige Richtung. Zukünftige systemati-

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