Aufbau einer gepulsten Quelle polarisierter Elektronen - Institut für ...
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4.4 Messung der Energieverteilung 83<br />
Bei Ablage des Strahls von der Achse des Deflektorresonators kann im Deflektorresonator<br />
ein hochfrequentes Feld angeregt werden, was zum Energieverlust<br />
des Strahls führt. Die deponierte Hochfrequenzleistung<br />
<br />
P = I 2 x2<br />
κ<br />
r <br />
λ (1 + κ) 2 B 2 cos 2 φ (4.1)<br />
(Strahlstrom: I, Koppelfaktor: κ=1, Resonanzmaß: cos 2 φ = 1, Bunching Parameter<br />
B1, Shuntimpedanz r=0.317 MΩ, Strahlablage x, HF-Wellenlänge<br />
λ, [98]) kann mit der Pulsrepetitionsrate f Rep und der <strong>Elektronen</strong>ladung e in<br />
einen Energieverlust ΔE pro Puls umgerechnet werden<br />
ΔE =<br />
P<br />
f Rep e : (4.2)<br />
Schwankungen von Strahlstrom und Strahlposition werden so auf Schwankungen<br />
der Strahlenergie übertragen. Eine Abschätzung für I= 1µA, x=1mm<br />
und ΔI/I=Δx/x = 10 % zeigt, daß die induzierten Schwankungen im Bereich<br />
einiger meV liegen. Bei hohen Strahlströmen und großen Ablagen (I=100µA,<br />
x=3mm) können sich aber Energiebreiten von einigen hundert eV ergeben.<br />
Auch ein Absinken der Beschleunigungshochspannung bei Belastung durch<br />
den Pulsstrom kann zur Änderung der Strahlenergie beitragen. Die steilen<br />
Pulsflanken können sich wegen der hohen Kabelkapazitäten und Induktivitäten<br />
der Hochspannungszuleitung der <strong>Elektronen</strong>kanone nicht bis zum Hochspannungsnetzgerät<br />
fortpflanzen. Die Kanone wird deshalb als Kondensator<br />
aufgefaßt, dem in regelmäßigen Abständen kurzzeitig Ladung entnommen<br />
wird. Diese Ladung wird als kontinuierlicher Strom vom Netzgerät nachgeliefert.<br />
Die Kapazität der <strong>Quelle</strong> wird mit C=500 pF abgeschätzt. Der relative<br />
Spannungseinbruch ist gleich der relativen Ladungsentnahme<br />
ΔU<br />
U =<br />
ΔQ<br />
CU =<br />
40 fC<br />
500pF 100kV = 810;10 (4.3)<br />
was <strong>einer</strong> Spannungsänderung von 80 µV bei einem Strahlstrom von 100 µA<br />
entspricht.<br />
Fazit: Bei kleinen Strahlströmen wird die Messung durch den Abbildungsfehler<br />
und die Restwelligkeit der Beschleunigungshochspannung begrenzt, was zu <strong>einer</strong><br />
Auflösung von 15 eV führt. Bei hohen Strahlströmen kann ein resonanter Deflektor<br />
zu wesentlich höheren Energiemodulationen führen. Deshalb muß darauf geachtet<br />
werden, daß der Strahl axial durch den Resonator läuft, oder dieser sich nicht in<br />
Resonanz mit dem Laser befindet.