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Aufbau einer gepulsten Quelle polarisierter Elektronen - Institut für ...

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Kapitel 2<br />

Photoemission aus Galliumarsenid<br />

„Einen polarisierten <strong>Elektronen</strong>strahl ? Da nehmen Sie einfach einen Stern-<br />

Gerlach Magneten, schießen einen unpolarisierten Strahl ein und blenden am<br />

Ausgang einen der Teilstrahlen aus.“<br />

Leider funktioniert diese auf den ersten Blick so simple Methode, einen polarisierten<br />

<strong>Elektronen</strong>strahl herzustellen, nicht. Aufgrund der Lorentzkraft, die<br />

an der Ladung des Elektrons angreift, wird im inhomogenen Magnetfeld eine<br />

Strahlunschärfe erzeugt, die groß gegen die durch den <strong>Elektronen</strong>spin verursachte<br />

Aufspaltung ist. Eine Trennung der polarisierten Teilstrahlen ist nicht möglich<br />

[18, 19].<br />

Bis heute gibt es tatsächlich noch keinen Spinfilter, der aus einem unpolarisierten<br />

<strong>Elektronen</strong>strahl einen polarisierten <strong>Elektronen</strong>strahl mit <strong>einer</strong> Verlustrate von nur<br />

50 % erzeugt.<br />

Einzig <strong>Elektronen</strong>speicherringe lassen sich in gewisser Weise als Spinfilter mit<br />

geringer Verlustrate auffassen. Hier kommt es durch eine kleine Asymmetrie bei<br />

der Abstrahlung von Synchrotronlicht durch den gespeicherten <strong>Elektronen</strong>strahl<br />

zu <strong>einer</strong> Bevorzugung der energetisch günstigeren Einstellung des <strong>Elektronen</strong>spins<br />

antiparallel zum magnetischen Strahlführungsfeld (Sokolov-Ternov Effekt<br />

[20, 21]). Ausgehend von einem unpolarisierten <strong>Elektronen</strong>strahl wird nach der<br />

Aufpolarisationszeit t eine Polarisation P(t) =P o (1 ; exp(;t=τ)) erreicht. P o<br />

ergibt sich aus dem Verhältnis der Spin-Flip Wahrscheinlichkeiten zu 92.4 %. Die<br />

Aufpolarisationskonstante τ ist allerdings umgekehrt proportional zum Produkt<br />

der dritten Potenz des magnetischen Führungsfelds B und dem Quadrat der<br />

Strahlenergie γ.<br />

Dieser Effekt ist daher nur an <strong>Elektronen</strong>speicherringen nutzbar, bei denen kleine<br />

Bahnradien und hohe Strahlenergie die Aufpolarisationszeit kl<strong>einer</strong> als die Speicherzeit<br />

machen. Legt man die Daten des letzten Umlaufs von MAMI B zugrunde<br />

(γ = 1673, B = 1.285 T), beträgt die Aufpolarisationskonstante 761035 Jahre.<br />

Um trotzdem Experimente mit polarisierten <strong>Elektronen</strong> durchführen zu können,<br />

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