Aufbau einer gepulsten Quelle polarisierter Elektronen - Institut für ...
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2.1 Die Erzeugung des polarisierten <strong>Elektronen</strong>ensembles 15<br />
Die Kugelfunktionen Y lm stellen die auf die Einheitskugel normierte Winkelverteilung<br />
eines Multipols der Ordnung l dar. Für l = 1 (p-Elektron) erhält man drei<br />
linear unabhängige Eigenfunktionen, die den Potentialen eines entlang der x-, y-<br />
bzw. z-Achse ausgerichteten Dipols entsprechen (s. Abb. 2.2). Die Dipole sind<br />
gleichberechtigt und in der Energie entartet. Bei der Einbettung in einen Kristall<br />
mit kubischer Symmetrie orientieren sich die Dipole entlang der Symmetrieachsen<br />
des Kristallfelds. Wegen der völligen Gleichwertigkeit der drei Achsen gibt es<br />
keine „bevorzugte” Einstellung für ein p-Elektron. Infolgedessen bleibt die Aufenthaltswahrscheinlichkeit<br />
des Elektrons in erster Näherung kugelsymmetrisch um<br />
den Kern verteilt und die p x , p y , p z sind weiterhin ein „guter” Satz von Basisfunktionen.<br />
Multipole höherer Ordnung besitzen eine „höhere Winkelempfindlichkeit”<br />
und entarten bei Einbettung in das kubische Gitter.<br />
2.1.2 Berücksichtigung des Spins<br />
In der bisherigen Betrachtung wurde der Spin des Elektrons nicht berücksichtigt.<br />
Seine Einführung ändert an den grundlegenden Überlegungen nichts. Ein Unterschied<br />
ergibt sich allerdings dadurch, daß nun die Wellenfunktionen erst bei Drehungen<br />
um 4π wieder in sich selbst übergehen. Diesem Umstand wird dadurch<br />
Rechnung getragen, daß man so tut, als ginge auch der Kristall erst bei Drehungen<br />
um 4π wieder in sich selbst über. Dann definiert man ein neues Gruppenelement R,<br />
die Drehung um 2π, und ergänzt die Drehgruppe um die Elemente, die aus der Multiplikation<br />
mit R aus ihnen entstehen [24]. Die erweiterte Gruppe (Doppelgruppe)<br />
umfaßt nun mehr, aber nicht doppelt soviele Klassen, als die einfache Gruppe. Jedes<br />
Element der einfachen Gruppe wird nun durch zwei Matrizen dargestellt (Drehung<br />
um φ und Drehung um 2π +φ). Die Drehgruppe wird um die drei Darstellungen Γ 6 ,<br />
Γ 7 und Γ 8 erweitert.<br />
Die Leitungsbandunterkante wird durch Γ 6 beschrieben (s. Abbildung 2.3). Als Basisfunktion<br />
kann die Wellenfunktion eines s 1=2 Zustands dienen. Die Valenzbandoberkante<br />
spaltet, ganz analog zum p-Zustand des Wasserstoffatoms in zwei Zustände<br />
auf, wovon der energetisch niedrigere durch Γ 7 und der energetisch höhere durch<br />
Γ 8 beschrieben wird. Für Γ 8 können die Wellenfunktionen eines p 3=2 Zustands als<br />
Basisfunktionen verwendet werden.<br />
2.1.3 Die Berechnung der Polarisation<br />
Sobald man die Kugelflächenfunktionen Y lm als Wellenfunktionen verwenden<br />
kann, gestaltet sich die Berechnung von Matrixelementen einfach. Das Wigner-<br />
Eckart-Theorem erlaubt es, ein Übergangsmatrixelement als Produkt eines Clebsch-<br />
Gordan-Koeffizienten und eines “reduzierten Matrixelements” zu schreiben. Der