Aufbau einer gepulsten Quelle polarisierter Elektronen - Institut für ...
Aufbau einer gepulsten Quelle polarisierter Elektronen - Institut für ...
Aufbau einer gepulsten Quelle polarisierter Elektronen - Institut für ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
2.4 Die NEA-Oberfläche 23<br />
ab. Die hier relevante Abschätzung ist in Abbildung 2.6 (b) mit „negative affinity”<br />
bezeichnet. L D stellt hier die Diffusionslänge der <strong>Elektronen</strong> dar, der Diffusionskoeffizient<br />
D wird mit der Einstein-Relation D =(µkT )=q aus der meßbaren <strong>Elektronen</strong>beweglichkeit<br />
µ abgeschätzt.<br />
2.4 Die NEA-Oberfläche<br />
Die im vorigen Abschnitt beschriebene Photoabsorption führt zur Erzeugung eines<br />
spinpolarisierten <strong>Elektronen</strong>ensembles im Leitungsband des Halbleiters. Um einen<br />
polarisierten <strong>Elektronen</strong>strahl zu erzeugen, müssen die <strong>Elektronen</strong> dazu gebracht<br />
werden, den Halbleiter zu verlassen. Da zur Überwindung der <strong>Elektronen</strong>affinität<br />
(Zur Definition der Terme siehe Abbildung 2.7) nicht genügend Energie zur Verfügung<br />
steht, werden besondere Verfahren zur Oberflächenbehandlung der Kristalle<br />
angewendet, um die <strong>Elektronen</strong>affinität zu verringern. Scheer und van Laar [8] erzeugten<br />
1965 erstmals Photoemission aus Halbleitern mit negativer <strong>Elektronen</strong>affinität<br />
(NEA). Die Prozesse, die zur Erzeugung negativer <strong>Elektronen</strong>affinität führen,<br />
sind bis heute nicht vollständig verstanden. Im allgemeinen werden zwei Prozesse<br />
für die Erzeugung negativer <strong>Elektronen</strong>affinität verantwortlich gemacht:<br />
2.4.1 Die Bandbiegungszone<br />
Durch den Abbruch des idealen Gitteraufbaus an der Kristalloberfläche werden,<br />
ähnlich wie durch den Einbau von Störstellen im Halbleitervolumen, <strong>Elektronen</strong>zustände<br />
in der verbotenen Zone (Energielücke) erzeugt [47]. Da diese Zustände<br />
an der Oberfläche lokalisiert sind, spricht man von Oberflächenzuständen (s. Abbildung<br />
2.7 (a)–(c)). Sie sind bis zur Fermienergie 1 mit <strong>Elektronen</strong> besetzt [15].<br />
Durch p-Dotierung werden weitere <strong>Elektronen</strong>zustände innerhalb der Energielücke<br />
nahe des Valenzbandmaximums erzeugt. Im Inneren des Halbleiters bewegt sich<br />
dadurch die Fermienergie in Richtung des Valenzbands. An der Oberfläche wird es<br />
zu <strong>einer</strong> Abwanderung der <strong>Elektronen</strong> aus den Oberflächenzuständen in die energetisch<br />
niedrigeren Akzeptorzustände kommen. Wegen der hohen Dichte der Oberflächenzustände<br />
wird sich dadurch die Fermienergie an der Oberfläche aber nur wenig<br />
verändern. Man spricht vom Fermi-Level-Pinning. Durch die Abwanderung aus<br />
1 Im Gegensatz zu Metallen kann im Halbleiter durch die Existenz der Energielücke die Fermienergie<br />
nicht durch die Sprungstelle der Besetzungswahrscheinlichkeit bei T=0 definiert werden.<br />
Nichtsdestotrotz stellt die Fermienergie eine gute Definition des chemischen Potentials des Halbleiters<br />
dar (Vgl. [48]), wenn sie beim undotierten Halbleiter in die Mitte der Energielücke gelegt wird.<br />
Ihre Lage kann sich dann aber durch äußere Einflüsse, wie Temperaturänderung oder Dotierung,<br />
ändern.