Aufbau einer gepulsten Quelle polarisierter Elektronen - Institut für ...
Aufbau einer gepulsten Quelle polarisierter Elektronen - Institut für ...
Aufbau einer gepulsten Quelle polarisierter Elektronen - Institut für ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
26 Kapitel 2. Photoemission aus Galliumarsenid<br />
2.4.3 Anwendung eines Oxidationsmittels<br />
Zusätzlich zu Cäsium kann ein Oxidationsmittel wie Sauerstoff oder Stickstofftrifluorid<br />
zur Präparation der Oberfläche verwendet werden. Empirisch zeigt sich,<br />
daß eine YoYo-Präparation (s. Kapitel 4.1.4) mit Cäsium und Sauerstoff oder auch<br />
deren gleichzeitige Anwendung [55] die erzielbare Quantenausbeute bei GaAs um<br />
einen Faktor 10 bis 20 steigern kann. Neuere Experimente führen zu einem Erklärungsversuch<br />
durch die Bildung <strong>einer</strong> GaAs-O-[Cs] Schicht, gefolgt von <strong>einer</strong> Lage<br />
[Cs + ]-O ;2 -Cs + [56]. Dieses Modell führt zu dem in Abbildung 2.6 (a) dargestellten<br />
Potentialverlauf. Die eingehenden experimentellen Fakten sind:<br />
Bei <strong>einer</strong> schockartigen Erhitzung des aktivierten Kristalls wird Sauerstoff<br />
erst desorbiert, nachdem die Desorption von Cäsium abgeschlossen ist [57].<br />
Durch eine Zwei-Stufen-Aktivierung (YoYo-Präparation – Heizen zur<br />
Desorption des Cäsiums – erneute YoYo-Präparation) kann die Quantenausbeute<br />
nochmals um ca. 30 % gesteigert werden [58].<br />
Die Adsorptionswahrscheinlichkeit für Sauerstoff an die GaAs-Oberfläche<br />
wird durch eine Monolage Cäsium um einen Faktor 10 7 gesteigert [56].<br />
2.4.4 Zeitliche Abnahme der Quantenausbeute<br />
Der Zustand maximaler Quantenausbeute bleibt nach der Kristallpräparation nicht<br />
erhalten. Die Quantenausbeute sinkt mit der Zeit ab, wobei die Zeitkonstanten je<br />
nach Umgebungsbedingungen variieren. Die Abnahme der Quantenausbeute kann<br />
je nach Kristall und Umgebungsbedingungen linear [59], exponentiell [60] oder<br />
auch superexponentiell [61] erfolgen. Dabei wird die Lebensdauer als die Zeit definiert,<br />
nach der die Quantenausbeute auf ihren e-ten Teil abgesunken ist. Typische<br />
Lebensdauern liegen zwischen einigen Minuten und mehreren hundert Stunden. Sie<br />
scheint hauptsächlich vom Restgasdruck und vom Cäsium- und Sauerstoffanteil<br />
des Restgases abzuhängen. Ein Cäsiumanteil scheint die Lebensdauer zu verlängern,<br />
während ein Sauerstoffanteil die Lebensdauer verkürzt. Sauerstoff kann durch<br />
elektronenstimulierte Desorption von den Metallwänden <strong>einer</strong> Hochvakuumapparatur<br />
in das Restgas eingebracht werden. Daß die Abnahme der Quantenausbeute<br />
nicht mit dem Abdampfen von Cäsium zusammenhängt, konnte von H. Fischer [61]<br />
durch XPS 2 -Messungen nachgewiesen werden. Er stellte im Gegenteil sogar eine<br />
Zunahme der Cäsiummenge auf der Kristalloberfläche fest. Allerdings beobachtete<br />
er auch das Entstehen <strong>einer</strong> neuen Sauerstofflinie im Zusammenhang mit sinkender<br />
Quantenausbeute, was auf eine Umbildung der Cäsium-Sauerstoff-Verbindungen<br />
2 X-ray photoelectron spectroscopy