Aufbau einer gepulsten Quelle polarisierter Elektronen - Institut für ...
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5.2 Pulse aus Bulk GaAs Photokathoden 103<br />
sche Untersuchungen an <strong>einer</strong> großen Menge unterschiedlicher Photokathoden und<br />
ein Modell für die Photoemission aus Photokathoden mit dünnen Epilayern werden<br />
zur weiteren Aufklärung des Zustandekommens der Quantenausbeute <strong>einer</strong> NEA-<br />
Photokathode beitragen.<br />
Die theoretische Maximalpolarisation der Kristalle von 50 % kann durch Pulsmessungen<br />
mit endlicher Phasenauflösung nicht nachgewiesen werden. Die maximal<br />
meßbare Polarisation kann über die Depolarisationszeitkonstante T 1 abgeschätzt<br />
werden. Über die Phasenauflösung von 5.7 ps (FWHM) fällt die Polarisation von<br />
P 0 =50%aufP 1 = P 0 exp(;5:7=T 1 ) ab. Als untere Grenze für die maximal meßbare<br />
Polarisation wird in erster Näherung der Mittelwert zwischen P 0 und P 1 angenommen.<br />
Diese Werte betragen 47.7% für den Siemens-Kristall und 49 % für<br />
den 0.4µm-Kristall und den 0.2µm-Kristall. Sie liegen systematisch am oberen Ende<br />
oder über dem Fehlerbalken der gemessenen Maximalpolarisationen (Siemens:<br />
43.30.64.3 %, 0.4µm: 42.10.94.3 % und 0.2µm: 47.22.24.3 %), was entweder<br />
auf einen Fehler in der Polarisationsmessung oder einen weiteren Depolarisationseffekt<br />
hindeuten könnte. Wegen der großen Fehlerbalken ist aber mit diesen<br />
Meßwerten keine definitive Aussage möglich. Hier sind Messungen mit größerer<br />
Genauigkeit erforderlich.<br />
Insgesamt erweist sich die mittlere Strahlpolarisation als abhängig vom Verhältnis<br />
aus Spinrelaxationszeit und Pulsdauer. Je größer dieses Verhältnis ist, desto höher<br />
ist die vom Kristall erzeugbare mittlere Strahlpolarisation. Die Spinrelaxationszeit<br />
hängt selbst wiederum von der Dotierung und der Temperatur des Kristalls ab. Die<br />
Pulsdauer wird von Diffusions- und Lichtabsorptionskonstante und von der Dicke<br />
des Epilayers bestimmt.<br />
Die ideale Photokathode kann durch die Bestimmung aller Größen optimiert werden.<br />
Moderne Methoden der Kristallherstellung garantieren eine gleichbleibende<br />
Kristallqualität hinsichtlich der Diffusionskonstanten und der Dotierung. Ist die Diffusionskonstante<br />
eines Materials bekannt, kann die optimale Schichtdicke durch<br />
Berechnung des Gütefaktors P 2 Y (P: Polarisation, Y: Quantenausbeute) berechnet<br />
werden. Die Abhängigkeit der Diffusionskonstanten von der Temperatur konnte im<br />
Rahmen dieser Arbeit nicht untersucht werden. Ihre Kenntnis ist aber für die Konzeption<br />
der idealen Photokathode notwendig. Messungen der <strong>Elektronen</strong>beweglichkeit<br />
an Transistoren [102] belegen, daß der Wert der Diffusionskonstanten mit sinkender<br />
Temperatur zunimmt, wodurch die Pulsdauer verlängert würde. Falls die<br />
Spinrelaxationszeit mit abnehmender Temperatur schneller ansteigt als die Pulsdauer,<br />
kann die Strahlpolarisation durch Kristallkühlung weiter gesteigert werden.<br />
Zusätzlich kann die Quantenausbeute bei dünnen Kristallen durch Aufdampfen eines<br />
dielektrischen Spiegels auf die Rückseite des Kristalls verbessert werden [103].