Bahnplanungsframework für ein autonomes Fahrzeug - oops ...
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2.4 Regelung 23<br />
a = v t ≈ 1.4 m s<br />
1s<br />
= 1.4 m s 2<br />
Wählt man die Bremsbeschleunigung zu hoch, so wird der Bremsweg viel kürzer <strong>ein</strong>geschätzt<br />
und das <strong>Fahrzeug</strong> fängt später an zu bremsen und wird über das Ziel hinausschießen. Wählt man<br />
die Bremsbeschleunigung geringer, so wird der Bremsweg länger <strong>ein</strong>geschätzt und das <strong>Fahrzeug</strong><br />
beginnt früher an zu bremsen und kann während des Bremsvorgangs geregelt werden. Hier fängt die<br />
eigentliche Regelung an. Dabei wird ständig die tatsächliche Geschwindigkeit überwacht und sollte<br />
diese größer s<strong>ein</strong>, als die berechnete, so wird <strong>ein</strong>e Motorbremsung ausgeführt, indem volle Kraft in<br />
entgegengesetzte Richtung gegeben wird. Bei größeren Entfernungen errechnen sich surreal hohe<br />
Geschwindigkeitswerte, die auf die maximale Geschwindigkeit v max beschränkt werden müssen.<br />
v = min{v max , √ 2 · s · a}<br />
Da man mit dieser Formel zu früh zum Stillstand kommen könnte und damit nicht mehr den Endpunkt<br />
erreicht, sollte man nicht langsamer fahren, als <strong>ein</strong>e Minimalgeschwindigkeit v min , die so gewählt<br />
werden sollte, dass der Motor dass <strong>Fahrzeug</strong> noch in Bewegung hält und der Ausrollweg vernachlässigbar<br />
ist. Somit lautet die endgültige Formel <strong>für</strong> die Geschwindigkeit.<br />
v = max{v min , min{v max , √ 2 · s · a}}<br />
2.4.3 LOOK AHEAD<br />
Die Regelung arbeitet in diskreten Zeitabständen (normalerweise mit 50Hz). Wenn also das <strong>Fahrzeug</strong><br />
aus <strong>ein</strong>er Geraden in <strong>ein</strong>e Kurve fährt und die Regelung erkennt, dass <strong>ein</strong>e Kurve vorliegt, ist das<br />
<strong>Fahrzeug</strong> bereits <strong>ein</strong>ige Meter geradeaus in der Kurve gefahren und fängt zu spät an <strong>ein</strong>zulenken.<br />
Aufgrund physikalischer Einschränkungen braucht die Lenkung <strong>ein</strong>ige Zeit, bis sich der gewollte<br />
Lenkwinkel <strong>ein</strong>stellt. In dieser Zeit ist das <strong>Fahrzeug</strong> bereits weiter gefahren und misst <strong>ein</strong>en noch<br />
höheren Lenk<strong>ein</strong>schlag, hat aber erst den Lenk<strong>ein</strong>schlag der letzten Messung <strong>ein</strong>gestellt, so verpasst<br />
das <strong>Fahrzeug</strong> die Kurven<strong>ein</strong>fahrt und entfernt sich immer mehr von der Bahn, was extra nachgeregelt<br />
werden muss. Selbiges Problem entsteht bei der Kurvenausfahrt, denn das <strong>Fahrzeug</strong> hat noch <strong>ein</strong>en<br />
Lenkwinkel berechnet und hält diesen <strong>ein</strong>, im nächsten Schritt wird <strong>ein</strong>e Gerade erkannt, wobei das<br />
<strong>Fahrzeug</strong> noch <strong>ein</strong>en Lenk<strong>ein</strong>schlag hat und bereits an der Ausfahrt vorbeigefahren ist. Erst jetzt<br />
wird der Lenkmotor in Gang gesetzt und das <strong>Fahrzeug</strong> übersteuert noch mehr bei Kurvenausfahrt<br />
(Abb. 2.21).