Bahnplanungsframework für ein autonomes Fahrzeug - oops ...
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MOTION PRIMITIVES<br />
Eine Motion Primitive beschreibt <strong>ein</strong>e Bahn von <strong>ein</strong>er Startkonfiguration zu <strong>ein</strong>er Endkonfiguration.<br />
Es gibt zunächst unendlich viele Möglichkeiten von <strong>ein</strong>er gegebenen Startkonfiguration in die<br />
Endkonfiguration zu kommen, so dass die Motion Primitive Funktionen bietet, um die interpolierten<br />
Konfigurationen dazwischen zu berechnen. Interessant an dieser Stelle sind nur Primitiven, deren<br />
Bahn von <strong>ein</strong>em <strong>Fahrzeug</strong> mit all s<strong>ein</strong>en kinematischen Einschränkungen befahrbar ist. Start- und<br />
Endkonfigurationen liegen dabei als affine Transformationsmatrizen vor. Für <strong>ein</strong>e <strong>ein</strong>fache Berechenbarkeit<br />
der Bahn wird die Einheitsmatrix als Starttransformation verwendet (Pose im Ursprung mit<br />
Orientierung θ = 0).<br />
Sei die Motion Primitive folgendermaßen definiert:<br />
M = { ⃗ S M , ⃗ G M , F M (t)| ⃗ S M , ⃗ G M ∈ R 3 , t ∈ R, 0 ≤ t ≤ 1}<br />
Dabei bezeichnet F M (t) <strong>ein</strong>e Funktion, die zu <strong>ein</strong>em Wert t im Intervall [0, 1] die interpolierte<br />
Konfiguration von Start- zur Endkonfiguration liefert. Diese Funktion ist nur <strong>für</strong> die Regelung oder<br />
die Visualisation der Bahn interessant. Der Wert S⃗<br />
M steht <strong>für</strong> die Startkonfiguration und G⃗<br />
M <strong>für</strong> die<br />
Endkonfiguration (engl. goal), die als Parameter die Position x, y und die Orientierung θ haben. Nach<br />
(Eq. 2.3) können daraus die affinen Transformationsmatrizen M SM und M GM berechnet werden. Sei<br />
weiterhin M A,i die aktuelle Transformation des <strong>Fahrzeug</strong>s, so berechnet sich die Endtransformation<br />
M A,i+1 , nach Durchfahren der Motion Primitive, unter der Voraussetzung, dass die Starttransformation<br />
M SM die Einheitsmatrix ist, wie folgt:<br />
M A,i+1 = M GM · M A,i<br />
So entspricht die gesamte Endkonfiguration nach mehreren Motion Primitiven dem Produkt aller<br />
Endtransformationsmatrizen. Da Matrixmultiplikation nicht kommutativ ist, muss darauf geachtet<br />
werden, dass die Bahnsegmente jeweils nach<strong>ein</strong>ander von links multipliziert werden.<br />
4.1 GERADE<br />
Die Gerade ist die <strong>ein</strong>fachste Primitive. Unter der Voraussetzung, dass die Starttransformation die<br />
Einheitsmatrix ist, so wird diese komplett über den x-Wert der Endkonfiguration bestimmt und hat<br />
<strong>ein</strong>e Länge von |x|. Im Normalfall hat die Gerade als Orientierung θ = 0, denn sollte θ <strong>ein</strong>en anderen<br />
Wert annehmen, entsteht bei der Multiplikation der Folgeprimitive <strong>ein</strong> Knick in der Bahn, der von<br />
<strong>ein</strong>em <strong>Fahrzeug</strong> mit Achsschenkellenkung kinematisch gar nicht befahren werden kann, wäre aber<br />
ideal und leicht zu berechnen <strong>für</strong> <strong>Fahrzeug</strong>e, die auf der Stelle wenden können (Abb. 4.1).